Erstes belgisches Profi-Rennen seit März

Sénéchal gewinnt den GP Vermarc mit Sicherheitsabstand

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Sénéchal gewinnt den GP Vermarc mit Sicherheitsabstand"
Florian Sénéchal (Deceuninck - Quick-Step) gewinnt den GP Vermarc im weitgehend menschenleeren Zielbereich. | Foto: Cor Vos

05.07.2020  |  (rsn) - Florian Sénéchal hat in Belgien den GP Vermarc, das erste belgische Profirennen seit Monaten, gewonnen. In einem sehr animierten Rennen setzte sich der Franzose aus dem Deceuninck - Quick-Step Team von seinen letzten Begleitern ab und fuhr solo als Sieger über den Zielstrich. Oscar Riesebeek (Alpecin - Fenix) und Victor Campenaerts (NTT Pro Cycling) komplettierten das Podium.

Obwohl es sich beim GP Vermarc nicht um ein offizielles UCI-Rennen handelte, sondern lediglich um einen nationalen Wettbewerb, der offen für internationale Beteiligung war, konnte sich das Starterfeld sehen lassen. Unter anderem standen die beiden belgischen WorldTeams Deceuninck - Quick-Step und Lotto Soudal - auch mit John Degenkolb - am Start, aber auch alle vier ProTeams des Landes und die Continental-Teams, die man auch aus dem Cross-Zirkus kennt: Telenet - Baloise und Pauwels Sauzen - Bingoal.

Degenkolb wurde vor dem Rennen zu den Favoriten gezählt, gegenüber wielerflits.nl gab er allerdings an, in den letzten Tagen hart trainiert zu haben und alles andere als frisch zu sein. Top-Favorit war der niederländische Sprinter Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step), der nicht nur auf dem Papier der schnellste Sprinter war, sondern auch die wohl stärkste Mannschaft an seiner Seite wusste.

Nach einer Schweigeminute für den am Samstag verstorbenen U23-Fahrer Niels de Vriendt gab Eddy Merckx - mit Mundschutz - den Startschuss. Auch ansonsten stand der Wettkampf natürlich im Zeichen der Pandemie: Zuschauer waren im Start-Ziel-Bereich nicht zugelassen, am Rest der Strecke wurden sie inständig gebeten 1,5 Meter Abstand zu wahren - was allerdings nicht überall gut gelang, wie einige Bilder von Ortsdurchfahrten (siehe unten) beweisen.

So lief das Rennen

Dries De Bondt (Alpecin-Fenix), Stijn Siemons (Acrog-Tormans), Boris Vallée (Bingoal-Wallonie Bruxelles) und Rutger Wouters (Team Thielemans) konnten die Beine nicht lange stillhalten und waren die ersten nennenswerten Angreifer des Tages.

Unter dem Tempodiktat des Einzelstarters Victor Campenaerts (NTT Pro Cycling) wurde das Quartett von rund zehn Verfolgern eingeholt. Pieter Serry, Stijn Steels (beide Deceuninck – Quick-Step), Nikolas Maes (Lotto Soudal), Ludovic Robeet, Lionel Taminiaux (Bingoal – Wallonie), Fabio Van den Bossche (Topsport Vlaanderen), Thijs Aerts (Telenet – Baloise), Tom Meeusen (Group Hens) und Stijn Siemons (Acrog–Tormans) gehörten zu dieser Gruppe. Mit viel Mühe schaffte einige Zeit später eine weitere Gruppe, unter anderen mit Fabio Jakobsen (Deceuninck–Quick Step), Danny van Poppel (Circus–Wanty), Amaury Capiot (Vlaanderen–Baloise) und Baptiste Planckaert (Bingoal–Wallonie), den Sprung nach vorne, so dass sich insgesamt 23 Fahrer an der Spitze vereint hatten.

