Vuelta: Evenepoel bleibt in Rot

Jesus Herrada mit großer Cleverness zum Ausreißercoup

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Jesus Herrada (Cofidis) hat die 7. Vuelta-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.08.2022  |  (rsn) – Jesus Herrada (Cofidis) hat auf der 7. Etappe der Vuelta a Espana einen Ausreißersieg gefeiert. Der 32-jährige Spanier setzte sich über 190 Kilometer von Camargo nach Cistierna im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe vor dem Italiener Samuele Battistella (Astana Qazaqstan) und dem Briten Fred Wright (Bahrain Victorious) durch. Auf den weiteren Plätzen folgten der Belgier Jimmy Janssens (Alpecin – Deceuninck) und der Australier Harry Sweeny (Lotto Soudal).

29 Sekunden hinter Herrada, der seinen zweiten Vuelta-Tagessieg nach 2019 einfuhr, entschied der Ire Sam Bennett (Bora – hansgrohe) den Sprint des Feldes vor dem Briten Jake Stewart (Groupama – FDJ) und dem Australier Kaden Groves (BikeExchange – Jayco) für sich und baute als Tagessechster seine Führung in der Punktewertung aus. Der Kölner Nikias Arndt (DSM) wurde als bester deutscher Profi Dreizehnter.

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Keine Veränderungen gab es an der Spitze der Gesamtwertung. Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) behauptete sein Rotes Trikot vor dem Franzosen Rudy Molard (Groupama – FDJ / +0:21) und dem Spanier Enric Mas (Movistar / +0:28). Victor Langellotti (Burgos-BH) bleibt an der Spitze der Bergwertung, Evenepoel ist auch bester Nachwuchsfahrer dieser Vuelta.

Wright startet seinen Sprint zu früh

“Es war schwer in die Gruppe zu kommen, auch der Anstieg war hart. Ich habe dann alles gegeben. Der Wind hat uns in die Karten gespielt, ich kann nur froh sein, dass ich es geschafft habe“, berichtete der Routinier, der sich auf den abfallenden letzten 65 Kilometern mit seinem Begleitern vor dem heraneilenden Feld ins Ziel retten konnte. “Drei Kilometer vor dem Ziel wurde es schwierig, aber wir hatten einen kleinen Vorteil. Ich musste geduldig sein. Ich wusste, dass die anderen in der Gruppe ziemlich schnell waren. Aber ich habe meiner Geschwindigkeit vertraut, bin spät gesprintet und es hat gereicht“, beschrieb Herrada den entscheidenden Sprint, den der 23-jährige Wright eröffnet hatte.

Für die Gastgeber war es nach langer Durststrecke der zweite Etappensieg innerhalb weniger Tage, nachdem Marc Soler (UAE Emirates) das fünfte Teilstück gewonnen hatte. “Der spanische Radsport ist zurück. Mit zwei Siegen kann man glücklich sein. Morgen wird ein harter Tag, aber jetzt möchte ich erstmal den Erfolg genießen“, meinte Herrada.

Wright war aufgrund der zweiten verpassten Gelegenheit innerhalb weniger Tage weniger glücklich. Der Brite war zwar der schnellste Fahrer, eröffnete aber seinen Sprint zu früh und wurde auf den letzten Metern noch überholt. Auch die Sprinterteams hätten sich einen besseren Ausgang erhofft, stiegen jedoch zu spät in die Nachführarbeit ein. Bennett kann sich damit trösten, dass er seinen Vorsprung in der Sprintwertung gegenüber Mads Pedersen (Trek – Segafredo) auf 15 Punkte ausbauen konnte.

Entspannter Tag für Evenepoel

Für den Gesamtführenden und seine Helfer war die Etappe eher entspannt. “Für uns war es ein perfektes Szenario, dass zwei Teams das Rennen kontrollieren wollten und wir nichts machen mussten. Wir konnten uns von gestern erholen. Ich habe einen schönen Vorsprung. Ich wäre glücklich, wenn ich den verteidigen könnte. Aber wenn ich eine Gelegenheit sehe, werde ich sie ergreifen“, sagte Evenepoel.

