Noch einmal ein große Sieg ist das Ziel

Hondo willl nicht nur Nachwuchstrainer auf dem Rad sein

Foto zu dem Text "Hondo willl nicht nur Nachwuchstrainer auf dem Rad sein"
Danilo Hondo (RadioShack-Leopard) | Foto: ROTH

06.08.2013  |  (rsn) – Nach einer vierwöchigen Rennpause hat Danilo Hondo (RadioShack-Leopard) bei der Tour de Wallonie (Kat. 2.HC) Ende Juli seine zweite Saisonhälfte eingeläutet.

„In der Wallonie hat es nach der Pause richtig weh getan“, berichtete der 39-Jährige im Gespräch mit Radsport News. Nach einer weiteren trainingsintensiven Woche stellte Hondo aber einen deutlichen Aufwärtstrend bei sich fest. „Und ich hoffe, dass die Entwicklung in Richtung Eneco-Tour weiter aufwärts geht, so dass ich dann auch für die Rennen in Hamburg und Plouay auf einem richtig guten Niveau bin", sagte er.

Bei der WorldTour-Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande wird Hondo auch auf seinen Freund und ehemaligen Lampre-Teamkollegen Alessandro Petacchi treffen, der nach seinem Karriereende im Frühjahr schon wieder sein Comeback gibt – dann allerdings für Omega Pharma-Quick-Step.

„Die Geschichte um Alessandro tut mir leid. Nachdem er bei der Tour das Grüne Trikot gewonnen hatte, hat die Mannschaft nichts mehr unternommen, um ihn weiter zu unterstützen. Im Gegenteil, man hat ihm Fahrer weggenommen, die ihm hätten zumindest etwas helfen können. Nach meinem Weggang stand er als Einzelkämpfer da. Ich denke, da hat er etwas die Lust verloren. Vielleicht ist es ihm jetzt zu Hause einfach etwas zu langweilig geworden“, scherzte Hondo, fügte aber an: „Es bleibt abzuwarten, ob das für ihn die richtige Entscheidung war.“

Besonders ins Auge gefasst hat der Routinier den GP Plouay in Westfrankreich. „In Hamburg werden wir sicher für Nizzolo fahren. Plouay ist ein Rennen, das immer sehr offen ist. Mal kommen kleine Gruppen an, mal einzelne Fahrer", meinte er. Als Beispiel könnte sich der Deutsche dabei seinen jungen französischen Teamkollegen Tony Gallopin nehmen. „Tony hat mit seinem Solo-Sieg bei der Clasica San Sebastian gezeigt, dass man etwas probieren muss. Gleiches gilt für Taylor Phinney mit seinem Erfolg bei der Polen-Rundfahrt. Wenn ich mich gut fühle, dann werde ich auch etwas probieren“, kündigte Hondo an.

Doch damit ist die Saison nicht beendet, auch wenn die Vuelta nicht im Rennkalender steht. „Ich werde die WorldTour-Rennen in Kanada bestreiten. Dort war ich noch nie, da habe ich ungeheure Lust drauf. Auch die Peking-Rundfahrt ist noch einmal ein Ziel für mich. Auch ein WM-Start wäre für mich noch eine tolle Sache“, erklärte Hondo, der offenließ, wie es weitergeht. „Die Mannschaft will, dass ich dabei bleibe, auch als Fahrer“, erklärte Hondo, der aber auch ein anderes Szenario für möglich hält: „Vielleicht bekomme ich auch eine Rolle, die schon in Richtung Management geht.“

Dass das Team Trek in Zukunft vermehrt auf junge Fahrer setzen will, sieht Hondo nicht als Fingerzeig. „Es ist normal, dass ein Team auf junge Akteure baut, gerade wenn man ein Farm-Team hat. Es ist in jedem Mannschaftssport so, dass Positionen im Team verändert werden, auch wenn es dem ein oder anderen weh tun wird", erklärte er. „Auf der anderen Seite ist ein Radteam auch ein Wirtschaftsunternehmen, man muss erfolgreich sein. Deswegen ist es für Teams auch wichtig, gestandene Fahrer, die ihre Rolle noch sehr gut ausfüllen, zu behalten. Gerade die jungen Fahrer haben Lust, mit mir zusammen zu arbeiten, das gibt mir zusätzliche Motivation“, so Hondo.

