RSN-Rangliste, Platz 19: Immanuel Stark

Nach einem überragenden Sommer ging nichts mehr

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Nach einem überragenden Sommer ging nichts mehr"
Immanuel Stark (P&S Metalltechnik) bei der Zeitfahr-DM 2021 in Öschelbronn. | Foto: Cor Vos

02.12.2021  |  (rsn) - Schlecht in die Saison reingekommen und sie auf die gleiche Weise beendet, dafür aber einen überragenden Sommer gehabt - so lässt sich das Jahr von Immanuel Stark (P&S Metalltechnik) wohl am besten zusammenfassen.

Aufgrund von Erkrankungen konnte der Kletterspezialist nach "einem total verkorksten Winter" erst im April so richtig mit dem Training anfangen und musste sich schließlich bis Juni gedulden, ehe er mit dem Gewinn des Bergtrikots bei der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) auf sich aufmerksam machen konnte.

Nachdem Stark aufgrund einer Erkältung bei der Straßen-DM nicht über Rang 36 hinauskam - "da habe ich gemerkt, dass schon viel von der Leistung fehlte", so Stark - lief es danach wie am Schnürchen.

Besonders ein Trip nach Bulgarien wurde zum großen Erfolg. Zunächst gewann Stark die Auftaktetappe der Kurzrundfahrt In the Footsteps of the Romans (2.2), bei der er schließlich auch die Gesamtwertung für sich entscheiden konnte. Bei der einen Tag später beginnenden Bulgarien-Rundfahrt (2.2) konnte Stark erneut die Königsetappe für sich entscheiden und auch im Gesamtklassement hatte er nach sechs Tagen die Nase vorne.

"Zwar ist mein Teamkollege Tom Lindner am letzten Tag in Bulgarien noch gestürzt. Aber dennoch war dieser Tag für mich ein Highlight. Da ist im Ziel eine riesige Last von mir abgefallen, es hat sich sehr gut angefühlt", so Stark zu radsport-news.com. Als Krönung erfuhren er und seine Teamkollegen an jenem Tag Anfang Juli, dass man eine Einladung zur Deutschland Tour bekam. "Das war das Sahnehäubchen", so Stark.

Perfekter Sommer endet mit enttäuschender D-Tour

Als Generalprobe zur Deutschland Tour bestritt Stark die CCC Tour in Polen, wo er auf der Königsetappe Dritter wurde und im Gesamtklassement Rang zwei belegte. Somit war eigentlich alles angerichtet für eine starke Deutschland Tour.  Allerdings lief es zum Saisonhighlight alles andere als nach Wunsch. 

"Von einem Tag auf den anderen hat mein Körper nicht mehr funktioniert, es ging nichts mehr. Bei der Deutschland Tour bin ich schon schlecht gefahren und war auch keine Hilfe für das Team. Das war schon bitter", ging Stark hart mit sich ins Gericht. Denn auf der 2. Etappe zählte der 27-Jährige noch zu den Protagonisten und hatte nach starker Vorarbeit seiner Teamkollegen, die auf die Windkante gingen, zwischenzeitlich als Solist die Verfolgung des zu diesem Zeitpunkt in Führung liegenden Louis Vervaeke (Alpecin - Fenix) aufgenommen. Am Ende war der Vorstoß aber nicht von Erfolg gekrönt. 

Als nächstes Highlight stand für Stark die Straßen-EM an, für die er vom Bund Deutscher Radfahrer an der Seite von Simon Geschke nominiert worden war. "Es war schön an diesem Rennen teilgenommen zu haben, es war eine interessante Erfahrung, mit den Leuten unterwegs zu sein", sagte er. Aber sportlich sei das Rennen eine weitere Enttäuschung gewesen. 

Schlüsselbeinbruch beendet die Saison

"Es hat sich im Vergleich zur Deutschland Tour nichts gebessert, entsprechend schlecht lief es", so der P&S-Kapitän, der sich schließlich fünf Tage nach der EM noch das Schlüsselbein brach und sich somit vorzeitig in die Winterpause verabschieden musste.

Trotz des nicht zufriedenstellenden Anfangs und des noch enttäuschenderen Saisonendes, zog Stark eine "sehr zufriedenstellende" Saisonbilanz. "Ich hätte nie gedacht, dass es so gut laufen könnte", so Stark, der auch 2022 das Trikot von P&S Metalltechnik tragen und dann in seine bereits sechste Saison bei der Mannschaft von Lars Wackernagel gehen wird.

"Es ist schon ein bisschen meine Heimat geworden. Ich kann dem Team um Lars nur dankbar sein. Wir sind eine super Truppe", so Stark, der im kommenden Jahr an seine guten Leistungen aus dem Sommer anknüpfen möchte. "Am Ende geht es darum, dass ich fit am Start stehe und dafür mein Bestmöglichstes tue. Das heißt: hart trainieren, gut erholen, auf die Ernährung achten und aus Rückschlägen das Beste rausholen", so Stark, der sich mit einem weiteren starken Jahr "für ein Pro- oder World-Team interessant" machen möchte. "Aber das ist ein weiter Weg", sagte er abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Pogacar stürmt nach Plattfußsturz beim Giro ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch Plattfuß nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)