Roubaix-Frust in zwei starke Ergebnisse umgewandelt

Schweinberger: Auf Pflaster-Premiere folgten Topplätze in Belgien

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Schweinberger: Auf Pflaster-Premiere folgten Topplätze in Belgien"
Christina Schweinberger (Doltcini – Van Eyck Sport) | Foto: Cor Vos

05.10.2021  |  (rsn) - Es war eine aufregende Woche für Christina Schweinberger. Auf die 24-jährige Tirolerin, die mit ihrer Zwillingsschwester Kathrin gemeinsam beim belgischen Team Doltcini – Van Eyck Sport fährt, wartete nach ihrem WM-Einsatz in Leuven die Premiere von Paris-Roubaix sowie zwei kleinere Rennen in Belgien. Zwar verlief das Debüt auf dem Kopfsteinpflaster in der französisch-belgischen Grenzregion nicht ganz nach Wunsch, dafür lief es beim Grote Prijs Beerens als auch bei der Premiere von Binche-Chimay-Binche für die Frauen viel besser mit den Plätzen zwei und vier.

"In Roubaix hatte sich etwas Frust in mir aufgestaut und den galt es loszuwerden. Insofern waren die beiden Rennen am Sonntag und am Dienstag eine gute Abwechslung und platzierungstechnisch wars perfekt", schilderte die Österreicherin gegenüber radsport-news.com. Lange hatte sie mit ihrer Zwillingsschwester auf die Pflasterpremiere gewartet, umso enttäuschender war es dann, dass es für die 24-Jährige so überhaupt nicht klappte am Samstag.

"Im ersten Sektor ist mir gleich eine Kontrahentin ins Rad gefahren und am zweiten Sektor folgte ein technischer Defekt. Bis das Auto bei mir war, ist viel Zeit vergangen", erzählte Schweinberger, die eine extreme Nervosität vor dem Debüt verspürt hatte: "Das Rennen selbst war wirklich der Wahnsinn und die große Anspannung davor war mehr als gerechtfertigt."

Am Ende konnte sie leider kein Resultat anschreiben, kam wie viele der Finisherinnen leider außerhalb des knappen Zeitlimits von 14 Minuten im Velodrom von Roubaix an: "Auch wenn wir am Ende außerhalb des Zeitlimits angekommen sind, war die Atmosphäre im Stadion dennoch super. Es war ein richtiger Gänsehautmoment."

Nach Roubaix-Strapazen ab in die Ausreißergruppe

Vor allem die ganze Vorbereitung, mit den Besichtigungen der Pavé-Abschnitte war eine eindrucksvolle Erfahrung für die junge Österreicherin. "Die Aufmerksamkeit ist viel größer als bei anderen Rennen. Es ist schon ein besonderer Moment, wenn du mit der späteren Siegerin den Kurs besichtigst", meinte sie und sprach damit an, dass sie gemeinsam mit Elizabeth Deignan (Trek – Segafredo) in einige Abschnitte einfuhren.

Kaum hatte sie das schwere Debütrennen für die Frauen hinter sich gebracht, wartete schon der nächste Auftritt. "Direkt nach dem Roubaix-Rennen hat mir das Team gesagt, dass ich ein Rennen am Sonntag fahren soll. Die Beine waren nicht top nach der Anstrengung, ich war noch richtig müde", erinnerte sich die Tirolerin, die den Grote Prijs Beerens am Sonntag bestreiten sollte. Dort war sie zwar noch gezeichnet von den Strapazen des Vortages, wagte sich aber mutig gleich unter die Ausreißer.

"Tatsächlich wurden die Beine von Kilometer zu Kilometer besser", so Schweinberger, deren frühe Gruppe dann bis zum Ziel durchkam. Zu fünft sprinteten die Ausreißerinnen dann um den Sieg, den die Tirolerin dann nur knapp verpasste. Hinter der Niederländerin Thalita de Jong (Bingoal – Chevalmeire) landete sie auf dem zweiten Rang nach 140 Kilometern: "Ich war nicht die beste Sprinterin, daher bin ich voll zufrieden mit dem zweiten Rang. Es war schon witzig, weil ich so ohne Erwartungen in das Rennen gegangen bin."

