Devenyns knapp geschlagen - Quintana bleibt in Rot

Keukeleire siegt an seinem schlechten Tag

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Keukeleire siegt an seinem schlechten Tag"
Jens Keukeleire (Orica-BikeExchange) gewinnt die 12. Etappe der Vuelta a Espana| Foto: Cor Vos

01.09.2016  |  (rsn) Die Vuelta a Espana zu Gast im Baskenland. Von Corrales de Buelna nach Bilbao (193,2 Kilometer) erwartete das Fahrerfeld auf der 12. Etappe eine hügelige Herausforderung mit dem Alto el Vivero (2. Kategorie) als Gradmesser, den es innerhalb der letzten 40 Kilometer auf einem Rundkurs zweimal zu befahren galt. Eine Angelegenheit für die Ausreißer wurde prognostiziert – doch am Ende jubelte Jens Keukeleire (Orica-BikeExchange) im Sprint aus einer größeren Gruppe. In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Nairo Quintana (Movistar) blieb im Roten Trikot.

"Solche Etappen liegen mir, daher sagte unser Sportlicher Leiter Neil Stephens, wenn ich im Finale noch dabei bin, kann ich es versuchen. Aber ich kann nicht sagen, dass es mir heute wirklich gut ging. Ich hatte große Probleme an den Anstiegen, aber ich gab alles und dieser Sieg ist wirklich unglaublich", freute sich Keukeleire, der vor wenigen Tagen Vater geworden war. Der Belgier ging extrem früh in den Sprint, allerdings ohne Sprintzug und Organisation der anderen Fahrer schaffte sich Keukeleire so die entscheidenden Meter an Vorsprung und überquerte letztendlich souverän vor Maxime Bouet (Etixx-QuickStep) den Zielstrich.

Der Sieg von Keukeleire war bereits der vierte belgische Etappenerfolg bei dieser Vuelta. Die Italiener warten dagegen noch auf ihren ersten Erfolg. Als Tagesdritter wurde einmal mehr Fabio Felline (Trek-Segafrdo) nur knapp geschlagen. Enttäuscht ließ er nach der Etappe über Twitter nur ein "Ich habe es vermasselt" verlauten.

Die Etappe galt als typische Angelegenheit für eine Spitzengruppe: für die Klassementfahrer nicht selektiv genug, für viele Sprinter zu anspruchsvoll. Entsprechend umkämpft war der Etappenstart. Erst nach über 50 Kilometern konnte sich die Fluchtgruppe des Tages bilden: Am Puerto de las Alisas (1. Kategorie) gelang Romain Hardy (Cofidis) der entscheidende Vorstoß, den sich Peter Kennaugh und David Lopez (beide Sky), Darwin Atapuma (BMC), Kenny Elissonde (FDJ), Gianluca Brambilla (Etixx - Quick Step) und Louis Meintjes (Lampre - Merida) anschlossen. Eine Gruppe, die stark besetzt war – allerdings auch eine zu große Gefahr für die Gesamtwertung darstellte. Bis auf Lopez lagen alle Fahrer der Gruppe im Klassement unter zehn Minuten Rückstand zum Leader Nairo Quintana (Movistar).

Der Vorsprung überstieg in der Folge selten die Zwei-Minuten-Marke. Zusätzlich musste sich Atapuma nach einem Sturz in der Abfahrt vom Alto la Escrita (3. Kategorie) zur Rennhälfte aus der Gruppe verabschieden. 18 Kilometer vor dem Ziel war ihr Unterfangen beendet.

Einige weitere Fahrer suchten daraufhin ihre Chance auf den Tagessieg. Unter anderem zeigten sich George Bennett (LottoNL), Luis Leon Sanchez (Astana) und Jan Bakelants (AG2R) aber auch kurzzeitig Alberto Contador (Tinkoff) glücklos in Offensive. Am aussichtsreichsten war die Attacke von Dries Devenyns (IAM) im Anstieg - doch auch der Vorstoß des Belgiers war zum Scheitern verurteilt. Eine Gruppe um 45 Fahrer stellte Devenyns an der Flamme Rouge und machte den Tagessieg in einem erneut unorganisierten, wilden Sprint unter sich aus.

