67. Tour de Romandie: Belgier gewinnt seine zweite Etappe

Meersman statt Manxman

Foto zu dem Text "Meersman statt Manxman"
Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick-Step) hat die 3. Etappe der Tour de Romandie gewonnen. | Foto: ROTH

26.04.2013  |  (rsn) – Mit Mark Cavendish, dem besten Sprinter der Welt, ist das Omega Pharma-Quick Step-Team zur 67. Tour de Romandie angetreten. Doch bisher kam der schnelle Brite noch nicht dazu, seine Fähigkeiten auszuspielen und wurde in den Anstiegen immer wieder abgehängt. Für die Sprintsiege des belgischen Teams ist amstelle des von der Isle of Man stammenden Manxman der Belgier Gianni Meersman zuständig, der am Freitag bereits zum zweiten Mal jubeln durfte.

Der 27 Jahre alte Meersman gewann die verregnete 3. Etappe über 181 Kilometer mit Start und Ziel in Payerne im Massensprint ganz überlegen vor dem Italiener Francesco Gavazzi (Astana) und dem Schweizer Michael Albasini (Orica-GreenEdge). Damit feierte der ehemalige Lotto-Profi seinen bereits vierten Sieg im Trikot von Omega Pharma-Quick-Step, für das er erst seit Anfang dieser Saison startet.

„Ich war über meinen gestrigen Sprint enttäuscht und wollte es heute besser machen -vor allem für meine Teamkollegen. Sie haben heute tolle Arbeit geleistet und einen perfekten Sprintzug aufgebaut”, so Mersman, der am Donnerstag auf Platz drei gelandet war. „Im Finale sah es vielleicht einfach aus, aber das war es nicht. Tony Martin hat mich auf die letzten 600 oder 700 Meter gebracht, das war perfekt. Morgen werde ich dann meinen Teamkollegen helfen“, kündigte der Etappengewinner an.

Christopher Froome (Sky) hatte keine Mühe, sein Gelbes Trikot zu verteidigen und konnte sich wieder auf sein starkes Team verlassen. Der 27 Jahre alte Brite führt weiter mit sechs Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp) die Gesamtwertung an. Meersman rückte dank der Zeitgutschrift für seinen Sieg bei nunmehr neun Sekunden Rückstand auf Rang drei vor und verdrängte den Kroaten Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard / +0:13) auf den vierten Platz.

Vor der morgigen Königsetappe bleibt die Gesamtwertung ein Sekundenspiel. Der zehntplatzierte Tom Danielson (Garmin-Sharp) etwa hat ganze 17 Sekunden Rückstand auf Froome. Tony Martin belegt als bester deutscher Fahrer 29 Sekunden hinter dem Tour-Zweiten Rang 16.

Sein Landsmann Marcus Burghardt (BMC) sicherte sich als Ausreißer genügend Punkte, um Garikoitz Bravo (Euskaltel-Euskadi) das rosafarbene Bergtrikot abzunehmen. Der 29-Jährige führt mit einem Zähler Vorsprung auf den Spanier die Sonderwertung an. „Normalerweise bin ich nicht der Fahrertyp, der sein Glück in Fluchtgruppen sucht - 99 Prozent von denen schaffen es nicht ins Ziel. Und morgen wird Schnee erwartet, daher könnte es sein, dass die Strecke angepasst wird", schaute Burghardt schon auf die Königsetappe am Samstag, auf der er sein Bergtrikot aller Voraussicht nach wieder aufgeben muss.

Sein Team wird dann auf Adam Blythe und auf Mathias Frank verzichten müssen. Der Brite gab am Freitag wegen Erschöpfung auf, der Schweizer war mit Verdacht auf eine Stirnhöhlenentzündung gar nicht erst zur Etappe angetreten.

