Mit NetApp will der Pole 2015 in die WorldTour

Huzarski träumt vom Tour-Start

Foto zu dem Text "Huzarski träumt vom Tour-Start"
Bartosz Huzarski bei Tirreno-Adriatico 2013 | Foto: ROTH

18.03.2013  |  (rsn) - Mit seinen 33 Jahren gehört Bartosz Huzarski zu den erfahrensten Profis beim deutschen Team NetApp-Endura. Für die Mannschaft von Manager Ralph Denk tritt der sympathische Pole schon seit 2011 in die Pedale und ist für den kontinuierlichen sportlichen Aufstieg mitverantwortlich. Bei der letztjährigen Auflage des Giro d'Italia, für den NetApp eine Wild Card erhielt, zeigte sich Huzarski von seiner besten Seite. Im hügeligen Terrain fuhr er auf Augenhöhe mit den Stars der Radsportszene, auf der 10. Etappe nach Assisi musste er sich nur Joaquin Rodriguez geschlagen geben.

Einen Namen machte sich Huzarski genau vor zehn Jahren, als er nach einem Husarenritt eine Etappe der Friedensfahrt gewann. Über 200 Kilometer kämpfte "Huzar", so sein Spitzname, als Solist allein in der Spitze, wagemutige Fluchtversuche sollten später zu seinem Markenzeichen werden. Aber nicht nur als Ausreißer war Huzarski am Anfang seiner Profikarriere gefürchtet. Auch in den Bergen musste man ihn auf dem Zettel haben, so wie 2005 und 2006 als er bester Kletterer der Polen-Rundfahrt wurde. Vor allem das Trikot von 2006 verlangte ihm große Opfer ab. Trotz eines Schlüsselbeinbruches rettete er noch die Führung in der Bergwertung ins Ziel.

2008 verließ Huzarski die polnische Equipe Action-Uniqua (früher Mróz) und wechselte nach Italien zum ISD-Neri, wo er an der Seite von Giovanni Visconti fuhr. In seinem zweiten und letzten Jahr bei ISD entschied er jeweils eine Etappe der Settimana Coppi e Bartali, Settimana Lombarda und der Brixia Tour für sich. Es war deshalb kaum verwunderlich, dass Denk auf den Polen aufmerksam wurde.

Bei seinem Debüt für die NetApp-Mannschaft belegte Huzarski einen soliden Platz 19 bei Tro-Bro Leon, um später für einen Tag die Gesamtwertung der Türkei-Rundfahrt anzuführen. Es folgten gute Platzierungen bei der Tour de Pologne (7./2011 im Trikot des Nationalteams) und Settimana Coppi e Bartali (2./2012). Bei der polnischen Rundfahrt Course de Solidarnosc et des Champions Olympiques (2012) feierte er einen Tagessieg, um im Gesamtklassement auf Rang zwei zu landen.

Da Huzarski die Entwicklung der Equipe NetApp-Endura mitträgt, ist er der geeignetste Ansprechpartner, um zu erfahren, wie sich die internen Strukturen nach dem Einstieg von Endura veränderten. "Es hat sich ziemlich viel verändert", verriet Huzarski Radsport News. "Zu uns ist unter anderem Alex Sans Vega gestoßen, der unser neuer Sportlicher Leiter wurde. Er hat schon Erfahrung mit ProTour-Teams gesammelt, weiß wie der Hase läuft. Alex hat einen etwas veränderten Trainingsplan eingeführt, der meiner Meinung nach besser und bestimmt interessanter als der vorherige ist. Wir haben auch einen Mannschaftsbus, der uns in der letzten Saison gefehlt hat", fügte Huzarski an.

Mit NetApp-Endura würde Huzarski gerne in die WorldTour aufsteigen. Dieses Ziel nahm auch Denk ins Visier, der Huzarski von der Mannschaft 2011 überzeugte. "Ende 2011 sagte Ralph Denk zu mir, dass wir eine Chance haben, beim Giro d'Italia zu starten. Damals habe ich nur süffisant gelacht, weil ich ein bisschen das italienische Radsport-Milieu gekannt habe. Aber im Endeffekt haben wir doch an der Italien-Rundfahrt teilgenommen. Wenn Ralph jetzt mit uns über seine Pläne spricht, dann weiß ich ganz genau, dass er wirklich in der Lage ist, das Ziel zu erreichen. Er lässt seinen Worten Taten folgen", sagte Huzarski.