In der Gesamtwertung blieb Nairo Quintana (Movistar) mit 54 Sekunden vor Chris Froome (Sky) an der Spitze der Gesamtwertung. An dritter Stelle folgt sein Teamkollege Alejandro Valverde mit einem Rückstand von 1:05 Minuten.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2016Ochowicz: "Van Garderen steckt in einer Krise"

(rsn) – Tejay van Garderen wird nach seinem enttäuschenden Vuelta-Auftritt keine Rennen mehr in diesem Jahr bestreiten. "Die Saison ist für ihn vorbei. Er steckt einer Krise“, gestand BMC-Teamch

12.09.2016Froome: "Ich habe einiges dazugelernt"

(rsn) - Obwohl er nach hartem Kampf nur Platz zwei bei der 71. Vuelta a Espana hinter Nairo Quintana (Movistar) belegte, war Chris Froome (Sky) mehr als zufrieden. "Das war meine erfolgreichste Saison

12.09.2016Quintana: "Für mich ist ein Traum wahr geworden"

(rsn) - Der Vuelta-Sieg von Nairo Quintana (Movistar) kam nicht wirklich überraschend. Unerwartet war aber, wie der Kolumbianer bei der Siegerehrung reagierte. Souverän, ohne etwas abzulesen, sprach

11.09.2016Cort Nielsen gewinnt Schlussetappe, Quintana Rundfahrtsieger

(rsn) - Magnus Cort Nielsen (Orica-BikeExchange) hat die Schlussetappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der Däne setzte sich nach flachen 104 Kilometern in Madrid im Sprint vor dem Italiener Daniele Ben

11.09.2016Quintana stellte in den Bergen Froome in den Schatten

Madrid (dpa/rsn) - Chris Froome (Sky) klatschte noch auf dem Rad anerkennend Beifall für seinen Rivalen Nairo Quintana (Movistar). In den spanischen Bergen wurde der bei der Tour de France noch

11.09.2016Liste der ausgestiegenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - Zum Start der 71. Vuelta a Espana in Balneario Laias sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 11. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkr

10.09.2016Froome applaudiert Quintana noch vor der Ziellinie

(rsn) - Schlussoffensive bei der Vuelta a Espana. Die 20. und vorletzte Etappe der Spanien-Rundfahrt (193,2 Kilometer) mit Start in Benidorm bot über vier Anstiege der 2. Kategorie und der letzten Be

10.09.2016Latour ringt Atapuma nieder, Chaves holt sich Rang drei zurück

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana praktisch sicher. Der Kolumbianer erreichte auf der 20. Etappe das Ziel am Alto de Aitana, der letzten Bergankunft der Rund

10.09.2016Sanchez: "Schwer zu akzeptieren"

(rsn) Aus und vorbei. Die Vuelta a Espana endete für Samuel Sanchez (BMC) dramatisch nach der 19. Etappe. Aussichtsreich als Siebter im Gesamtklassement in das 37 Kilometer lange Zeitfahren nach Calp

10.09.2016Orica-BikeExchange enttäuscht im ‘Rennen der Wahrheit’

(rsn) - Zeitverluste waren einkalkuliert. Auch der vorübergehende Verlust des dritten Gesamtplatzes von Esteban Chaves war erwartet worden. Doch mit solch großen Rückstanden hatten sie bei Orica-B

09.09.2016Froome im Zeitfahren eine Klasse für sich

(rsn) - Ungewöhnlich spät legten die Organisatoren in diesem Jahr die Zeitfahrprüfung der Vuelta a Espana: Über 37 Kilometern führte das 19. Teilstück im Kampf gegen die Uhr von Xabia und Calp.

09.09.2016Froome rückt mit deutlichem Zeitfahrsieg an Quintana heran

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat das 37 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gewonnen und damit seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Spitzenreiter Nairo Quintana (Movistar) verklei

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)