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20.04.2020 | (rsn) - Nicht nur die Profis warten auf die großen Einsätze, auch in den Kategorien darunter herrscht nach wie vor gähnende Leere. Die Corona-Pandemie hat den Radsport zum Stillstand verdonnert, was besonders eine Gruppe der angehenden Profis speziell betrifft. Denn jene Fahrer, die sich aktuell in ihrem letzten U23-Jahr befinden, können derzeit nicht mit Ergebnissen aufzeigen und sich so für einen Profi-Vertrag bei den World- und ProTeams empfehlen.
"Wir müssen davon ausgehen, dass kein Rennen 2020 für uns mehr stattfinden wird und deshalb müssen wir überlegen, welche Perspektive wir unseren Fahrern geben können", erklärte Thomas Pupp, Manager des KTM Tirol Cycling Team im Gespräch gegenüber radsport-news.com.
Gemeinsam mit Bart van Haaren (SEG Racing Academy), Christian Grasmann (Maloja Pushbikers) sowie Rudolf Massak (Österreichischer Radsport Verband), Patrick Moster und Ralf Grabsch (Bund Deutscher Radfahrer) richtete er nun eine offizielle Anfrage an den Internationalen Radsportverband (UCI) mit dem Wunsch, dass die aktuelle Jahrgangseinteilung der Klasse U23 in der kommenden Saison für ein Jahr in eine U24 umgewandelt werden soll - für die Fahrer, die keinen Profi-Vertrag für 2021 bekommen.
U23-Fahrern fehlt am Scheideweg ihrer Karriere ein wichtiges Jahr
"Die Einschränkungen und Konsequenzen sind vor allem für diese Fahrer enorm. Ein Athlet im vierten Jahr steht am Scheideweg seiner Karriere. Der Jahrgang 1998 kann jetzt in diesem wichtigen Jahr keine Rennen fahren und sich auch nicht für die WorldTour- oder ProContinental-Teams empfehlen", fügte BDR-U23-Bundestrainer Grabsch an. Mit den Absagen der vielen Nations‘ Cup Rennen sowie des Baby-Giro und der erwarteten Absage der Tour de l’Avenir verbleiben den jungen Fahrern lediglich die Welt- und Europameisterschaften als einzige Bühne, um auf sich aufmerksam zu machen.
Fahrern, die mit Jahresende der Nachwuchskategorie entwachsen und keinen Vertrag bei einem besseren Team bekommen, droht damit ein verfrühtes Karriereende. "Es ist ein hartes Geschäft und viele bleiben ohnehin auf der Strecke. Da wäre es einfach besonders schade, wenn jetzt ein Fahrer mit viel Potential wegen dieser Situation keinen Profi-Vertrag bekommt und deshalb seine Karriere zu Ende gehen würde", bemerkte Grabsch, der auf die Unterstützung vom Weltverband hofft.
Zwischenlösung Sonderkader für Jahrgang 1998?
"Wir haben eine Verantwortung für diese jungen Fahrer, die nun aufgrund der Krise vor einer extrem schwierigen Situation stehen", mahnte Pupp, der gemeinsam mit den Teams sowie den beiden Nationalverbänden den Vorschlag am Sonntag an die UCI übermittelte. Der Niederländer David Dekker, Sohn von Ex-Rabobank-Profi Erik und der Österreicher Markus Wildauer, Bronzemedaillengewinner der Zeitfahr-U23-EM 2018 sind zwei Beispiele für die betroffene Fahrergruppe, die im nächsten Jahr nicht mehr in dieser Kategorie fahren würden.
"Wenn die UCI uns zustimmt, müssten wir im Verband uns überlegen, wie wir das mit dem Kaderstatus handhaben, vielleicht durch eine Art Sonderkader für den Jahrgang 1998. Es geht ja auch nicht um viele Fahrer dann, sondern eben um diejenigen, die keinen Vertrag bekommen konnten. Aber eine Art Sonderkader wäre wohl am fairsten, weil so auch den jüngeren Jahrgängen kein Platz genommen würde", erklärte Grabsch abschließend
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