"Ich wäre schon gerne nochmal weggekommen"

Am Dienstag unterstrich sie mit ihrem vierten Rang bei Binche-Chimay-Binche, welches auch erstmals für Frauen ausgetragen wurde, ihre starke Herbstform. Immer wieder attackierte die Österreicherin oder sorgte für Tempoarbeit im stark verkleinerten Hauptfeld: "Ich wäre schon gerne nochmal weggekommen, aber es hat nicht gereich"“ Mit der Belgierin Sara van de Vel setzte sich dann eine Solistin, die den Absprung aus der Gruppe mit Schweinberger geschafft hatte, durch.

Die Österreicherin sprintete dann hinter ihrer Teamkollegin Nicola Steigenga auf den vierten Rang in der Tageswertung: "Ich habe etwas zu viel arbeiten müssen, um noch einen besseren Sprint auf dem nassen Pflaster zu zeigen. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden." Schweinberger trotzte damit nicht nur der Müdigkeit der letzten Rennen, sondern auch den schlechten Verhältnissen, da der Regen vom Sonntag weg ein ständiger Begleiter war: "Ich mag aber diese Bedingungen mit Regen und Kälte. Das ist sowas wie mein Wetter."

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

30.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina (2.UWT) für sich entschieden. Die 36-jährige Niederländerin verwies nach 1302 Kilometern zwischen Lucen

30.04.2024Vos feiert Sprintsieg in Teruel

(rsn) – Die Gewinnerin der 3. Etappe der Vuelta Espana Feminina by Carrefour.es ist Marianne Vos (Visma – Lease a Bike). Die Niederländerin sicherte sich den Tageserfolg nach 130,2 Kilometern in

30.04.2024Vollering unterschreibt Sponsoren-Deal mit Nike

(rsn) – Anna Henderson (Visma – Lease a Bike) wird nicht mehr zur 3. Etappe der Vuelta Espana Femenina antreten. Die Britin war im Finale des zweiten Teilstücks an der 3-Kilometer-Marke an den er

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

28.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Das von der Italienerin Elisa Longo Borg

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

Weitere Radsportnachrichten

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

02.05.2024Vollering hängt an erster Bergankunft die Konkurrenz ab

(rsn) – An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden gefahren und mit ihrem ersten Saisonsieg auch das Rote Trik

02.05.2024Im dritten Anlauf klappt es für Bike Aid mit dem Gelben Trikot

(rsn) – Im dritten Anlauf hat es für Yoel Habteab (Bike Aid) mit dem Gelben Trikot bei der Tour du Bénin geklappt. Nachdem ihm die Jury an den ersten beiden Tagen das Führungstrikot jeweils nach

02.05.2024Buchmann zur Giro-Ausbootung: “Komische Begründung“

(rsn) - Bis Ende des Jahres steht Emanuel Buchmann noch bei Bora – hansgrohe unter Vertrag. Ob er verlängert wird, scheint zumindest in diesem Moment nicht sicher. Mit großer Verärgerung tritt de

02.05.2024Arkéa - B&B Hotels verlängert vorzeitig mit Costiou

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

02.05.2024Pogacar thront bei seiner Premiere über allen

(rsn) – Auf dem Papier scheint der 107. Giro d’Italia schon entschieden, noch bevor am Samstag in Venaria Reale nördlich von Turin der Startschuss fällt. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist de

02.05.2024Zu Ehren des Sponsors: Intermarché in speziellem Giro-Trikot

(rsn) – Im dritten Jahr in Folge wird Intermarché - Wanty nicht in seinem Standard-Outfit zum Giro d´Italia antreten. Bei der am 4. Mai beginnenden 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt will das belg

02.05.2024Krieger und Mayrhofer sollen Dainese zum Hattrick pilotieren

(rsn) – Das Team Tudor startet am Samstag in seine erste Grand Tour. Zum 107. Giro d’Italia (4. – 26. Mai) tritt der Schweizer Zweitdivisionär aber mit einem relativ erfahrenen Aufgebot an. Nu

02.05.2024“Underdogs“ Bauhaus und Kanter hoffen auf Giro-Etappensiege

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Fabian Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck),

02.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

02.05.2024Bénin: Jury nimmt Bike Aid das Gelbe Trikot wieder weg

(rsn) – Erneuter Tiefschlag für das Team Bike Aid bei der Tour du Bénin (2.2). Nachdem Yoel Habteab zum Auftakt seinen Etappensieg aberkannt bekommen hatte, weil er und seine Gruppe den Motorräd

02.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine