Mailand-Sanremo: Sagan und Cancellara aufgehalten

Gavirias Sturz ließ gleich drei Träume platzen

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Vergoß Tränen der Enttäuschung: Fernando Gaviria (Etixx-Quick-Step) | Foto: Cor Vos

20.03.2016  |  (rsn) – Als 500 Meter vor dem Ziel Fernando Gaviria (Etixx-Quick-Step) nach einer Unachtsamkeit zu Boden ging, platzten gleich drei große Sanremo-Träume. Denn während der Kolumbianer bei seiner ersten Teilnahme einen Einstand nach Maß – möglicherweise sogar den Sieg - verpasste – wurden die direkt hinter ihm fahrenden Peter Sagan (Tinkoff) und Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) um all ihre Chancen gebracht. Nur mit Mühe und Not konnten die als Rad-Akrobaten bekannten Klassiker-Asse einen Sturz verhindern.

An ein Spitzenergebnis allerdings war nicht mehr zu denken. Sagan wurde nur Zwölfter, Cancellara kam sogar auf Rang 31 ins Ziel. “Nach Gavirias Sturz habe ich aufgegeben, da war das Rennen vorbei“, erklärte der Schweizer nach seinem letzten Start Mailand-Sanremo. Zuvor war der Sieger von 2008 auf der Abfahrt vom Poggio gut zwei Kilometer vor dem Ziel in die Offensive gegangen, um sich seinen zweiten "Primavera"-Sieg zu holen. 

Doch das Feld ließ diesmal nicht düpieren, wie Sagan feststellte: “Ich sagte zu den anderen: Wenn wir Cancellara jetzt fahren lassen, dann ist das Rennen vorbei.“ Und so zogen die Verfolger unter Führung des Weltmeisters an einem Strang und stellten den Berner noch in der Abfahrt.

Dafür lief es für den 21-jährigen Gaviria bis auf die Zielgerade umso besser. Der Kolumbianer kam mit den ersten fünf Plätzen um die letzte Kurve, drehte sich dann jedoch um, um die Größe der Gruppe zu inspizieren. Dabei touchierte er das Hinterrad des vor ihm fahrenden Greg van Avermaet (BMC) und kam zu Fall.

„Ich bin sehr traurig. Es war allein mein Fehler. Ich war in einer perfekten Ausgangslage, doch dann habe ich für zwei Sekunden meine Konzentration verloren“, so der im Ziel mit den Tränen kämpfende Gaviria. Für Etixx-Quick-Step war der Sturz des Jungstars nicht der einzige Tiefschlag: Co-Kapitän Zdenek Stybar kollidierte mit einem freilaufenden Hund und spielte deshalb im Finale keine Rolle mehr.

Sowohl Cancallera als auch Sagan erweisen sich trotz aller Enttäuschung nach dem Rennen als faire Verlierer und richteten kein böses Wort an den unerfahrenen Gaviria. “Ich habe mein Bestes gegeben. So ist Rennen. Nicht umsonst betone ich immer wieder, dass Mailand-Sanremo unvorhersehbar ist“, sagte Sagan, während Cancellara sogar noch Positives aus der Szene zog: "Peter und ich hatten einfach nur Glück, nicht gestürzt zu sein."

 

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