Wie wertvoll ein erfahrener Profi sein kann, haben auch andere Mannschaften erkannt. „Es gibt Anfragen von anderen Teams, die für ihre Sprinter noch einen Anfahrer brauchen. Ich denke neben Mark Renshaw und mir gibt es keine Fahrer, die in der Lage sind einen besseren Lead-Out zu machen", so Hondo gewohnt selbstbewusst. „Ich habe diese Rolle jahrelang für Petacchi gespielt, auch gegen ganze Sprintzüge. Ich weiß wie man sich verhalten muss, habe die nötige Power und Coolness “, gab der Radioshack-Profi zu Protokoll und gab ein ausführliches Plädoyer für die alten Hasen ab.

„So einen Motor kriegst du nicht mehr kaputt. Wir werden in einer Saison nie richtig schlecht sein. Wir haben schon alle Situationen hundert Mal erlebt. Die jungen Fahrer haben Talent und Momente, wo alles von allein läuft", meinte er. „Aber es fehlt die Konstanz. Ein Team braucht aber eine Konstante, Ruhepole, Fahrer, die Entscheidungen treffen können, wenn es keinen Funk gibt. Jens Voigt hat bei der Tour mit seinen fünf Tagen in der Fluchtgruppe auch wieder gezeigt, dass er da ist, wenn es gilt.“

Bevor Hondo seine Karriere beendet, hat er noch ein Ziel. „Ich möchte noch mal ein großes Rennen gewinnen. Ich will nicht nur als Nachwuchstrainer auf dem Rad fungieren. Eine Tour-Etappe etwa wäre ein Traum für mich. Wenn es Paris-Roubaix oder Mailand-San Remo sein sollte, dann bin ich auch nicht traurig", erklärte er, warf dann aber doch schon einen Blick auf sein Karriereende. „Wichtig ist für mich, dass ich bis dahin gut durchkomme, keine schweren Stürze mehr habe. Wenn ich meine Karriere beende, dann möchte ich das Gefühl haben, dass es ein toller Moment ist aufzuhören", so der zweifache Giro-Etappensieger.

 

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025Deutschland Tour 2026 endet in Heilbronn

(rsn) – Die kommende Deutschland Tour wird am 23. August 2026 in Heilbronn enden. Das kündigten die Organisatoren der fünftägigen Rundfahrt in einer Pressemitteilung an. Damit wird die siebtgröÃ

10.12.2025Pogacar testet Material für Paris-Roubaix

(rsn) – Nach Platz zwei beim diesjährigen Debüt will Tadej Pogacar (UEA – Emirates – XRG) im kommenden Jahr bei Paris-Roubaix ganz oben auf dem Podium stehen. Als Teil seiner Vorbereitung auf

10.12.2025Formolo muss wegen zersprungener Teetasse pausieren

(rsn) – Eine zersprungene Tasse Tee hat für Davide Formolo eine lange Zwangspause zur Folge. Wie der Movistar-Profi auf Instagram mitteilte, habe er sich bei einem Haushaltsunfall eine Schnittwunde

10.12.2025Faure-Prost von Intermarché zu Picnic

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

10.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

09.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten

(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege

09.12.2025100-Kilometer-Runde: Van Aerts Genesung schreitet voran

(rsn) – Kurz nachdem er seine Crossplanung 2025/26 bekanntgegeben hatte, erwischte eine Erkrankung Wout van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Belgier saß er drei Tage nicht auf dem Rad, scheint si

09.12.2025Neff vor Weltcup-Comeback in Namur

(rsn) – Neben Weltmeister Mathieu van der Poel, Tibor Del Grosso (beide Alpecin – Deceuninck) und Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) werden am 14. Dezember drei große Namen in die Crosssaison 2

09.12.2025Tour-Vierter Onley in “Last-Minute-Transfer“ zu Ineos?

(rsn) – Zwar läuft Oscar Onleys Vertrag mit Picnic - PostNL noch bis zum Jahresende 2027. Doch ob er in der kommenden Saison noch für das niederländische Team fahren wird, stellt der Gesamtvierte

09.12.2025Tour of Norway 2026 abgesagt

(rsn) – In Folge der Streichung des staatlichen Zuschusses muss die Tour of Norway 2026 abgesagt werden. Wie der Veranstalter Fjords Cycling am Montag in einer Pressemitteilung schrieb, gebe es dadu

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)