Giro dell´Emilia: Chaves-Sturz überschattet Finale

Visconti holt sich sein erstes Erfolgserlebnis des Jahres

Foto zu dem Text "Visconti holt sich sein erstes Erfolgserlebnis des Jahres"
Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) hat den 100. Giro dell´Emilia (1.HC) gewonnen. | Foto: Cor Vos

30.09.2017  |  (rsn) - Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) hat beim 100. Giro dell'Emilia (1.HC) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 34-jährige Italiener setzte sich am Samstag über 223,4 schwere Kilometer von Bologna nach San Luca nach einer Attacke auf der vorletzten Runde 16 Kilometer als Solist durch. Zwölf Sekunden hnter Visconti sorgte sein Teamkollege Vincenzo Nibali für einen Bahrain-Merida-Doppelerfolg. Dritter wurde der Tour-de-France-Zweite Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac/+0:15), gefolgt von Nicolas Roche (BMC/+0:19) und Gianni Moscon (Sky/+0:23).

"Das ist ein persönlicher Triumph für mich. Manche Leute haben mich schon vergessen und ich musste meine Rolle im Lauf des Jahres modifizieren und jetzt habe ich endlich den Sieg, den ich haben wollte. Ich glaube, das ist einer der schönsten Erfolge meiner Profikarriere“, sagte Visconti im Ziel.

Überschattet wurde das Finale durch einen schlimmen Sturz von Titelverteidiger Esteban Chaves (Orica-Scott), dem bei der Jagd auf Visconti in der letzten Abfahrt des Tages bei hohem Tempo in einer Rechtskurve das Vorderrad wegrutschte. Der Kolumbianer prallte hart auf den Asphalt und wurde gegen eine Böschung geschleudert, wo er regungslos liegen blieb.

Kurz darauf konnte sein Team aber eine erste Entwarnung geben. "Esteban ist okay und auf dem Wegen ins Krankenhaus, wo er geröntgt wird", hieß es auf Twitter.

Zu Beginn des Jubiläumsrennens konnten sich acht Ausreißer absetzen, darunter Francois Bidard (Ag2r) und Nicolas Edet (Cofidis). Schnell fuhr sich die Gruppe einen Vorsprung von über acht Minuten heraus, der allerdings zur Rennhälfte bereits wieder halbiert war. In der Folgezeit blieb der Abstand aber mehr oder weniger konstant: 50 Kilometer vor dem Ziel hatten Bidard & Co. noch immer drei Minuten auf der Habenseite.

Doch im anspruchsvollen Finale auf dem 9,2 Kilometer langen Rundkurs von San Luca fuhr sich die Gruppe nicht nur auseinander, sondern das Feld rückte auch immer näher an die nur noch aus vier Fahrern bestehende Spitze heran. 20 Kilometer vor dem Ziel, bei noch zwei zu fahrenden Runden, waren die Ausreißer schließlich gestellt. Keine vier Kilometer später blies schließlich Visconti zur Attacke.

Der dreimalige Italienische Meister nahm einen Vorsprung von 25 Sekunden mit auf die Schlussrunde, die mit einer zwei Kilometer langen und im Schnitt zehn Prozent steilen Steigung zu Ende ging. Nachdem auf der letzten Abfahrt Titelverteidiger Chaves an zweiter Position fahrend schwer stürzte und das dezimierte Feld erst einmal an Tempo herausnahm, baute Visconti seinen Vorsprung auf 35 Sekunden aus.

Während der Routinier ungefährdet seinem ersten Saisonsieg entgegenfuhr, attackierte im Schlussanstieg Moscon, der Nibali, Roche und Uran mit sich zog. Als klar war, dass es für Visconti zum Sieg reichen würde, zog Nibali nochmals an und sorgte sogar für einen Bahrain-Merida-Doppelerfolg.

Endstand:
1. Giovanni Visconti (Bahrain-Merida)
2. Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) +0:12
3. Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) +0:15
4. Nicolas Roche (BMC) +0:19
5. Gianni Moscon (Sky) +0:23
6. Alexis Vuillermoz (Ag2R) +0:26
7. Diego Ulissi (UAE Team Emirates) s.t.
8. Thibaut Pinot (FDJ)
9. Jack Haig (Orica-Scott) +0:30

Später mehr

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat bei der 10. Vuelta Femenina ein weiteres Mal ihren Ruf als stärkste Sprinterin untermauert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)