Erster Etappensieg bei der 99. Tour

Greipel: Freudentanz auf dem Quai Jean Moulin

Foto zu dem Text "Greipel: Freudentanz auf dem Quai Jean Moulin"
André Greipel (Lotto Belisol) | Foto: ROTH

04.07.2012  |  Rouen (dapd). André Greipel strahlte über das ganze Gesicht und ballte nach seiner Schussfahrt auf dem Quai Jean Moulin in Rouen immer wieder die Faust, bevor ihm auch schon Edelhelfer Marcel Sieberg in die Arme sprang. Zur gleichen Zeit machte sich sein großer Rivale Mark Cavendish mit zerfetztem Trikot und versteinerter Miene auf dem Weg ins Ziel. Ein heftiger Sturz hatte den Weltmeister 2,6 Kilometer vor dem Ziel aus der Bahn geworfen. So war der Weg für Greipel zum ersten Etappensieg bei der 99. Tour de France frei.

"Ich bin so glücklich. Es gibt einfach nichts Besseres, als eine Etappe bei der Tour zu gewinnen. Es war sehr chaotisch, aber meine Jungs haben eine ausgezeichnete Arbeit gemacht. Das war fantastisch", sagte Greipel, nachdem er auf der 4. Etappe über 214,5 Kilometer von Abbeville nach Rouen dem italienischen Altmeister Alessandro Petacchi (Lampre-ISD) und dem Niederländer Tom Veelers (Argos-Shimano) keine Chance gelassen hatte. "Ich habe die besten Anfahrer der Welt. Sie haben mich aus allem rausgehalten."

In der Tat brachten Sieberg, Jurgen Roelandts und Greg Henderson das deutsche Kraftpaket perfekt in Position. So musste Greipel nur noch vollenden, was er eindrucksvoll tat. Für den gebürtigen Rostocker war es der zweite Tour-Etappensieg seiner Karriere, nachdem er im Vorjahr die 10. Etappe nach Carmaux gewonnen hatte. Bereits auf dem zweiten Teilstück am Montag hatte der WM-Dritte den Sieg vor Augen, doch am Ende jubelte Cavendish.

Der Brite konnte diesmal nicht eingreifen. "Diesmal wäre es auch für Cavendish schwer geworden. Es lief für André optimal", sagte Sieberg und war ob des ersten Erfolges bei dieser Frankreich-Rundfahrt überglücklich: "Wir haben gemeinsam schon so viele Siege eingefahren, aber nach so einer Tour-Etappe kommen einem doch die Tränen." Es war der 62. Etappensieg eines deutschen Fahrers bei der Tour de France und der erste in diesem Jahr.

Ein gutes Drittel dieser Summe hat Cavendish auf seinem Konto. Der Brite, der mit einem Rückstand von 4:30 Minuten das Ziel erreichte, bleibt vorerst bei 21 Tagessiegen stehen, womit ihm weiter noch ein Erfolg fehlt, um in der ewigen Bestenliste mit dem viertplatzierten Lance Armstrong (22 Siege) gleichzuziehen. Doch in diesem Jahr wird für ihn das Leben schwerer.

"Vielleicht ist es sein Problem, dass er keinen Zug hat. Vielleicht hätten ihn sonst die Kollegen aus so einem Sturz rausgehalten", sagte Greipels Teamchef Marc Sergeant, der seinen Fahrern einen "perfekten Job" attestierte.

Am Donnerstag kommt das Peloton auf der fünften Etappe der französischen Hauptstadt Paris ganz nahe. Auf dem Teilstück von Rouen nach Saint-Quentin über 196,5 Kilometer wird Paris im Norden umkurvt. Die Etappe ist dabei wie geschaffen für einen Massensprint, zumal die Organisatoren nicht einmal einen Hügel gefunden haben, der als Bergwertung deklariert werden könnte.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

28.11.2025Viviani und Impey als Sportdirektoren zu Ineos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.11.2025Start in Namur, 13 Rennen: Van der Poels Cross-Programm steht

(rsn) – Wenn in der Vorbereitung alles wie geplant läuft, wird Mathieu van der Poel ist (Alpecin – Deceuninck) am 14. Dezember in die Cyclocross-Saison 2025/26  einsteigen und beim Weltcup in N

28.11.2025Die Theorie erfolgreich in die Praxis umgesetzt

(rsn) – Für Lennart Jasch stellte das Jahr 2025 nichts weniger als eine sportliche Zeitenwende dar. Die Saison war die erste, in der sich der seit kurzem 25-Jährige komplett dem Radsport widmen ko

28.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.11.2025Tour-Debüt für Unibet? Schlussetappe nach Kubis´ Geschmack

(rsn) – Den Unibet - Rose Rockets werden gute Chancen auf die Premiere bei der Tour de France 2026 zugebilligt. Neben der erhöhten sportlichen Qualität des Kaders – neu verpflichtet wurden unter

28.11.2025Sixdays-Legende kehrt zurück: Levy startet in Berlin

(rsn) – Rund drei Jahre nach seinem Abschied vom Berliner Sechstagerennen kehrt Maximilian Levy nochmals auf die Bahn zurück. Der gebürtige Berliner wird bei der nunmehr unter dem Namen Sixdays We

28.11.2025Intermarché-Lotto-Fusion: Trotz Verzögerungen auf gutem Weg

(rsn) – Am 15. Dezember wird der Radsportweltverband UCI die Namen derjenigen Teams veröffentlichen, die für die den nächsten Dreijahreszyklus (2026 – 2028) mit WorldTour-Lizenzen ausgestattet

28.11.2025Auch Flanders Classics gegen ein allgemeines Eintrittsgeld

(rsn) – In der Diskussion um einen mögliches Eintrittsgeld bei Radrennen hat sich nun auch Flanders Classics zu Wort gemeldet. Wie bereits der Radsportweltverband UCI und die ASO reagiert der Veran

28.11.2025Intermarché verabschiedet Girmay mit emotionalem Video

(rsn) – Alle Zeichen deuteten schon seit einiger Zeit daraufhin, dass Biniam Girmay nach der Fusion von Intermarché – Wanty und Lotto nicht zum neuen Aufgebot gehören wird. Der Eritreer selbst h

28.11.2025Einer geschmeidigen Saison folgt nun die Masterarbeit

(rsn) - Neues Jahr, neues Team – das war in der Vergangenheit bei Miguel Heidemann nur allzu oft der Fall. Ungewollt, freilich. Und so auch im letzten Winter. Erst im Februar war er bei Rembe – ra

27.11.2025Mit guten Beinen in Kigali zu WM-Silber

(rsn) – Auf der Liste mit den großen Überraschungen des Jahres 2025 muss Jan Huber (Remax Racingteam) unbedingt vermerkt sein. Denn der 20-jährige Schweizer war vor der Saison ein unbeschriebenes

27.11.2025In Abu Dhabi künstlicher Anstieg zu Pogacars Gunsten?

(rsn) – Wer gedacht hat, dass die Straßen-WM in Abu Dhabi 2028 zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden würde, könnte sich getäuscht haben. Wie die spanische Sportzeitung Marca in Erfahru

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)