RSNplusDauphiné-Auftakt endete bitter

Herregodts fehlten ein paar Meter zur Glückseligkeit

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Herregodts fehlten ein paar Meter zur Glückseligkeit"
Runde Herregodts (INtermarché - Circus - Wanty, vorn) und Brent van Moer (Lotto - Dstny) gehörten zur Gruppe des Tages. | Foto: Cor Vos

04.06.2023  |  (rsn) – Viel bitterer kann ein Rennen für einen Ausreißer nicht enden. Rune Herregodts (Intermarché – Circus – Wanty) wurde bei der Auftaktetappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) erst auf den letzten 25 Metern vom heransprintenden Feld gestellt, nachdem er zuvor 150 Kilometer auf der Flucht war. Schließlich musste er sich mit Rang drei hinter Christophe Laporte (Jumbo – Visma) und Matteo Trentin (UAE Team Emirates) begnügen.

___STEADY_PAYWALL___

Auf den letzten 70 der 158 Kilometer rund um Chambon-sur-Lac mussten drei lokale Runden mit der Côte du Rocher de l’Aigle (4.Kat.) absolviert werden. Der etwa einen Kilometer lange und 7,3 Prozent steile Anstieg war der Abschluss einer insgesamt rund sieben Kilometer langen Steigung. Die Runde war auf dem Papier zu schwer für die Sprinter, aber zu leicht, um im Klassement Abstände hervorzurufen. “Ich wusste, dass die Ausreißer heute eine Chance haben würden“, sagte Herregodts deshalb gegenüber dem Radsportportal cyclingpro.net.

Rune Herregodts (Intermarché – Circus - Wanty, re.) wurde auf der Zielgerade des Dauphiné-Auftakts noch abgefangen und musste sich mit Rang drei begnügen. | Foto: Cor Vos

“Wir fuhren mit einer starken Gruppe weg, bekamen aber nie viel Vorsprung“, so der Belgier weiter. Fabio van den Bossche (Alpecin – Deceuninck) und Donavan Grondin (Arkéa – Samsic) verließen schon vor der Schlussrunde die Kräfte, dort musste im letzten Anstieg auch Brent van Moer (Lotto – Dstny) die Segel streichen. Mit seinem einzigen verbliebenen Begleiter, Dorian Godon (AG2R – Citroën), rettete er ein paar Sekunden über die letzte Kuppe. “Ziel war es, solo über den steilen Hügel zu kommen“, erzählte Herregodts.

In der Abfahrt wuchs die Hoffnung

Das klappte nicht ganz, denn der Franzose blieb dran. Auf das Feld - in dem ein schnelles, aber kein extrem hohes Tempo gefahren wurde, wohl weil die Mannschaften ihre spurtstärksten Fahrer nicht abhängen wollten – hatten die beiden an der Bergwertung 12 Kilometer vor dem Ziel nur noch zehn Sekunden Vorsprung. Doch auf der regennassen Abfahrt zog Herregodts voll durch und schüttelte Godon ab. Das Feld, das Vorsicht walten ließ, verlor prompt wieder einige Sekunden.

Bitter: Statt des so greifbar nahen Siegs musste sich Herregodts mit dem dritten Platz begnügen. | Foto: Cor Vos

“Als ich mit zehn Sekunden auf die letzten zwei Kilometer fuhr, wusste ich, dass ich einfach Vollgas geben musste“, wurde der Intermarché-Profi auf der Seite des Veranstalters zitiert. Als im Peloton auf 500 leicht ansteigenden Metern kurz vor dem Teufelslappen aber Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) voll durchzog, schwanden die Chancen des Ausreißers. Bis auf den Toursieger waren alle Helfer von Laporte verschlissen: “Das ist eine echte Auszeichnung für mich. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, wenn Jonas Vingegaard gesagt hätte: ‘Ich bin ein Klassementfahrer, ich verfolge nicht‘! Sie haben einfach ein zu gutes Team“, meinte Herregodts.

Ein neues Gesicht, das man sich merken sollte

So wurde der 24-Jährige, der von Sport Vlaanderen – Baloise kam und seine erste Saison in der WorldTour fährt, auf den letzten 25 Metern von zwei Fahrern eingeholt. Trotz der verpassten Chance war Herregodts zufrieden. “Wenn man weiß, dass man etwas falsch gemacht hat, kann man enttäuscht sein, aber ich habe alles gegeben. So ist das Leben, so ist Radsport. Ich habe versucht, die Chance zu nutzen, aber es hat nicht ganz gereicht“, resümierte er.

(Schwacher) Trost für den entgangenen Etappensieg: Herregodts geht im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers in die 2. Etappe. | Foto: Cor Vos

Als Trostpreis blieben der dritte Rang und das Trikot des besten Nachwuchsfahrers. “Das ist schön, aber das ist nicht das, worauf ich die letzten Kilometer gehofft hatte“, so Herregodts. “Vielleicht hat mich das Peloton unterschätzt, das macht es dann umso ärgerlicher. Denn sobald man dich kennt, wird es immer schwieriger“, fügte er an.

Bekannt sollte Herregodts allerdings schon sein, denn letztes Jahr gelang ihm bei der Andalusien-Rundfahrt bereits ein Coup, als er nach 185 Kilometern in der Gruppe des Tages auf einem kurzen, giftigen Schlussanstieg in Iznajar seine Ausreißerkollegen und das heranstürmende Feld hinter sich ließ.

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.06.2023Bora-Kapitän Hindley auf dem richtigen Weg zur Tour

(rsn) – Mit dem vierten Gesamtrang von Jai Hindley ist für das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe am Sonntag das Critérium du Dauphiné (2.UWT) in Grenoble zu Ende gegangen. Ein Ergebnis, mit d

12.06.2023Vingegaard überrascht vom Vorsprung, aber nicht von der Form

(rsn) – Während Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wegen den Folgen seines Sturzes bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wohl nur bei den Slowenischen Meisterschaften einen Renneinsatz vor der am 1. Juli i

11.06.2023Ciccone macht seiner Frau vorgezogenes Hochzeitsgeschenk

(rsn) – Die Beine wurden immer besser. Und am Ende waren sie so gut, dass es für Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) auf der 8. und letzten Etappe des 75. Critérium du Dauphiné (2.UWT) über 153 Kilo

11.06.2023Highlight-Video der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) hat die 75. Critérium du Dauphiné (2.UWT) souverän für sich entschieden. Dem Vorjahreszweiten reichte auf der abschließenden 8. Etappe über 152,8 Kilom

10.06.2023Highlight-Video der 7. Dauphiné-Etappe

(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) ist beim Critérium du Dauphiné weiterhin das Maß aller Dinge. Auch auf dem 7. Teilstück konnte die Konkurrenz kein Mittel gegen den Dänen finden. Im Sch

10.06.2023Vingegaard untermauert seine Dominanz mit zehntem Saisonsieg

(rsn) – Er hat das gemacht, was alle erwartet haben, und die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné mit einem weiteren Solo für sich entschieden. 5,3 Kilometer vor dem Ende attackierte Jonas Vingega

09.06.2023Highlight-Video der 6. Dauphiné-Etappe

(rsn) – Einen Tag nach seinem gescheiterten Versuch holte Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné seinen ersten WorldTour-Sieg. Im Zweiersp

09.06.2023Hindley: “Insgesamt ein guter Tag für uns“

(rsn) – Im zweiten Versuch beim Critérium du Dauphiné hat es für Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) gereicht. Nach 170,2 Kilometern der 6. Etappe rang der Augsburger im Sprintdu

09.06.2023Kein Déjà-vu: Im zweiten Versuch reicht es für Zimmermann

(rsn) – Am Donnerstag noch wurde die Gruppe des Tages mit Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) eingeholt, 24 Stunden später dann kam der Deutsche durch und holte sich auf der 6. Eta

09.06.2023Chancenlos gegen Vingegaard: Carapaz muss sich noch steigern

(rsn) – Bei der Mercan´Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1) holte sich Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) mit einer entschlossenen Attacke am letzten Berg den Sieg. Ganz ähnlich sah der Pla

