Brenner Neunter, Laporte verteidigt Gelb

Alaphilippe gewinnt mit alter Klasse 2. Dauphiné-Etappe

Von Sebastian Lindner

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Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) hat die 2. Dauphiné-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

05.06.2023  |  (rsn) – Seine Gestik im Ziel sprach Bände: Beschwichtigend ruderte er mit den Armen, ganz so als wolle er sagen: Macht euch keine Sorgen, ich bin wieder da. Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) hat die 2. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) für sich entschieden. Im bergauf führenden Massensprint war der Franzose stärker als Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education – EasyPost), der das Finale eröffnet hatte, und Natnael Tesfazion (Trek – Segafredo).

Christophe Laporte (Jumbo – Visma) wurde Tagesvierter und verteidigte damit seine Führung in der Gesamtwertung vor dem nun zeitgleichen Alaphilippe, für den der Tagessieg nach 167 Kilometern in La Chaise-Dieu nach einer bislang nicht nach Wunsch verlaufenen Saison der zweite Erfolg nach der Faun-Ardeche Classic (1.Pro) ist.

“Eigentlich wollten wir mit Ethan Vernon oder Florian Senechal sprinten, weil ich das schon länger nicht mehr machen musste“, sagte der 30-Jährige. “Aber Ethan war nicht mehr da, Florian am Limit und dann habe ich es einfach versucht.“ Mit Erfolg. “Besser kann es im Moment nicht laufen“, sagte Alaphilippe dann auch. “Vor der Dauphiné habe ich gesagt, dass ich sehr, sehr glücklich mit einer Etappe wäre. Jetzt kann ich entspannt in die Woche gehen und auch positiv auf die Tour de France blicken.“

Ein guter Tag war es auch für Laporte. “Ich freue mich, dass ich das Trikot nochmal verteidigen konnte und wir es weiter im Team haben. Morgen wird es etwas einfacher“, sagte der Auftaktsieger. Auch wenn er auf der 3. Etappe eher nicht zu den Favoriten zählt, sei das nach zwei schweren Finals auch in Ordnung, so Laporte weiter. “Heute haben die Beine gesprochen. Ich war ziemlich weit vorne, wusste aber nicht, ob ich schon anziehen soll oder nicht. Dann hab ich etwas gezögert und hatte auch nicht mehr die Beine, um noch zu antworten.“ Für die Verteidigung auch des Grünen Trikots reichte es trotzdem.

Während Rune Herregodts (Intermarché – Circus - Wanty) zeitgleich mit dem Tagessieger ins Ziel kam und damit das Weiße Trikot des besten Jungprofis verteidigte, konnte Donovan Grondin (Arkea – Samsic) die Führung in der Bergwertung ausbauen. Er kam allerdings erst Sekunden vor Ablauf der Karrenzzeit ins Ziel. Bester Deutscher wurde wie am Vortag Marco Brenner (DSM), der wieder im Finale mit reinhielt und als Etappenneunter im Klassement auf Rang acht vorrückte.

So lief die 2. Etappe des Critérium du Dauphiné:

Keine zehn Kilometer waren absolviert, da mussten nach einem Sturz im Feld Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma), Steff Cras (TotalEnergies) und Romain Combaud (DSM) das Rennen beenden.

Ein erstes Quartett um Andrea Piccolo (EF Education - EasyPost), Jonas Gregaard (Uno-X), Victor Campeanaerts (Lotto - Dstny) und Donavan Grondin (Arkéa - Samsic) hatte sich da bereits auf den Weg gemacht und wurde in der Folge noch von Nans Peters (AG2R Citroën), Pierre Latour (TotalEnergies) und Donavan Grondin (Arkéa - Samsic) ergänzt.

Der Bergkönig gewann dann auch die ersten beiden Bergwertungen und stockte damit sein Konto von drei auf sieben Punkte auf. Wie schon am Vortag ließ Grondin sich danach ins Hauptfeld zurückfallen. Seine Fluchtkollegen hatten sich in der Zwischenzeit maximal zwei Minuten Vorsprung herausgefahren. Doch 26 Kilometer vor dem Ziel war das Kapitel beendet – zumindest für Piccolo, Gregaard und Peters, Latour war bereits zuvor, von Krämpfen geplagt, zurückgefallen.

Das Profil der 2. Etappe des Critérium du Dauphiné. | Foto: ASO

Campenaerts und Elissonde retteten sich nach einer Attacke des früheren Stundenweltrekordlers noch bis zur 10-Kilometer-Marke. Derweil fuhr Grondin bereits mehr als sechs Minuten hinter dem Feld – auch der Franzose hatte Krämpfe, das Rad zwischenzeitlich abgestellt und musste behandelt werden. Hauchdünn rettete er sich im Zeitlimit ins Ziel.

Als das Duo eingeholt wurde, attackierte Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck). Der Österreicher setzte sich im Anstieg zur letzten Bergwertung ab, nahm zehn Sekunden über den Gipfel und baute den Vorsprung noch um ein paar weitere aus. Doch vier Kilometer vor dem Ziel war sein Versuch beendet, so wie kurz darauf auch ein Versuch von Harry Sweeny (Lotto – Dstny).

Und so ging das noch erstaunlich große Feld in den Massensprint. Sam Bennett (Bora – hansgrohe) war bei der Eröffnung rund 200 Meter vor der Ziellinie noch an aussichtsreicher dritter Position, konnte dann aber nichts mehr zusetzen, so dass reihenweise Fahrer an ihm vorbeiflogen. Darunter auch Alaphilippe, der das Hinterrad des früh angetretenen Carapaz nutzte, um von dort die letzten 100 Meter in Angriff zu nehmen und seinen zweiten Saisonsieg zu feiern.

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