Der Österreicher Matthias Brändle (IAM) baute seine Führung in der Punktewertung aus. Der Franzose Thibaut Pinot (FDJ) ist als Gesamtsiebter weiter Spitzenreiter in der Nachwuchswertung. Froome und seine Mannschaftskollegen führen die Teamwertung an.

Burghardt und Brändle, die bereits gestern als Ausreißer unterwegs waren, zogen bei regnerischem Wetter nach rund 30 Kilometern gemeinsam mit dem Niederländer Steven Kruijswijk (Blanco), den Franzosen Julien Bérard (Ag2R) und Kévin Reza (Europcar) sowie dem Spanier Pello Bilbao (Euskaltel-Euskadi) dem Feld davon, konnten auf den Runden um Payerne herum allerdings nicht mehr als 4:15 Minuten an Vorsprung herausfahren und wurden bereits 50 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Burghardt allerdings als jeweils Erster an den beiden Bergwertungen der 2. Kategorie insgesamt 16 Punkte gesichert, was gemeinsam mit den bisher sechs eingefahrenen Zählern reichte, das Bergtrikot von Bravo zu übernehmen. Brändle gewann die erste Spintwertung und baute seine Führung in der Sprintwertung aus.

Nach weiteren erfolglosen Attacken – unter anderem von Thomas Rohregger (RadioShack-Leopard – versuchten es die beiden Italiener Enrico Gasparotto (Astana) und Simone Stortoni (Lampre-Merida) an der Côte de Châbles (3. Kat.) 18 Kilometer vor dem Ziel. Doch dieses Duo wurde ebenso schnell wieder eingefangen wie kurz darauf Kruijswijk und Dominik Nerz (BMC).

Am letzten, nicht kategorisierten Anstieg des Tages zogen Pole Rafal Majka (Saxo-Tinkoff) und Kruijswijks Landsmann und Teamkollege Wilco Kelderman davon, gefolgt vom Italiener Moreno Moser (Cannondale), dem Kolumbianer Carlos Betancur (Ag2R), Martin und Adriano Malori (Lampre-Merida). Aber Team Sky vereitelte auch diese Attacken und zog sich dann aus der Führungsarbeit zurück, als Malori auf den letzten sieben Kilometern seine Zeitfahrqualitäten unter Beweis stellte.

Der 25-Jährige hielt sich bis in den Schlusskilometer hinein auf das nun von Omega Pharma-Quick-Step angeführte Feld. Drei Helfer, darunter auch Martin, hatten sich vor Meersman gespannt und jagten schließlich 450 Meter vor dem Ziel am Lampre-Profi vorbei. Im Massensprint setzte sich der Sieger der 1. Etappe relativ deutlich vor Gavazzi durch.

„Wie schade. Ich hatte eine gute Chance, um hier zu gewinnen. Ich habe den passenden Moment abgewartet um anzugreifen und konnte mein Tempo hoch halten, aber dann haben die Sprinterteams die Verfolgung organisiert“, kommentierte Malori seine späte Attacke.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.04.2013Martin will nächstes Jahr alles besser machen

(rsn) - Mit einer „gehörigen Portion Wut im Bauch“ hat Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) zum Abschluss der 67. Tour de Romandie seinen fünften Saisonsieg eingefahren. Nachdem der Zeitfahrwel

28.04.2013Tony Martin siegt im Zeitfahren von Genf

(rsn) – Christopher Froome (Sky) hat die 67. Auflage der Tour de Romandie gewonnen und damit die Nachfolge seines Teamkollegen Bradley Wiggins angetreten. Im abschließenden Zeitfahren von Genf lang

28.04.2013Brändle: Für das Grüne Trikot gelitten wie noch nie

(rsn) – Schon vor dem abschließenden Einzelzeitfahren von Genf steht Matthias Brändle (IAM) als Gewinner des Grünen Trikots der 67. Tour de Romandie fest. Am Samstag war der 23-jährige Österrei

