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08.01.2007 | (Ra) – Eine der aktuellen und aufgrund ihrer Vereinfachung gern zitierten Erklärungen für die Auseinandersetzungen zwischen dem Westen und der islamischen Welt mündet in die Behauptung eines „Kampfs der Kulturen“. Vielleicht hat UCI-Präsident Pat McQuaid zu lange im Buch des US-amerikanischen Philosophen Samuel Huntington geblättert. Im holländischen Fernsehen scheute sich er sich am Freitag jedenfalls nicht, in der Frage des Umgangs mit Dopings von einem Kampf der Kulturen zu sprechen.
„Es gibt die angelsächsische Kultur und das, was ich die westeuropäische Mafia-Kultur nennen möchte“, behauptete der Ire McQuaid. Damit zielte er auf Belgien, Frankreich, Italien und Spanien ab.
„Die westliche Kultur hat zu einem gewissen Maß, ich will nicht sagen Doping geduldet, aber aufgrund ihres Lebensstils und der Art, wie sie sich im täglichen Leben verhalten, akzeptieren sie dort gewisse Praktiken“, versuchte sich McQuaid reichlich gewunden als Ethnologe. Dagegen stellte der UCI-Chef die angelsächsischen Kulturen, zu denen er die Niederlande, Deutschland, England und Dänemark zählt. „Diese Länder haben eine komplett andere Haltung in der Dopingproblematik. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich diese Haltung durchsetzt, sonst ist der Sport dem Untergang geweiht.
In Italien sorgte McQuaids Aussetzer bereits für entsprechende Reaktionen. Dort kommentierte Verbandspräsident Renato Di Rocco die Äußerungen des UCI-Präsidenten: „Zuerst möchte ich gerne feststellen, dass Frankreich im Antidopingkampf deutliche und sehr tiefgreifende und Fortschritte gemacht hat. Wir werden dem französischen Beispiel folgen. Was das von McQuaid zitierte angelsächsische Modell anbelangt, so werden wir uns so weit wie möglich von den australischen oder kanadischen Modellen fernhalten.“
Quelle: cyclingnews.com
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