Italiener verteidigt sich gegen Anschuldigungen

Moscon: Rang drei in Como im Schatten des Falls Reichenbach

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Gianni Moscon (Sky) | Foto: Cor Vos

08.10.2017  |  (rsn) - Sportlich glänzte Gianni Moscon beim Herbstklassiker Il Lombardia mit einem dritten Platz hinter dem überlegenen Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors). Im Sprint einer siebenköpfigen Verfolgergruppe verwies der Sky-Profi dabei die beiden Franzosen Alexis Vuillermoz (Ag2r La Mondiale) und Thibaut Pinot (FDJ) auf die Plätze. Ganz unbeschwert konnte Moscon diesen Erfolg aber nicht genießen. Denn der Italiener ist in dieser Saison auch für Aufreger abseits von sportlichen Höhepunkten bekannt.

Aktuell sieht der Italienersich mit einer Klage von Sebastien Reichenbach aus der französischen Equipe-FDJ konfrontiert. Der Schweizer hatte nach dem italienischen Eintagesrennen Tre Valli Varesine sowohl bei der italienischen Polizei als auch beim Radsportweltverband UCI Anzeige gegen Moscon erstattet. Der 23-Jährige soll ihn nach seinen Aussagen absichtlich vom Rad gestoßen haben, wobei sich Reichenbach den Ellenbogen und die Hüfte brach und operiert werden musste. Als Motiv vermutete Reichenbach in den Medien eine Revanche dafür, dass er die rassistischen Beleidigungen Moscons gegen seinen FDJ-Teamkollegen Kevin Reza bei der Tour de Romandie im Frühjahr bei Twitter öffentlich gemacht hatte. Damals hatte er aber Moscon nicht namentlich benannt, von seinem Team Sky wurde Moscon nach der Untersuchung des Falls für sechs Wochen suspendiert.

Nach Il Lombardia waren Nachfragen zu dem aktuellen Geschehen um Reichenbach fast unausweichlich, und Moscon nahm dazu kurz Stellung, wobei er erneut alle Vorwürfe zurückwies. "Die Anschuldigungen sind sehr schwerwiegend und sie müssen sie erklären und rechtfertigen. Mein Name wurde dadurch beschädigt. Ich habe keine Absicht, das auf mir sitzen zu lassen“, erklärte er einer Gruppe von Journalisten. Näher wollte er nicht ins Detail gehen, gab aber zu, seine Sicht der Dinge bereits bei Rennkommissären erklärt zu haben. "Ich werde mich verteidigen und bin nicht beunruhigt. Wenn die Wahrheit herauskommt, muss ich nichts fürchten“, sagte er weiter und betonte: "Diese Dinge sind weder für mich persönlich noch für den Radsport insgesamt gut. Es wäre besser, wenn wir alle Freunde wären, aber das scheint nicht möglich.“

Allerdings blieb Moscon auch bei Il Lombardia nicht von weiteren Nebengeräuschen verschont. Im Sprint um Platz drei beim letzten Monument des Jahres fühlte sich Alexis Vuillermoz von ihm im Sprint behindert und schrie und gestikulierte nach der Zieldurchfahrt wild hinter dem Italienischen Zeitfahrmeister her.

Moscon konnte die Aufregung dagegen nicht verstehen. "Er sagte etwas zu mir, aber ich denke, mein Sprint war sauber. Man muss nicht aus dem Weg gehen, nur weil jemand anderes seinen Sprint fährt“, betonte er. Der Fall mit Vuillermoz blieb ohne Folgen, das Verfahren mit Reichenbach wird Reichenbach dagegen voraussichtlich noch längere Zeit begleiten.

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