RSNplusRSN-Rangliste, Platz 31: R. Froidevaux

Bei den Schweizer Meisterschaften abgeräumt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bei den Schweizer Meisterschaften abgeräumt"
Robin Froidevaux (Tudor) | Foto: Cor Vos

26.11.2022  |  (rsn) – Auch wenn er es wegen zweier heftiger Stürze nur auf 26 Renntage brachte, so kann Robin Froidevaux (Tudor) auf ein erfolgreiches Radsportjahr zurückblicken, das er mit dem Schweizer Meistertitel im Straßenrennen krönte.

Der 24-Jährige erwischte schon in Kroatien einen Saisonauftakt nach Maß. Bei der Istrian Spring Trophy (2.2) Mitte März wurde Froidevaux im Prolog Dritter und Etappenachter am darauf folgenden Tag. Dem ließ er auf der Schlussetappe seinen ersten UCI-Sieg folgen. Zudem sicherte er sich auch die Punktewertung der Istrian Spring Trophy.

___STEADY_PAYWALL___

In Frankreich zeigte Froidevaux kurz darauf, dass er in Rennen der Kategorie 1.1 auch gegen WorldTour-Profis bestehen kann. Zunächst wurde Froidevaux Vierzehnter bei Cholet Payse de Loire, eine Woche später reichte es bei La Roue Tourangelle sogar zum neunten Platz.

Wegen Gehirnerschütterung zweimonatige Zwangspause

Einen herben Rückschlag musste der Schweizer kurz darauf beim Circuits des Ardennes (2.2) hinnehmen, als er auf der 2. Etappe auf schwer stürzte und mit einer Kopfverletzung zwei Monate pausieren musste. So fiel auch der Start bei der Tour de Romandie ins Wasser. "Da war ich schon sehr enttäuscht. Insgesamt war es schwierig mit der Gehirnerschütterung, mal ging es einen Tag besser, dann wieder zwei schlechter. Bei einem Schlüsselbeinbruch weiß man, wie die Genesung läuft, bei so etwas nicht“, so Froidevaux gegenüber LeMatin.ch.

Nach seinem Coup bei den Schweizer Meisterschaften konnte Robin Froidevaux (Tudor) das rote Trikot mit dem weißen Kreuz nur selten präsentieren, so wie hier bei der Veneto Classic. | Foto: Cor Vos

Erst im Juni kehrte er ins Feld zurück und bestritt mit der Nationalmannschaft die Tour de Suisse. "Das waren die bisher acht härtesten Renntage meines Lebens, da ich dort ohne wirkliche Vorbereitung am Start stand“, meinte er rückblickend auf seine Heimat-Rundfahrt, bei der er sich allerdings in Schwung für die Schweizer Meisterschaften brachte.

Nach einem vierten Platz im Zeitfahren hatte Froidevaux im Straßenrennen von Steinmaur seinen großen Auftritt. Nach 192 Kilometern setzte er sich im Sprint einer kleinen Spitzengruppe vor WorldTour-Profi Sebastien Reichenbach (Groupama – FDJ) und Colin Stüssi (Vorarlberg) durch. “Das ist riesig. Ich habe noch nie ein solch großes Rennen gewonnen. Fabian (Cancellara, Teamchef, d. Red) hat uns vor dem Rennen wichtige Tipps gegeben. Es ist genial, einen Mann mit seiner Erfahrung im Hintergrund zu haben“, jubelte Froidevaux nach seinem Coup gegenüber der Boulevardzeitung Blick.

Erfolgreicher Saisonabschluss auf dem Schotter

Sein Meistertrikot konnte er im weiteren Saisonverlauf allerdings nur selten präsentieren. Beim nächsten Renneinsatz, der Tour Alsace (2.2), absolvierte Froidevaux den Mannschafts-Prolog in den Teamfarben. Auf der 2. Etappe musste er das Rennen - erneut nach einem Sturz – aufgeben und mehr als zwei Monate pausieren. Danach trat er zumindest noch bei den italienischen Herbstklassikern Giro del Veneto und Veneto Classic im roten Trikot mit weißem Kreuz an, ohne allerdings ein Ergebnis einfahren zu können.