09.06.2023Hindley: “Vingegaard war in einer anderen Liga“

(rsn) – Noch vor den entscheidenden drei Bergetappen des 75. Critérium du Dauphiné hat Jai Hindley im Gesamtklassement weiter Positionen gut gemacht. Nach 191,1 Kilometern der 5. Etappe von Cormor

09.06.2023Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. Juni

(rsn) – Welche Rennen gilt es heute zu beachten? Wie sehen die Streckenprofile und Startlisten jeweils aus und wer ist der Favorit oder die Favoritin? radsport-news.com stellt jeden Morgen die wi

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

02.06.2024Sprintzug nahe an der Perfektion: Pedersen holt Dauphiné-Auftakt

(rsn) - Der Auftakt des 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) wurde zur erwarteten Sprintershow. Nach 172,5 Kilometern rund um Saint Pourcain sur Sioule setzte sich am Ende der 1. Etappe der Däne Mads

02.06.2024Oise: Amann fehlten 150 Meter zum Sieg, Rüegg Bergkönig

(rsn) - Gut 150 Meter fehlten Dominik Amann (Team Vorarlberg) beim Abschluss der Ronde de l`Oise (2.2) zu seinem ersten UCI-Sieg. Der Österreicher hatte nach einem Sturz gut 1000 Meter vor dem Ziel

02.06.2024Kathrin Schweinberger jubelt erstmals in Belgien

(rsn) – Kathrin Schweinberger (Ceratizit – WNT) hat beim belgischen Eintagesrennen Dwars door de Westhoek (1.1) ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Die 27-jährige Österreicherin verwies nach 1

02.06.2024Malopolska: Zoidls Mut wird mit einem Doppelschlag belohnt

(rsn) - Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) hat sich mit seinem Sieg auf der abschließenden Königsetappe der Tour of Malopolska (2.2) noch den Gesamterfolg gesichert. Der Österreicher war an der 8,

02.06.2024Behrens klettert stark und verpasst im Sprint knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23-Nationalmannschaft) hat zum Abschluss der Friedensfahrt (2.NC) am Podium gekratzt. Auf dem abschließenden vierten Teilstück mit Ziel in Jesenik fuhr der 20-Jährige als

02.06.2024Abrahamsen düpiert in Brüssel die Sprinter, Ackermann Vierter

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-Mobility) hat bei der 104. Brussels Cycling Classic (1.Pro) die Sprinter düpiert und sich nach 218,4 Kilometern mit Start und Ziel in der belgischen Hauptstadt Brüs

02.06.2024Evenepoel beim Critérium du Dauphiné ohne konkrete Ziele

(rsn) – Nach seinem Schlüsselbeinbruch bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) mit bescheidenen Zielen zum 76. Critérium du Dauphiné ins Feld zurück. “Ehrlic

02.06.2024Startet die Vuelta a Espana 2025 im Piemont?

(rsn) – Die diesjährige Vuelta a Espana beginnt am 17. August mit einem Einzelzeitfahren in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, die Gran Salida 2026 ist für Monaco vorgesehen. Wie Renndirekt

02.06.2024Roglic ist vor der Tour-Generalprobe “auf Kurs“

(rsn) – Rund zwei Monate nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Primoz Roglic wieder ins Feld zurück. Der Slowene führt Bora – hansgrohe beim 76. Critérium du Dauphiné a

02.06.2024Wilkos feiert Solosieg bei Sportland NÖ Womens Tour

(rsn) – Nachdem sie schon in St. Pölten am ersten Tag erfolgreich gewesen war, holte sich die Polin Katarzyna Wilkos (MAT ATOM Deweloper) auf dem vierten und vorletzten Tagesabschnitt der Sportlan

02.06.2024Betz und Breuer triumphieren beim Unbound XL

(rsn) – SB – dieses Kürzel stand beim Unbound XL nach 350 Meilen über die Gravelroads des US-Bundesstaates Kansas am Samstag für ´Sieg´. Denn in den längsten beiden Rennen des prestigeträch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)