Zwölf Tour-Etappensiege, sechs Grüne Trikots

50 Jahre Erik Zabel

Foto zu dem Text "50 Jahre Erik Zabel "
Erik Zabel feiert heute seinen 50. Geburtstag, | Foto: Cor Vos

07.07.2020  |  (rsn) - Erik Zabel wird heute 50 Jahre alt. Der gebürtige Berliner ist einer der erfolgreichsten deutschen Radprofis und hielt lange Zeit zwei Tour-de-France-Bestmarken: Mit sechs Grünen Trikots - eingefahren von 1996 bis 2001 - war er alleiniger Rekordhalter bis 2018, ehe Peter Sagan mit Zabel gleichzog und ihn im vergangenen Jahr mit seinem siebten Sieg in der Punktewertung der Frankreich-Rundfahrt auf Rang zwei verdrängte. Zudem feierte der langjährige Telekom- und T-Mobile-Kapitän bei 14 Tour-Teilnahmen zwölf Etappensiege, was bis zum Jahr 2017 deutscher Rekord war. Bei der Tour in jenem Jahr stürmte Marcel Kittel zu gleich fünf Tagessiegen und kommt seitdem auf 14 Etappensiege.

Der in Ost-Berlin geborene Zabel wechselte nach dem Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung zum RC Olympia Dortmund, wurde bei den Deutschen Meisterschaften 1991 hinter Falk Boden Zweiter des Straßenrennens und im Jahr darauf im Olympischen Straßenrennen von Barcelona Vierter. 1993 folgte der Sprung ins Profilager, als Zabel sich dem Team Telekom anschloss, mit dem er seine größten Erfolge feierte. Im Herbst seiner Laufbahn fuhr er noch drei Jahre für das 2006 neu gegründete Team Milram, ehe er 2008 im Alter von 38 Jahren seine Karriere beendete. Sein letztes Rennen bestritt er am 3. Oktober 2008 beim Münsterland Giro.

In seiner Laufbahn fuhr Zabel rund 200 Siege ein. Viermal gewann er das Monument Mailand - Sanremo, zu den zwölf Tour-Etappensiegen kamen acht Tageserfolge bei der Vuelta a Espana, wo er von 2002 bis 2004 dreimal in Folge die Punktewertung gewann. 2004 und 2006 wurde Zabel Vize-Straßen-Weltmeister, 1998 und 2003 holte er sich den Deutschen Meistertitel auf der Straße. Seine Beständigkeit drückte sich auch durch 107 Wochen an der Spitze der UCI-Weltrangliste aus.

Allerdings war auch Zabel in seiner Telekom/T-Mobile-Zeit in das teaminterne Dopingsystem verwickelt. Im Mai 2007 gestand er bei einer eigens anberaumten Pressekonferenz zunächst nur, bei der Tour de France 1996 eine Woche lang mit Epo gedopt zu haben. Im Juli 2013 deckte ein Report der Anti-Doping-Kommission des französischen Senats die Ergebnisse von mit neuen Testverfahren vorgenommenen Untersuchungen von der Tour de France auch die Identifikationsnummern zweiter positiv getesteter Proben auf, die laut Medienberichten Zabel zuzuordnen waren. Daraufhin gab Zabel vier Tage später zu, von 1996 bis 2003 mit Epo, Kortison und Eigenblut Doping betrieben zu haben.

Nach Abschluss seiner aktiven Karriere war der in Unna lebende Zabel zunächst als Berater beim Team HTC-Columbia für die Sprinterfraktion um Mark Cavendish zuständig. Von 2011 bis zu seinem Dopinggeständnis 2013 war er Sportlicher Leiter beim Team Katusha. Ende 2018 wurde Zabel als neuer Performance-Manager bei Katusha-Alpecin präsentiert, dem Team, bei dem auch sein Sohn Rick unter Vertrag stand. Zudem ist Zabel beim deutschen Radhersteller Canyon als Berater in der Entwicklung tätig.

Weitere Radsportnachrichten

28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz

(rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b

28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf

(rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet

28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben

(rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst

(rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel?

(rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze

27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will

(rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea

27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück

(rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a

27.12.2025Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen

(rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews

27.12.2025Ex-Profi Hoste macht auf Alkoholsucht aufmerksam

(rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 201

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)