Der Pole glaubt, dass das Projekt WorldTour eher nicht vor 2015 realisiert werden kann: "Wir alle hier, die ganze Mannschaft kämpft um den Aufstieg. Wir haben ganz klein angefangen und haben uns stets gesteigert. Ich fühle mich im Team pudelwohl. Gemeinsam möchten wir uns den großen Wunsch erfüllen, NetApp einen festen Platz unter den 20 besten Mannschaften der Welt zu garantieren. Wir haben großes Potential, viele talentierte Fahrer, die wirklich etwas drauf haben und auch einige jüngere, denen man mehr Zeit geben muss, damit sie die Rennen lesen lernen."

Bei der vor Kurzem zu Ende gegangenen italienischen Fernfahrt Tirreno-Adriatico belegte Huzarski Platz 47. Diese Saison stellt er sich voll in den Dienst der Mannschaft: "Im Vergleich zu der letzten Saison hat sich nicht viel verändert, was meine Rolle im Team anbelangt. Ich versuche, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, mal hier mal da einen Tipp zu geben, wenn es um die Rennstrategie geht. Zu meinen Aufgaben gehört, unsere Kletterer vor den Anstiegen und unsere Sprinter vor den Masseankünften in gute Ausgangspositionen zu bringen."

Allerdings nicht nur seine Mannschaftskollegen soll Huzarski in gute Ausgangspositionen bringen, sondern auch sich selbst. "Persönlich würde ich gerne in diesem Jahr ein Rennen gewinnen. Ich weiß, wo ich stehe. Ich bin 33 und erwarte von mir keine Wunder mehr. Weltmeister werde ich bestimmt nicht mehr", so Huzarski lachend. "Liebend gerne würde ich aber bei der Tour de France und der Vuelta a Espana starten, somit hätte ich alle großen Rundfahrten auf meinem Konto".

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

17.12.2025Van Aerts “erster Tag in der Schule“

(rsn) - Nach einem verregneten Trainingslager in Spanien ist Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wieder in heimischen Gefilden unterwegs. Drei Tage vor dem Weltcup in Antwerpen (20. Dezember), bei

17.12.2025XDS – Astana verlängert vorzeitig mit Scaroni

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.12.2025Wie 2025: Ein Teamzeitfahren und zwei Bergankünfte

(rsn) – Die 84. Ausgabe von Paris-Nizza (2. UWT) beginnt am 8. März 2026 in Achères im Département Yvelines und endet am 15. März mit dem traditionellen Finale rund um den Zielort Nizza. Wegen d

17.12.2025Holprigem Beginn folgte eine starke zweite Saisonhälfte

(rsn) – Das “Vertragsjahr” begann zäh für Linda Riedmann (Visma - Lease a Bike). Nach einer verzögerten Vorbereitung und einem verspätetem Saisoneinstieg konnte sie bei ihrem ersten geplan

17.12.2025Paris-Nizza mit Schweizer ProTeams Pinarello – Q36.5 und Tudor

(rsn) – 22 Teams bilden das Feld der 84. Ausgabe von Paris-Nizza (2. UWT / 8. - 15. März 2026), dessen Strecke am Mittwoch in Versailles vorgestellt wurde. Zu den automatisch startberechtigten 18 W

17.12.2025Bitterer Saisonausklang kann “Hochgefühl“ nicht vertreiben

(rsn) – Und plötzlich war er von der Bildfläche verschwunden. Nach dem Artic Race of Norway Anfang August tauchte Florian Stork in keinen Ergebnislisten mehr auf. Dabei hätten für den Tudor-Prof

17.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

17.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

17.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

16.12.2025Nach Seuchenjahr “nochmal zeigen, was der Papa kann“

(rsn) – Wenngleich er an Siegen gemessen eine magere Saison in hinter sich hat, wird Pascal Ackermann mit gehörig Rückenwind ins kommende Jahr gehen. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim zulet

16.12.2025Norsgaard distanziert sich vom Ex-Teamkollegen Lazkano

(rsn) – Der Däne Mathias Norsgaard hat am Medientag seines neuen Teams Lidl – Trek in Denia deutliche Worte zu seinem ehemaligen Movistar-Teamkollegen Oier Lazkano gefunden, der im Oktober wegen

16.12.2025Grand-Tour-Triple in einer Saison möglich? Pogacar: “Ja“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat im Rahmen des Medientages seines Teams im Trainingslager in Benidorm gesagt, dass er es tatsächlich für möglich halte, alle drei Grand Tours i

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)