Die Ankunft Jakobsens sorgte für Unruhe bei den Führenden. Das sorgte für eine Teilung, bei der sich Steels, Serry, Maes, Campenaerts, Taminiaux, De Bondt und Ayco Bastiaens (VDM-Trawobo) als stärkste Fahrer herauskristallisierten.

Es dauerte eine Stunde, bis elf Fahrer, darunter Tim Merlier, Oscar Riesebeek (Alpecin-Fenix), Jelle Wallays (Lotto-Soudal), Florian Sénéchal (Deceuninck-Quick Step), Toon Aerts (Telenet-Baloise), Pieter Vanspeybrouck und Corné van Kessel (Circus-Wanty), sich mit den sieben Spitzenreitern vereinten. Das Feld hatte zu diesem Zeitpunt in einem sehr belebten Rennen fast drei Minuten Rückstand.

Rund 25 Kilometer vor dem Ziel lösten sich Sénéchal, Campenaerts, Riesebeek und van Kessel aus dieser Gruppe. Obwohl er mit Merlier den schnellsten Sprinter der Gruppe in seinem Team hatte, fuhr Riesebeek voll mit den anderen drei mit. Dem Cross-Spezialisten van Kessel ging es wenig später zu schnell, so blieben 15 Kilometer vor dem Ziel noch drei Siegkandidaten übrig.

Mit etwas unter zehn Kilometern attackierte Sénéchal seine Begleiter. Der Franzose, nominell der mit Abstand Endschnellste des Trios, baute seinen Vorsprung Sekunde um Sekunde aus und gewann solo. Riesebeek wurde Zweiter, Campenaerts Dritter.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

11.12.2025Decathlon: Mit neuem Co-Sponsor in neue Dimensionen

(rsn) – Mit dem Einstieg des Logistikriesen CMA CGM wachsen auch die Ambitionen: Die französische Equipe Decathlon - CMA CGM präsentierte am Donnerstag in Lille ihr Aufgebot und die hoch gesteckte

11.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

11.12.2025Evenepoel: “Wir wollen eine normale Saison bestreiten“

(rsn) – Nach der Streckenpräsentation des Giro d´Italia 2026 hätte man meinen können: Das ist etwas für Remco Evenepoel! Mit seinem flachen 40-Kilometer-Zeitfahren und nicht allzu vielen extrem

11.12.2025Wer fährt 2026 was?

(rsn) - Zum Jahreswechsel gibt es bei den Profiteams nicht nur zahlreiche Änderungen beim Personal, sondern auch in der Ausstattung. So endet die seit 2017 bestehende Partnerschaft zwischen Bahrain

11.12.2025Steht Onleys Wechsel zu Ineos unmittelbar bevor?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.12.2025Dem Karrierebuch ein neues Kapitel hinzugefügt

(rsn) – Eine Verletzung sorgte dafür, dass sich Carina Schrempf vor einigen Jahren dem Radsport zuwandte. Aus der Leichtathletin wurde eine Radsportlerin, die 2023 ihr Profidebüt bei Fenix – Dec

11.12.2025Roglic: “Lieber Vuelta-Sieger als Tour-Zweiter“

(rsn) – Den Traum vom Gesamtsieg bei der Tour de France wird sich Primoz Roglic nach menschlichem Ermessen nicht mehr erfüllen können. Dafür will sich der mittlerweile 36-jährige Slowene ein wei

11.12.2025Vermeersch: Red-Bull-Premiere im Gelände

(rsn) – Gianni Vermeersch wurde von Red Bull – Bora – hansgrohe als routinierter Edelhelfer für die Frühjahrsklassiker verpflichtet. Doch sein Debüt im Trikot des deutschen WorldTour-Rennstal

11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison

(rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak

11.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

10.12.2025Denk: “Ich sehe ähnliches Potenzial wie in der Formel 1“

(rsn) – Seit der Radsportweltverband UCI dem Projekt One Cycling im Juni eine offizielle Abfuhr erteilt und den darin involvierten Teams wohl sogar mit Lizenzentzug gedroht hat, ist es still um die

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)