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01.07.2005 | Joseba Beloki wird sein Tour-Comeback geben. Das ist die positive Nachricht. Er wird aber in der Endabrechnung keine Rolle spielen. Das ist die realistische Prognose für den Tour-Zweiten von 2002.
Zwei Jahre nach seinem fatalen Sturz auf der Abfahrt vom Col de la Rochette tritt der 31 jährige Baske im Team von Liberty Seguros vor allem deshalb wieder zur Tour an, um die bösen Geister zu verjagen, die ihn seitdem verfolgen scheinen. Seit jenem verhängnisvollen Tag im Juli hat Beloki, der immerhin drei Mal in Paris auf dem Podium stand, nie mehr seine alte Leistungsfähigkeit zurück gewinnen können. Noch heute verfolgt ihn der schlimme Unfall, wie er der spanischen Zeitung Marca gestand.
„Der Sturz steckt immer noch in meinem Kopf, er hat tiefe Spuren in meinem Leben hinterlassen“, sagte Beloki. „Jeden Tag werde ich mit Kommentaren oder Bildern davon konfrontiert. Ich muss mich davon befreien. Ich will nicht, dass man sich später nur wegen dieses Sturzes an mich erinnert, und nicht wegen meiner drei Podiumsplätze.“
Beloki tritt mit großem Respekt zur Tour an. Sie hat ihm seiner Meinung nach alles gegeben, aber in dem einem Moment auch alles wieder genommen. „Deshalb will ich wieder ganz vorne dabei“, schilderte er seine Motivation. „Wenn mir das gelingt, werde ich es mir selbst bewiesen haben.“ Vorerst aber hat Beloki bescheidenere Zielsetzungen. Er will möglichst lange an der Seite seines Kapitäns Roberto Heras fahren und sich eventuell bietende Möglichkeiten nutzen. „Wenn ich bei Heras mithalten kann, habe ich sogar Chancen im Gesamtklassement vorne dabei zu sein.“
Allerdings darf man bezweifeln, oh Beloki nach seinen bisherigen Leistungen das gelingen wird. Dieselben Zweifel scheinen Beloki auch selber zu quälen – und es ist offensichtlich, dass er immer noch kein Vertrauen zu sich selbst gefunden hat: „Ich habe mich nach dem Unfall nie wieder so gut gefühlt wie davor“, sagte er. „Im letzten Jahr vor der Vuelta war ich einmal in einer ganz guten Verfassung, aber meine Form hat nur zehn Tage gehalten.“
Zehn gute Tage – die würden nicht reichen, um eine gute Tour zu fahren.
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