28.04.2013Martin verzockt sich auf der Königsetappe

(rsn) – Vor der Beginn der Tour de Romandie war das Podium das Ziel von Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) gewesen. Davon kann nach einem missratenen Auftritt des Zeitfahrweltmeisters auf der von

27.04.2013Gedriftet, ausgeklickt, gesiegt

(rsn) - Das war ein aufregendes Finale heute. Am Ende aber erfolgreich. Und das ist das Einzige, was zählt. Der zweite Sieg für mich, viertes Mal Podium für uns hier bei der Türkei-Rundfahrt. Scha

27.04.2013Spilak holt Etappe, Froome vor Gesamtsieg

(rsn) – Christopher Froome (Sky) steht vor dem Gesamtsieg bei der 67. Tour de Romandie. Der 27 Jahre alte Brite belegte am Samstag auf der wegen widriger Wetterbedingungen „entschärften“ 4. Eta

26.04.2013Meersman sprintet zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Gianni Meersman Omega Pharma-Quick-Step) hat bei der 67. Tour de Romandie seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der 27 Jahre alte Belgier entschied am Freitag die 3. Etappe über 181 Kilometer

26.04.2013Froome in Plange erstmals unter Druck

(rsn) – Auf der 2. Etappe der Tour de Romandie musste Christopher Froome (Sky) erstmals Angriffe auf sein Gelbes Trikot abwehren. Konkurrenten wie Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard), Alejandro

25.04.2013Navardauskas jubelt vor dem Velodrome de Suisse

(rsn) – Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) hat bei der 67. Tour de Romandie seinen ersten Sieg seit 2011 eingefahren, als er die Litauischen Straßenmeisterschaften gewann. Der 25-jährige holte si

25.04.2013Navardauskas siegt, Froome bleibt in Gelb

(rsn) – Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) hat die 2. Etappe der 67. Tour de Romandie gewonnen. Der 25 Jahre alte Litauer setzte sich am Donnerstag über 190,3 Kilometer von Prilly nach Granges im

24.04.2013Meersman springt für Cavendish ein

(rsn) – Auch ohne seinen großen Star Mark Cavendish hat das belgische Omega Pharma-Quick-Step-Team bei der 67. Tour de Romandie im Massensprint zugeschlagen. Der Belgier Gianni Meersman sprang am M

24.04.2013Meersman gewinnt 1. Etappe

(rsn) - Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick-Step) hat bei der 67. Tour de Romandie seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der 27 Jahre alte Belgier gewann am Mittwoch die 1. Etappe über 176,8 Kilometer

Weitere Radsportnachrichten

07.05.2024Vingegaard ist wieder zurück auf dem Rad

(rsn) – Erstmals seit seinem schweren Sturz am 4. April bei der Baskenland-Rundfahrt hat Jonas Vingegaard eine Trainingseinheit im Freien absolviert. In einem von seinem Team Visma – Lease a Bike

07.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 4. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

07.05.2024Girmay freut sich “auf die nächsten zwei oder sogar drei Etappen“

(rsn) – Nach seinem Triumph beim Giro d’Italia 2022, wo er als erster afrikanischer Profi eine Etappe gewinnen konnte, lief es bei Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) eher mittelprächtig. Die

07.05.2024Bora mit Buchmann und Welsford zur 45. Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Mit einem starken Aufgebot tritt Bora – hansgrohe zur am Mittwoch beginnenden 45. Tour de Hongrie (8. – 12. Mai / 2.Pro) an. Angeführt wird das sechsköpfige Aufgebot vom Deutschen Meis

07.05.2024Ab 2025 auch ein Frauenrennen Mailand-Sanremo?

(rsn) - Nach der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich wird mit Mailand-Sanremo auch das vierte der fünfte Monumente künftig wohl auch mit einem Frauenrennen aufwarten kö

07.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

07.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhencamp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt zurzeit nicht im Höhentrainingslager seines Teams Visma – L

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)