Canyon - SRAM macht Boden auf Tibco - SVB gut

Erath lässt sich von Dygert locken und verpasst knapp den Sieg

Von Felix Mattis

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Tanja Erath (Canyon - SRAM) musste sich in der Wüste von Watopia nur knapp der Britin Leah Dixon (Tibco - SVB, links) geschlagen geben. | Foto: Screenshot aus Eurosport-Live-Übertragung.

07.05.2020  |  (rsn) - Tanja Erath (Canyon - SRAM) hat nur knapp den Sieg beim vierten Rennen der Zwift Tour for All auf der Strecke Sand & Sequoias in der fiktiven Inselwelt Watopia verpasst. Die 30-Jährige musste sich im Sprint eines 14-köpfigen Spitzenfeldes nach 42,6 Kilometern einzig der 28-jährigen Britin Leah Dixon (Tibco - SVB) geschlagen geben, deren Aero-PowerUp einen Tick länger nachwirkte. Dritte wurde in der virtuellen Wüste Teniel Campbell (Valcar - Travel & Service) aus Trinidad & Tobago vor der am Montag auf dem Innsbruckring erfolgreichen Marianne Vos (CCC - Liv).

Zeitfahr-Weltmeisterin Chloe Dygert (Twenty20 Pro Cycling) wurde hinter der Italienerin Vittoria Guazzini (Valcar - Travel & Service) Sechste, nachdem sie den Sprint der Gruppe hinter Tacey eröffnet hatte. "Ich habe etwas früh eröffnet, weil ich Panik bekommen habe, als Dygert attackiert hat", schrieb Erath radsport-news.com über den knapp verpassten Sieg. Sie konnte aber trotzdem auch lachen: "Ich denke, bei Dygert darf man auch mal nervös werden." Dygert hatte in diesem Winter bei einigen Renneinsätzen und Siegen auf Zwift bereits bewiesen, dass sie auch beim e-Racing stark ist.

Mit Rang zwei von Erath und außerdem einem starken Auftritt des Teams an den beiden Bergwertungen des Tages im virtuellen Urwald von Watopia - Erath gewann den ersten Bergpreis und auch ihre Teamkolleginnen Jess Pratt und Hannah Ludwig punkteten dort - sicherte sich der deutsche Rennstall Canyon - SRAM den Tagessieg in der Teamwertung mit 72 Punkten und machte so acht Zähler gut auf Tibco - SVB um Tagessiegerin Dixon.

"Wir haben gut Punkte für die Teamwertung geholt. Das war heute oberstes Ziel und das haben wir mit dem Team-Tagessieg ganz gut hinbekommen", so Erath. "Mit vier Leuten in der Spitzengruppe war es wieder eine super Teamleistung. Es hat wirklich wieder Spaß gemacht."

Dixon krönt glänzende Woche mit Einzelsieg

Trotzdem aber führt das US-Team Tibco - SVB in der Gesamtwertung weiter mit großem Vorsprung. Der Rennstall von Dixon hat vor dem Abschlussrennen am Freitag hinauf zur Alpe du Zwift 313 Punkte auf dem Konto und somit 41 mehr als Canyon - SRAM, das auf Rang zwei liegt. CCC - Liv, das mit Marianne Vos und Ashleigh Moolman-Pasio bei den ersten drei Rennen die Einzelsiege davongetragen hatte, folgt mit 239 Zählern auf Platz drei.

"Die Woche zeigt, wie gut wir uns als Team zusammengefunden haben, auch wenn wir weit voneinander entfernt sind. Es macht einfach Spaß, wir reden sehr gut miteinander und das zeigt sich in den Leistungen", sagte Dixon nach dem Rennen zu GCN über die geschlossen starke Leistung ihres Teams. "Selbst diejenigen, die heute nicht mitgefahren sind, waren bei uns im Group-Call und haben uns angefeuert." Dixon selbst wurde am Montag auf dem Innsbruckring bereits Dritte im Sprint und fuhr am Mittwoch bei der Bergankunft am Epic KOM auf Rang fünf ins Ziel. Die Alpe du Zwift am Freitag bereite ihr aber trotzdem "Albträume", sagte sie.

So lief das Rennen:

Die zwei Rennen auf dem Rundkurs Sand & Sequoias waren weitgehend flach, hielten aber einen zwar nicht steilen, trotzdem jedoch zähen Anstieg im Urwald bereit, der im Rennen der Männer den meisten Sprintern den Garaus gemacht hatte. Das Frauenfeld blieb dagegen bei der ersten Überquerung noch geschlossener beisammen, und Erath nutzte ihren starken Antritt, um oben auf der Kuppe fünf Punkte fürs Team zu sichern.

In der zweiten Runde kam es im Anstieg dann aber doch zu Rissen im Feld, und als Vos dann kurz vor der Bergwertung beschleunigte, gingen die Lücken so richtig auf. Die Niederländerin holte die fünf Punkte und es entstand jene 14-köpfige Spitzengruppe, die schließlich den Sieg unter sich ausmachen sollte. Hier am Bergpreis Vollgas zu geben, um um jeden Preis in der Gruppe zu bleiben, war letztendlich auch für Erath der Schlüssel zum Podestplatz.

In der flachen Wüste fiel das Tempo der Spitzengruppe zwar auf den letzten drei Kilometern nochmal etwas nach unten, doch von hinten kam niemand mehr heran. Anders als die Männer zuvor, die recht früh die Nerven verloren und Attacken ritten, pokerten die Frauen lange und es war April Tacey (Drops), die 500 Meter vor dem Ziel das Finale eröffnete. Dann lancierte Zeitfahr-Weltmeisterin und Bahn-Verfolgungs-Weltrekordlerin Dygert einen langen Sprint und sorgte so dafür, dass auch Erath etwas früher losmarschierte als geplant.

Die Deutsche spurtete an der US-Amerikanerin vorbei, fing dann auch Tacey als Erste ab, musste sich im Rechtsknick zur Ziellinie auf den letzten 100 Metern dann aber doch noch Dixon geschlagen geben. Die hatte ihr Aero-PowerUp einen Tick später gezogen und profitierte somit auch den entscheidenden Moment länger vom geringeren Luftwiderstand, als die Deutsche.

Das fünfte und letzte Rennen der Zwift Tour for All führt am Freitag über 46,5 Kilometer erneut durch Watopia und endet mit dem zwölf Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zur Alpe du Zwift - einem virtuellen Nachbau des Anstiegs von L'Alpe d'Huez.

Ergebnis:
1. Leah Dixon (TIbco - SVB)
2. Tanja Erath (Canyon - SRAM) s.t.
3. Teniel Campbell (Valcar - Travel & Service) s.t.
4. Marianne Vos (CCC - Liv) s.t.
5. Vittoria Guazzini (Valcar - Travel & Service) s.t.
6. Chloe Dygert (Twenty20 Pro Cycling) s.t.
7. Lonneke Uneken (Boels - Dolmans) s.t.
8. April Tacey (Drops) s.t.
9. Emilia Fahlin (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope) s.t.
10.

Tages-Teamwertung:
1. Canyon - SRAM 72 Punkte
2. Tibco - SVB 64
3. Valcar - Travel & Service 48
4. CCC - Liv 43
5. Twenty20 Pro Cycling 37
6. Boels - Dolmans 32
7. Drops 25
8. FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope 17
9. Rally Cycling 11

Gesamtwertung:
1. Tibco - SVB 313 Punkte
2. Canyon - SRAM 272
3. CCC - Liv 239
4. Boels - Dolmans 156
5. Twenty20 Pro Cycling 144
6. Valcar - Travel & Service 117
7. Rally Cycling 102
8. Drops 91
9. FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope 85

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