Der Belgier führt auch weiterhin die Nachwuchswertung an. Das Bergtrikot bleibt einen weiteren Tag im Besitz von Victor Langellotti (Burgos – BH). Durch Wrights zweiten Platz hat sich Bahrain – Victorious in der Teamwertung nun knapp vor UAE – Emirates geschoben.

So lief das Rennen:

Das siebte Teilstück wies zwar nur eine Bergwertung auf, hatte es mit rund 3.000 Höhenmetern dennoch in sich. Die französische AG2R-Equipe hatte gleich zwei Ausfälle zu vermelden: Sowohl Andrea Vendrame als auch Jaakko Hänninen mussten in Folge positiver Coronatests das Rennen aufgeben.

Es dauerte bei erneut extrem hohen Tempo weniger als zehn Kilometer, bis sich die Gruppe des Tages etabliert hatte. Jesus Herrada, Wright, Battistella, Janssens, Sweeny und Omer Goldstein (Israel - Premier Tech) konnten sich schnell einen Maximalvorsprung von 4:20 Minuten herausfahren, der am Fuß des 22 Kilometer langen Anstiegs zum Puerto de San Glorio (1. Kat.) aber bereits um fast eine Minute reduziert war.

Zu diesem Zeitpunkt war der zwischenzeitlich nach einer Pinkelpause Evenepoel ohne Mühe wieder ins Feld zurückgekehrt, in dem vor allem BikeExchange und Trek – Segafredo für Tempo sorgten. Dadurch wurden unter anderem Sprinter wie Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) oder Tim Merlier (Alpecin – Deceuninck) sowie Bergtrikotträger Langellotti und der zweimalige Vuelta-Sieger Chris Froome (Israel – Premier Tech) abgeschüttelt. Zudem schrumpfte der Abstand zur Spitzengruppe weiter zusammen, weil Pedersen seine Helfer konsequent arbeiten ließ.

Goldstein fiel im oberen Drittel des Anstiegs aus der Ausreißergruppe heraus, deutlich länger hielt sich Bennett dahinter im Feld. Erst zwei Kilometer vor dem Gipfel fiel der zweimalige Etappensieger zurück. Den mit 1597 Metern höchsten Punkt dieses Tages erreichte Herrada als Erster und kassierte damit zehn Punkte im Kampf ums Bergtrikot, das allerdings Langellotti behaupten konnte.

Sprinterteams lassen sich auf den letzten Kilometern die Chance entgehen

Am Ende der Abfahrt schaffte auch Bennett mit Hilfe seiner Teamkollegen wieder den Anschluss an das Feld, das 50 Kilometer vor dem Ziel seinen Rückstand auf die Ausreißer auf rund zwei Minuten reduziert hatte – auch weil sich BikeExchange - Jayco, Ineos Grenadiers und Arkéa – Samsic mittlerweile an die Spitze gesetzt hatte. Dagegen hielt sich Bora – hansgrohe in zweiter Reihe.

Die Raublinger beteiligten sich kurz nach dem Zwischensprint, den 22 Kilometer vor dem Ziel Wright gewann, an der Verfolgungsarbeit, um die Lücke von rund 1:30 Minuten noch zu schließen. Doch das Spitzenquintett wehrte sich zäh gegen die Sprinterteams und nahm eine Minute Vorsprung mit auf die letzten zehn Kilometer. Fünf Kilometer vor dem Ziel betrug der noch fast 50 Sekunden, und das, obwohl im Feld vier Mannschaften zusammenspannten.

Auf den letzten drei Kilometern sahen die Sprinterteams die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens ein und zogen sich aus den vorderen Positionen zurück. 40 Sekunden vor den Verfolgern nahm die Spitzengruppe den Schlusskilometer in Angriff, ehe Wright von vorne frühzeitig den Sprint anzog. Doch der Brite war zu früh angetreten und musste auf den letzten Metern noch den routinierten Herrada und Battistella an sich vorbeiziehen lassen. Eine halbe Minute hinter den Ausreißern blieb dem Feld, in dem sich die Sprintermannschaften verkalkuliert hatten, nur noch der Kampf um Platz sechs, den Bennett für sich entschied.

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