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10.10.2016 | Als wir das Fixie-Rennen “Last One Standing” letztes Jahr auf Tempelhofer Feld in Berlin organisierten, hätten wir
nicht gedacht, dass wir ein Jahr später das größte Fixed-Gear-Crit in Deutschland veranstalten. Fast 200 Starter haben sich im Vorfeld für das "8bar Crit" angemeldet - ein Beweis, wie
stark die Fixed-Gear-Familie und Rennbegeisterung gewachsen ist.
Mit dem "8bar Crit 2016" auf
dem Tempelhofer Feld
wollten wir vor allem viele Menschen zusammenbringen: Die lokalen
Fahrer – von denen viele zum ersten Mal an einem Rennen teilgenommen haben – und einige
international erfahrene Fixie-Racer. Alles in allem war es ein großartiger Spätsommertag, an dem wir
eine gute Zeit verbrachten, und unser aller Lieblingsfahrzeug feierten: das Fahrrad.
Um so vielen Menschen wie möglich die Teilnahme am Rennen zu ermöglichen, hatten wir
beschlossen, das Rennen dieses Jahr als Kriteriums-Rennen mit einem großen Feld zu organisieren,
anstatt wie im Vorjahr mehrere Ausscheidungsrunden im “Last One Standing”-Format.
Am
Renntag waren schließlich mehr als 110 Männer
und 25 Frauen angemeldet, um sich auf dem
ebenso schnellen wie technischem Kurs zu qualifizieren. Mit zwei langen Geraden und zwei 180-Grad-Kurven war es für die Zuschauer möglich, den gesamten Verlauf auf der 1000-m-Strecke zu
beobachten.
Vor allem am Wochenende lockt das Tempelhofer Feld viele Menschen an: Zum Grillen, Sonnenbaden und für alle Arten von sportlichen Aktivitäten. Viele blieben am vergangenen Samstag auch an der "8bar Crit"-Strecke, ohne zu wissen, was da eigentlich passiert...
Wie im letzten Jahr starteten wir mittags
mit einem offenen Training auf der Strecke, gefolgt
von der Qualifikation, in der jeder Fahrer eine schnelle Runde gegen die Uhr fuhr. Die Zeit dieser
Runde war ausschlaggebend für die Startposition in den Finalläufen.
Simon Mateju von der "Defekt Crew" stellte mit 1:30 min die schnellste Rundenzeit auf. Er zeigte seine Stärke bereits im letzten Jahr, als er Vierter wurde. Bei den Frauen holte sich Karla Sommer vom "Team Schindelhauer Gates" die Pole Position.
Bevor die Finalläufe stattfanden, hatten alle Männer,
die sich nicht direkt in der Top 70
qualifizierten, die Möglichkeit im “Last Chance Race” zu fahren. Die zehn Schnellsten
qualifizierten sich ebenfalls für das Finale. Der Kampf um die Plätze begann früh, und so war es
nicht verwunderlich, dass sich schnell eine Führungsgruppe bildete, die auch gemeinsam das Ziel
erreichte.
Die verbleibende Stunde bis zum Hauptrennen nutzen die meisten zur Erholung, und um beim Frauen-Finale zuzuschauen. Während im vergangenen Jahr nur drei Mädels am Rennen teilnahmen, war das Feld in diesem Jahr deutlich größer. Die insgesamt 25 Fahrerinnen mit unterschiedlichem Hintergrund, und einer großen Bandbreite an fahrerischem Können sorgten für ein spannendes Rennen.
Wie üblich für
ein Kriterium, begann das Rennen
mit hohem Tempo, und das Feld war schnell in
mehrere Gruppen gespalten. Die Spitze bildeten sechs Fahrerinnen, die alle bereits
zahlreiche Rennen in dieser Saison gefahren sind, wenn auch nicht alle Fixed-Gear: Anne Terpstra vom "Ghost Factory Team" zum Beispiel fährt eigentlich
Mountainbike-Rennen, und hatte beim "8bar Crit" ihr Debut in der Fixie-Szene.
Sami und Carla
vom "8bar Team" waren ebenso in der starken Spitzengruppe vertreten wie Karla Sommer, Marion
Dziwnik – die lokale Favoritin vom "Team Standert" – und Paola Panzeri, die aus Italien angereist war.
Während des gesamten Rennens über 20 Runden gab es immer wieder Attacken, bei denen es
allerdings keiner Fahrerin gelang, einen signifikanten Abstand herauszufahren.
Für die Frauen hinter
der Spitzengruppe war es
dank des großen Felds möglich, auch in kleineren Gruppen
zu fahren. Im finalen Sprint setzte sich Paola Panzeri vom "Team System Cars - Cinelli -
RCT" knapp vor Anne Terpstra und Karla Sommer durch.
Das Männer-Rennen startete ähnlich schnell wie das Finale der Frauen. In den 180-Grad-Kurven wurde es Anfangs immer eng, da keiner der Fahrer frühzeitig Plätze verlieren wollte, während auf den Geraden das Tempo stark angezogen wurde, um Positionen im Feld gut zu machen. Nach wenigen Runden war so bereits eine Lücke zwischen den ersten 30 Fahrern und dem restlichen Feld aufgebrochen.
näherte, und dem Rennen eine einzigartige Atmosphäre verlieh, hatten sich die meisten Zuschauer nahe der Ziellinie versammelt um die vorbei rauschenden Fahrer anzufeuern.
Im weiteren Verlauf des Rennens wurden die einzelnen Gruppen kleiner, etliche Fahrer fielen
zurück, und wurden nach und nach von der Spitzengruppe überrundet. Auch in der Führungsgruppe gab es immer wieder aggressiv gefahrene Attacken, so dass sie zur
Hälfte des Rennens nur noch aus gut zehn Fahrern bestand - alle mit Erfahrung in starken Fahrerfeldern, wie etwa der Fixie-Renn-Serie "Red Hook Crit".
Als noch sechs Runden zu fahren waren, gelang es
Stefan Schäfer von den "Maloja Pushbikern", sich abzusetzen. Er zeigte seine Stärke als Solo-Ausreißer, und fuhr
das restliche Rennen alleine. Die verfolgenden Fahrer vom "Team Standert", dem "8bar Team" und
"The 5th Floor" blieb da nur das Nachsehen, und keine Chance aufzuholen.
Stefan Schäfer erreichte schließlicbh das Ziel mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Feld, wo Alesandro Mariani von "IRD Modena" aus Italien den Sprint knapp für sich entscheiden konnte, dicht gefolgt von Johannes Kilisperger von "mess pack berlin".
Es war schon etwas dunkel und wurde langsam frisch,
als die Siegerehrung den Tag krönend abschloss. Natürlich gab's noch eine "After Party", auf der wir lange Spaß hatten, und wir uns bereits auf das nächste Rennen gefreut
haben.
Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen, die am "8bar Crit" teilgenommen haben, egal ob als
Fahrer/in, Helfer oder Zuschauer: Ohne sie hätte es kein Rennen
gegeben! Auch danken wir den Sponsoren für die tatkräftige Unterstützung, die das Rennen
ermöglicht haben: Adidas, Brooks England, DT Swiss, Berliner Fahrradschau,
Ass Savers und List-n-Ride.
Das "8bar Crit" soll es auch 2017 wieder geben
- und wir hoffen, euch
dann alle wiederzusehen...
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