Umso erfolgreicher verlief im Anschluss daran sein Ausflug auf den Schotter. Bei der Serenissima Gravel im italienischen Piazzola sul Brenta ließ Froidevaux bei seinem Sieg unter anderem Weltmeister Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hinter sich. "Dieser Erfolg kam für mich unerwartet. Ich bin kein Gravel-Spezialist, ich habe da eigentlich keine so gute Technik. Aber ich bin in die Offensive gegangen und habe meine Chance genutzt“, kommentierte er seine Vorstellung.

Auch in der kommenden Saison wird Froidevaux für das Team Tudor unterwegs sein, dann aber voraussichtlich eine Liga höher. Im Jahr 2023 wird der Schweizer Meister zeigen müssen, dass sein Erfolg bei kein Zufallstreffer war.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

20.09.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

20.09.2024Wegen “Super Tuck“: Formolo in Luxemburg disqualifiziert

(rsn) – Rund eine Stunde nach dem Ende der Königsetappe der Tour de Luxembourg (2.Pro) hat die Jury den Italiener Davide Formolo disqualifiziert. Der Movistar-Profi war nach 201 Kilometern mit 18 S

20.09.2024Merlier jubelt erstmals im Trikot des Europameisters

(rsn) – Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) hat gleich seinen ersten Einsatz im Trikot des Europameisters mit einem Sieg beendet. Fast parallel zu seinem Teamkollegen Mauri Vansevenant, der in Luxembu

20.09.2024Vansevenant schnappt mit Etappensieg van der Poel Gelb weg

(rsn) – Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) hat nach einer überragenden Vorstellung die 3. Etappe der 84. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) für sich entschieden und mit seinem ersten Saisonsi

20.09.2024TotalEnergies verpflichtet französisches Trio

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

20.09.2024Uijtdebroeks beendet eine Saison mit vielen Problemen

(rsn) - Cian Uijtdebroeks wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten, wie der 21-jährige Belgier, der nach langem Hickhack im Winter von Bora – hansgrohe zu Visma – Lease a Bike wechselte

20.09.2024Im Überblick: Die Transfers der Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c

20.09.2024Straßen-WM im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Straßen-Weltmeisterschaften zählen zweifellos zu den ganz besonderen Highlights des Rennkalenders. Juniorinnen und Junioren, männliche und weibliche U23 sowie die Männer und Frauen kÃ

19.09.2024Die Zeitfahr-Strecken der WM 2024 in Zürich

(rsn) – Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich beginnen am Eröffnungswochenende mit den Zeitfahr-Disziplinen. Zuerst stehen die Einzelzeitfahren auf dem Programm, dann am Mittwoch die Mixed-St

19.09.2024UCI will neues Weltmeistertrikot

(rsn) – Die Regenbogenstreifen müssen bleiben. Aber ansonsten? Kurz vor dem Beginn der Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich hat die UCI zu einem Wettbewerb aufgerufen, dessen Ziel es ist, das â€

19.09.2024Dänemarks Dilemma: Wohin mit Pedersens Topform?

(rsn) – Mads Pedersen weiß, wie es sich anfühlt, Weltmeister zu werden. 2019 fuhr er im Regen von Harrogate mit Matteo Trentin und Stefan Küng auf die Zielgerade, nur um seinen Begleitern dort im

19.09.2024Pedersen rettet in Luxemburg den Tag für Lidl - Trek

(rsn) – Was als ziemlich bescheidener Tag für das Team Lidl - Trek in Luxemburg begann, endete doch noch versöhnlich. Denn Mads Pedersen hat die 2. Etappe durch das Großherzogtum gewonnen. Nach 1

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine