Startet er in Glasgow auf Straße und MTB?

Van der Poel braucht WM-Doppelstart für Olympia-Traum

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Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) nach seinem Sieg bei Paris-Roubaix am Oster-Sonntag. | Foto: Cor Vos

27.04.2023  |  (rsn) - Mathieu van der Poel und die Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen auf dem Mountainbike: Das war der große Traum vor zwei Jahren in Tokio, bis der Niederländer dann schwer stürzte und Tom Pidcock triumphierte. Ausgeträumt ist die Geschichte für van der Poel aber trotzdem noch nicht. In Paris im August 2024 würde er es gerne noch einmal probieren. Allerdings braucht die Niederlande Punkte, um einen Startplatz zu ergattern. Aktuell liegt der Verband auf Rang 30 des Qualifikations-Rankings und nur die Top 19 bekommen automatisch einen Startplatz. Der Rückstand auf diesen 19. Rang, den aktuell Rumänien hält, beträgt momentan mehr als 800 Punkte. Ein Weltcupsieg ist 250 Zähler wert. Aufaddiert werden die Punkte der drei besten Sportler einer Nation. Zusätzliche Startplätze über die Top 19 des Qualifikations-Rankings hinaus gibt es beispielsweise bei der WM im August in Glasgow. Deshalb hat der niederländische Bundestrainer Gerben De Knegt gegenüber wielerflits.nl einen Plan skizziert, wie sich van der Poel qualifizieren könnte: "Die ersten 19 Nationen der Olympia-Rangliste erhalten ein Ticket für die Spiele. Dazu kommen die ersten beiden Nationen der WM von Glasgow, die Ende Mai 2024 nicht zu diesen 19 Nationen gehören. Ihm (van der Poel) sollte daher normalerweise eine Top-5- oder Top-10-Platzierung bei der WM reichen - je nach Ausgang des Rennens vielleicht sogar eine Top-15-Platzierung", so De Knegt, der deshalb auf einen WM-Start van der Poels setzt.

Das Problem: Im kommenden Sommer will van der Poel zuerst bei der Tour de France glänzen und anschließend in Glasgow um den WM-Titel auf der Straße kämpfen. Der Kurs dort wird hügelig und dürfte ihm liegen. Das Mountainbike-WM-Rennen in Glasgow steht nur sechs Tage später an. Dort zu den Besten gehören, ist dann eine große Herausforderung.

Ebnen andere van der Poel den Weg?

Punkte bei den Weltcup-Events zu sammeln, darauf hat van der Poel in diesem Jahr bisher verzichtet. Weder in Nove Mesto vom 12. bis 14. Mai noch in Lenzerheide oder Leogang (beides Mitte Juni) plant er einen Start. Die anschließenden Läufe in Val di Sole und Vallnord finden während der Tour de France statt und sind daher auch nicht möglich.

"Wir haben gemeinsam mit Mathieu beschlossen, dass es sich nicht lohnt, für nur ein Rennen aufs Mountainbike umzusteigen", erklärte Alpecin - Deceunincks Sportdirektor Christoph Roodhooft unlängst gegenüber Het Nieuwsblad mit Blick auf den Verzicht auf Nove Mesto, nachdem der Weltcup in Valkenburg ausgefallen ist. Ursprünglich war der Plan gewesen, dass van der Poel diese beiden Rennen bestreitet. Nun aber gilt der volle Fokus der Tour- und WM-Vorbereitung. "Das sind seine großen Ziele in diesem Sommer", so Roodhooft, der aber auch bestätigte: "Der Ehrgeiz, den Olympiasieg zu holen, ist immer noch da."

Ermöglichen könnte van der Poel den Olympia-Start auch seine Landsmänner. Beispielsweise der MTB-Spezialist David Nordemann, der regelmäßig bei Weltcup-Rennen Punkte sammelt. Und auch Jumbo - Visma-Profi Milan Vader, der bei den kommenden drei Weltcups starten will, könnte den Rückstand der Niederländer im Olympia-Ranking auf die Top 19 verkürzen. Wer dann letztlich in Paris bei den Olympischen Spielen startet, ist Ermessenssache von De Knegt - egal wer die meisten Punkte zur Qualifikation beigetragen hat. Dass die Niederlande zu den Top 8 des Nationen-Rankings gehören wird, das zwei Startplätze für Paris bekommt, scheint unwahrscheinlich.

Van der Poels sicherster Weg, um bei den Olympischen Spielen mit dem Mountainbike zu starten, ist also eine Spitzenplatzierung bei den MTB-Weltmeisterschaften in Glasgow im August.

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