Italiener gewann alle drei Grand Tours

Gimondi erliegt im Urlaub einem Herzinfarkt

Foto zu dem Text "Gimondi erliegt im Urlaub einem Herzinfarkt "
29.09.1942 – 16.08.2019 | Foto: Cor Vos

16.08.2019  |  (rsn) - Italiens Radsport trauert um eine Ikone. Felice Gimondi ist tot. Der 76-jährige Lombarde verstarb im Badeurlaub auf Sizilien an einem Herzinfarkt. Gimondi gehörte zu den schillernden Figuren der 60er und 70er Jahre, wurde einmal Weltmeister (1973) und gewann alle drei großen Landesrundfahrten.

Wie Phoenix - später auch sein Spitzname - stieg er in die Riege der Topfahrer auf, als er in seinem ersten Profijahr 1965 im Alter von 22 Jahren überraschend die Tour de France gewann. Eigentlich hätte Gimondi damals gar nicht starten sollen, erst durch den Ausfall eines Teamkollegen kam er in den Kader für die Salvarini-Mannschaft. Auf der 3. Etappe über 240 Kilometer von Roubaix nach Rouen eroberte Gimondi auf flachem Terrain das Gelbe Trikot, welches er mit Ausnahme von zwei Tagen bis Paris trug.

Gimondi gewann die beiden Zeitfahrprüfungen der zweiten Tourhälfte und verteidigte seinen Vorsprung gegenüber Raymond Poulidor. 33 Jahre sollte es danach dauern, ehe wieder ein Italiener - Marco Pantani - die Tour gewinnen konnte. In den Folgejahren entschied Gimondi noch weitere vier Tour-Etappen für sich. Insgesamt stand er zwölfmal auf dem Schlusspodium einer dreiwöchigen Landesrundfahrt.

1967, 1969 und 1976 gewann Gimondi den Giro d’Italia, den er insgesamt 14 Mal bestritt und niemals schlechter als auf Rang 15 abschloss. Nachdem er 1968 auch die Vuelta a Espana als Sieger beendete, war er erst der zweite Fahrer der Radsportgeschichte, der alle drei großen Landesrundfahrten für sich entscheiden konnte. Auch bei den Klassikern konnte der Allrounder großeErfolge einfahren. 1966 gewann er Paris-Roubaix, im Herbst desselben Jahres triumphierte Gimondi  bei seinem Heimrennen, der Lombardei-Rundfahrt. Diesen Sieg konnte er 1973 wiederholen.

Es war zugleich sein erster Erfolg im Regenbogentrikot, welches er am 2. September 1973 in Barcelona eroberte. Nach über sechseinhalb Stunden bezwang er im Sprint des WM-Straßenrennens den Belgier Freddy Maertens sowie den damaligen Tour-Sieger Luis Ocana. Eddy Merckx, der seinem Landsmann den Sprint anzog, wurde nur Vierter.

78 Siege konnte Gimondi laut der Statistik von procyclingstats.com erringen. Seinen letzten Erfolg feierte er 1976 bei Paris – Brüssel. Drei Jahre später beendete Gimondi seine Karriere und wurde Markenbotschafter von Bianchi. Hätte sich seine Karriere nicht mit jener von Eddy Merckx überschnitten, wäre   wohl noch mehr Siege möglich gewesen.

Weitere Radsportnachrichten

25.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco

(rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg

25.10.2025Kluge mit starker zweiter Hälfte im WM-Punkterennen

(rsn) – Drei Mal wurde Roger Kluge schon Weltmeister auf der Bahn und jedes Mal klappte es mit dem Regenbogentrikot im Madison, dem Zweier-Mannschaftsfahren. In den Einzelbewerben gab es zweimal Si

25.10.2025In der Form seines Lebens: Für Hackmann geht es steil nach oben

(rsn) – Bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile gingen die deutschen Sprinterinnen und Sprinter im Kampf um die Medaillen leer aus. Im Zeitfahren über 1.000 Meter kam am Freitagabend

25.10.2025Van de Wouw sorgt in Chile für neuen Bahn-Weltrekord

(rsn) - In der Qualifikation für die 1.000 Meter bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile sorgte Sprintweltmeisterin Hetty van de Wouw für einen neuen Weltrekord. In 1:03.652 unterbot s

25.10.2025Nieuwenhuis schüttelt Ronhaar ab und feiert ersten Saisonsieg

(rsn) - Joris Nieuwenhuis (Ridley) hat beim Exact Cross in Heerde seinen ersten Saisonsieg verbuchen können. Der Niederländer schüttelte zu Beginn der Schlussrunde Pim Ronhaar (Baloise - Glowy Lion

25.10.2025Van Empel stürmt in Heerde zu ihrem 50. Cross-Sieg

(rsn) – Cross-Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat mit einer ebenso cleveren wie souveränen Vorstellung in Heerde den 50. Sieg ihrer Karriere eingefahren. Die 23-jährige Nieder

25.10.2025UAE verpflichtet Cosnefroy, verlängert mit Trio um Wellens

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.10.2025Trotz wirtschaftlicher Krise: Toursieg bleibt das große Ziel für FDJ - Suez

(rsn) – Nachdem Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) in diesem Jahr bei der Tour de France Top-Favoritin Demi Vollering (FDJ – Suez) das Gelbe Trikot wegschnappte, soll der Gesamtsieg

25.10.2025Hackmann und Kluge schrammen knapp an Edelmetall vorbei

(rsn) – Nach Gold und Silber am Donnerstag brachte Tag drei der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile keine weiteren Medaillen für das deutsche Team. Im Velodromo Penalolen zeigten sic

25.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile

(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache

24.10.2025Peter träumt vorerst nur vom Tourdebüt

(rsn) – Als bekannt wurde, dass Rose Bikes als zweiter Namenssponsor bei Unibet – Tietema Rockets einsteigen wird, fragte RSN bei Teamchef Bas Tietema an, ob die Verpflichtung deutscher Fahrer gep

24.10.2025Niermann: “Viele Berge, das ist gut für Jonas“

(rsn) – Von den Protagonisten der vergangenen Tour de France liegen noch keine offizielle Kommentare zur Strecke der am 5. Juli 2026 im spanischen Barcelona beginnenden 113. Tour de France vor. Doch

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine