Österreicherin erklärt Karriereende

Nach sieben “wunderbaren“ Jahren hört Ritter auf

Foto zu dem Text "Nach sieben “wunderbaren“ Jahren hört Ritter auf"
Martina Ritter bei den Straßenweltmeisterschaften 2018 in Innsbruck | Foto: Reinhard Eisenbauer

08.01.2020  |  (örv) - Am Jahresende erklärte Martina Ritter ihre Karriere offiziell für beendet. Die 37-Jährige Linzerin gehörte zu Österreichs absoluten Topsportlerinnen in der letzten Dekade auf der Straße, hatte sich nach einer verkorksten Heim-WM auf ihre Paradedisziplin Zeitfahren verlagert, die anhaltenden gesundheitlichen Probleme zwangen sie allerdings nun zum endgültigen Karriereende.

"Es waren sieben wunderbare Jahre, die meine persönliche Entwicklung stark geprägt haben. Ich durfte, neben einem Bürojob, meinen Traum leben, unglaublich faszinierende Menschen und Freunde kennen lernen, die schönsten Berge auf der ganzen Welt erklimmen und bei zahlreichen Welt- und Europameisterschaften und Olympia 2016 teilnehmen", erklärte die Oberösterreicherin zuletzt auf ihrer Website. Sechs WM-Teilnahmen sowie der Start bei den Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro unterstrichen ihren Einsatz auch im rot-weiß-roten Nationalteamtrikot. 2017 sorgte sie mit ihrem fünften Platz im Einzelzeitfahren bei den Europameisterschaften in Herning für ein absolutes Highlight.

"In meinem Herzen war ich immer eine Gesamtklassement Fahrerin, da ich die Berge liebte und auch im Zeitfahren nicht so untalentiert war", resümierte Ritter, die im Kampf gegen die Uhr fünfmal sich den Nationalen Titel sicherte und zweimal auch auf der Straße das begehrte Meistertrikot eroberte. 2014 begann sie ihre professionelle Karriere bei BTC City Ljubljana, nachdem sie zuvor für österreichische Teams startete. Bis 2016 blieb sie in Slowenien, ehe sie für die nächsten beiden Jahre auf die Insel wechselte zu Drops und Wiggle – High5.

Nach der Straßenweltmeisterschaft in Innsbruck, die geprägt von Rückenproblemen war, entschied sie sich keinen neuen Profivertrag mehr zu unterschreiben, wollte aber dennoch dem Sport erhalten bleiben und sich für das Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu qualifizieren: "Der Abschied von dieser Radsportwelt sollte allerdings länger dauern als ursprünglich geplant. Und gerne hätte ich die Entscheidung nicht aufgrund körperlicher Beschwerden und in einer sportlichen Tiefphase, sondern zu meinem sportlichen Höhepunkt und aus eigenem Willen, getroffen."

2018 wurde zu einem schwierigen Jahr, das Ritter alles abverlangte, sowohl physisch als auch psychisch: "Schmerzen, die durch den Bandscheibenvorfall hervorgerufen wurden, waren mein ständiger Begleiter. Und statt vor heimischem Publikum, Freunden und Familie bei der Heim-WM im September 2018 eine Topform zu zeigen, musste ich schon bei der ersten Zieldurchfahrt durch Innsbruck schmerzerfüllt vom Rad steigen."

Doch die 37-Jährige schöpfte nochmals Mut und neue Kraft, startete im Nationaltrikot bei der Rundfahrt Gracia Orlova, die sie zwei Jahre zuvor als Gesamtvierte beendete. "Schon nach der ersten internationalen Rundfahrt im Mai, welche überraschenderweise recht gut verlief und meinem letzten Bergmeistertitel, war aber klar, dass an Leistungssport nicht mehr zu denken war. Die Schmerzen waren wieder da und wurden schlimmer und schlimmer", erzählte die Oberösterreicherin weiter, die 2014 in Ponferrada 12. der Weltmeisterschaften im Einzelzeitfahren wurde. 2014 feierte sie bei einem Zeitfahren in Slowenien ihren ersten internationalen Sieg und 2015 wurde sie Gesamtfünfte der Tour de Feminin.

"Jetzt genieße ich aber einmal die Zeit danach, das Leben nach dem Leistungssport, ein Leben ohne Trainingsplan, ohne Wettkampf, ohne wöchentlichen Reisen und Flügen zu Trainingslager oder Rennen, ohne ständig meinen Aufenthaltsort der WADA bekanntgeben zu müssen, ein Leben, wo Sport wieder als Ausgleich zum beruflichen Alltag dient", blickte sie auf ihre Zukunft voraus.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.11.2025Gaviria sprintet künftig für Caja Rural

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26  statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

20.11.2025WM-Dritte Pieterse: Crosspremiere 2025/26 in Namur?

(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) bestritt am 1. Februar im französischen Liévin ihr bisher letztes Crossrennen 2025. Damals gewann die 23-jährige Niederländerin hinter ihren beiden La

16.11.2025An Brand kommt auch bei der X2O in Hamme niemand vorbei

(rsn) – Mit ihrem Sieg bei der X20 Badkamers Trofee in Hamme gelang Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) Historisches im Cross-Sport der Frauen. Die 36-Jährige fuhr zum 50. Mal in Folge auf das P

15.11.2025Brand gewinnt auch zweites Superprestige-Rennen der Woche

(rsn) – Vier Tage nach ihrem Sieg bei der Superprestige in Niel hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) in der Crossserie erneut zugeschlagen. In Merksplas reichte ihr eine Attacke zur Rennmitte

15.11.2025Brand peilt am Wochenende denkwürdiges Cross-Jubiläum an

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) geht an diesem Wochenende auf Rekordjagd. Die 36-jährige Niederländerin will ihre imponierende Serie von 48 Podiumsplätzen in Serie ausbauen. Sollte si

15.11.2025Schreiber gibt beim X2O-Cross in Hamme ihr Saisondebüt

(rsn) – Aufgrund mehrere Erkrankungen geriet Marie Schreibers Vorbereitung auf die Cross-Saison 2025/26 durcheinander. Die U23-Vizeweltmeisterin zog sich bei der Tour de l´Avenir Femmes eine Corona

14.11.2025Afrikanisches Team Amani: Ziel ist die Tour de France Femmes

(rsn) – Nachdem das ruandische Amani-Männerteam bereits seit Anfang 2025 mit einer Kontinental-Lizenz im Feld vertreten ist, wird ab der kommenden Saison auch ein Frauenteam in der dritten Division

14.11.2025Auch Sevilla mit 50 noch auf dem Rad unterwegs

(rsn – Wie sein Landsmann Francisco Mancebo macht auch Óscar Sevilla im kommenden Jahr die “50“ voll. Während bei Mancebo alle Zeichen auf Fortsetzung der Karriere hindeuten, steht im Fall von

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

Weitere Radsportnachrichten

25.11.2025Dreijährige Durststrecke mit kleiner Revanche beendet

(rsn) - Die Marschroute für das neue Kapitel gab Bob Jungels bereits kurz vor seinem ersten Saisonrennen vor. "Dieses Jahr werde ich … hoffentlich meine Arme in die Luft strecken", war Anfang Febru

25.11.2025Van Aerts Crossdebüt 2025/26 wohl erst kurz vor Weihnachten

(rsn) – Nach wie vor darf gerätselt werden, wann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sein Crossdebüt 2025/26 geben wird. Zwar hatte der Belgier erklärt, dass er diesmal etwas früher in die Sa

25.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.11.2025Van Aert & Co: Materialtest auf Carrefour de l´Arbre

(rsn) – Erst kürzlich hatte Wout van Aert betont, wie wichtig ihm ein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt oder Paris-Roubaix sei. Bereits fünf Monate vor der kommenden Ausgabe der “Königin der Klas

25.11.2025Petition fordert Änderung der Tour-Königsetappe 2026

(rsn) – Die 20. Etappe der kommenden Tour de France verspricht ein Spektakel zu werden. Am vorletzten Tag der 113. Frankreich-Rundfahrt stehen fünf schwere Berge im Programm, darunter mit dem 2.642

25.11.2025Van Gils freut sich auf gemeinsame Rennen mit Evenepoel

(rsn) - Maxim Van Gils gelangen in seiner ersten Saison bei Red Bull – Bora – hansgrohe zwar zwei Siege und einige weitere Spitzenergebnisse wie Rang drei bei der Clasica San Sebastian. Die ganz g

25.11.2025Dempster: “Passt perfekt zu unserer langfristigen Vision“

(rsn) - Mit Haimar Etxeberria hat Red Bull – Bora – hansgrohe seinen achten Neuzugang präsentiert, das Aufgebot für 2026 umfasst nunmehr 29 Fahrer. Der 22-jährige Spanier wechselt vom Zweitdivi

25.11.2025Niederlage gegen Roglic, dafür Zwergstaaten-Olympiasieger

(rsn) – Nachdem er Ende 2024 der U23-Kategorie entwachsen, von Lidl – Trek aber nicht ins WorldTour-Team hochgezogen worden war, versuchte sich Mats Wenzel in einem spanischen Abenteuer. Der Luxe

25.11.2025Bouchard macht Rückzieher vom Rücktritt

(rsn) - Im Oktober hatte er noch seinen Rücktritt angekündigt, doch nun hat Geoffrey Bouchard seine Entscheidung revidiert und einen Einjahresvertrag bei TotalEnergies unterschrieben. “Mir wurde s

25.11.2025Gaviria sprintet künftig für Caja Rural

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)