RSN-Rangliste, Platz 16: Max Walscheid

Sprints, Klassiker und Zeitfahren unter einen Hut gebracht

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Sprints, Klassiker und Zeitfahren unter einen Hut gebracht"
Max Wascheid gehörte im September zur deutschen Weltmeister-Staffel. | Foto: Cor Vos

04.12.2021  |  (rsn) – Max Walscheid (Qhubeka NextHash) kann auch ohne einen Einzelsieg auf seine bisher erfolgreichste und konstanteste Saison als Radprofi zurückblicken. Aus sportlicher Sicht gab es am Jahr 2021 kaum etwas zu bemängeln. "Meine Saisonbilanz fällt super positiv aus. Ich bin extrem zufrieden mit dem Jahr. Ich konnte gute Ergebnisse einfahren und habe über die Ergebnisse hinaus in vielerlei Hinsicht einen sehr guten Schritt gemacht“, befand der Heidelberger gegenüber radsport-news.com.

Das galt vor allem für die Disziplin Zeitfahren, in der sich Walscheid nochmals weiterentwickeln konnte. Beeindruckende Belege waren die WM-Goldmedaille in der Mixed-Staffel und der fünfte Platz im EM-Zeitfahren. Zudem zeigte der Sprintspezialist als Zwölfter von Paris – Roubaix Klassikerqualitäten auf dem Kopfsteinpflaster.

Hinzu kamen Rang sieben im Zeitfahren der UAE Tour, zwei weitere siebte Plätze bei Nokere Koerse (1.Pro) und der Koksijde Classic (1.Pro) sowie eine insgesamt gelungene Klassikerkampagne, in der er etwa bei der Flandern-Rundfahrt trotz seiner rund 90 Kilogramm mit Rang 27 zeitgleich mit dem Dreizehnten ins Ziel kam.

Eine ganze Reihe von Spitzenergebnissen

Rund lief es für Walscheid auch beim Giro d`Italia, wo er in den beiden Zeitfahren jeweils in den Top Ten landet. Bei der anschließenden Zeitfahr-DM holte er hinter Seriensieger Tony Martin und dem Überraschungszweiten Miguel Heidemann die Bronzemedaille. Danach erhielt Walscheid von seinem Team bei der Tour de France freie Fahrt und sicherte sich in den Sprintankünften zwei zehnte Plätze. "Bei der Tour wäre ich bei den Einzelplatzierungen gerne ein bisschen weiter vorne gelandet. Ich würde das aber nicht als Enttäuschung ansehen, da es insgesamt ein gutes Rennen von mir war“, so Walscheid.

Auch die zweite Saisonhälfte verlief mit einem fünften und einem sechsten Rang bei der Polen-Rundfahrt, drei Top-Ten-Resultaten bei der Benelux-Tour sowie der Silbermedaille mit der deutschen Mixed Staffel im Zeitfahren der Straßen-EM sowie dem fünften Platz im Einzelwettbewerb weitgehend nach Wunsch.

Es reichte dennoch nicht zu einem Platz im sechsköpfigen deutschen Aufgebot für die Weltmeisterschaften in Flandern. "Das Straßenrennen wäre ich gerne gefahren. Das ist schade, aber verkraftbar durch die beiden Starts bei den Zeitfahrwettbewerben“, sagte der 28-Jährige, der die Goldmedaille im gemischten Teamwettbewerb feiern durfte und im Einzelzeitfahren Elfter wurde.

Auch bei Cofidis will Walscheid in drei Disziplinen erfolgreich sein

Nach einem denkwürdigen Paris – Roubaix, wo er bei seinem letzten Saisoneinsatz im berühmten Velodrome von Roubaix als Zwölfter zweitbester deutscher Profi wurde, konnte Walscheid allerdings nicht sofort in den Erholungsmodus umschalten. Vielmehr jagte die Nachricht, dass die Teamleitung  seinen noch für 2022 gültigen Vertrag “einseitig gekündigt“ hatte, seinen Adrenalinpegel noch mal nach oben. Während Qhubeka NextHash aufgrund fehlender Sponsoren allerdings vor dem Aus steht, konnte Walscheid mit Cofidis zügig ein neues Team präsentieren, bei dem er künftig eine ähnlich freie Rolle wie bei seinem bisherigen Arbeitgeber übernehmen wird.

"Ich möchte an die letzten beiden Jahre sofort anknüpfen und Ergebnisse einfahren. Das Team hat hohe Erwartungen an mich, die ich auch teile und erfüllen möchte. Ich bin in einer Position im Team, die mir ermöglicht Ergebnisse einzufahren und das möchte ich auch tun“, kündigte er selbstbewusst an.

Dabei will er weiterhin versuchen, gleich drei Disziplinen unter einen Hut zu bekommen. "Sprint, Klassiker und Zeitfahren hört sich erstmal breit an, ich bin mit meiner Physis von knapp zwei Metern Körpergröße und rund 90 Kilogramm tatsächlich ein spezieller Fahrer. Ich konnte mich in den vergangenen Jahren mein Portfolio als Fahrer deutlich verbreitern und möchte da auf jeden Fall überall weitermachen", erklärte er.

Das bedeutet, dass auf Walscheid künftig viele Belastungen zukommen werden. Mit Blick auf seine bisherige Entwicklung bereitet ihm das aber keine Sorgen.  "Mit den Fähigkeiten Endschnelligkeit für Sprints, große Ausdauer für die Klassiker und Tempohärte für die Zeitfahren bin ich sicher, dass ich mir nichts kaputt mache, wenn ich das weiter parallel betreibe. Ich denke eher, dass sich das gegenseitig begünstigt. Aber ich werde definitiv mein Zeitfahrtraining nicht so sehr intensivieren, dass ich meine Sprintschnelligkeit verlieren werde“, so Walscheid abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Pogacar stürmt am Santuario di Oropa ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 in Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs einen Defekt hatte. 25 Jahre später tat es ihm Tadej Pogacar (UAE

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch Plattfuß nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)