--> -->
30.04.2019 | (rsn) - Einzigartige Jubelposen sind im Profi-Radsport oft gerne gesehen: Sie sorgen für das eine oder andere Lächeln am Streckenrand oder vor dem Fernseher und prägen auch das Image des Siegers. Peter Sagan als Hulk oder als Wolve of Wall Street auf den Zielgeraden der Tour de France hat niemand vergessen - auch nicht, wie er 2015 nach seinem ersten WM-Titel durch den Zielraum in Richmond marschierte. Auch ein kurzes Anhalten vor der Ziellinie, um das Arbeitsgerät in die Höhe zu stemmen und über die Linie zu tragen, wie es Mathieu van der Poel bei seinem WM-Sieg im Cross Anfang Februar in Dänemark tat, gibt einfach schöne Bilder.
Sagan und van der Poel haben dabei eines gemeinsam: Sie haben echte Weltklasseleistungen so zelebriert, Siege bei den größten der großen Rennen. Andere begeistern mit witzigen Jubelszenen auch bei kleineren Rennen - etwa mit Tanzeinlagen auf dem Podium. Auch das: gerne gesehen. Doch der Grat zwischen nettem und unangebrachtem Jubel ist schmal, und gerade für junge Menschen scheint es schwer zu sein, auf ihm zu balancieren.
Als Remco Evenepoel im Junioren-WM-Rennen von Innsbruck auf den letzten Kilometer kam und eine Ziegenbart-Geste in die Kamera machte, schüttelten in der Mixed Zone all jene Medienvertreter den Kopf, die verstanden, was das bedeutete: Denn das englische Wort für Ziege ist Goat, und G.O.A.T. steht als Abkürzung für Greatest Of All Time - der Größte aller Zeiten. Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo ist bekannt für die Ziegenbart-Geste, und auch wenn es ihn nicht sympathischer machen mag, so ist er immerhin seit Jahren wohl wirklich der beste Fußballer des Planeten.
Andresen auf Evenepoels Spuren
Aber als 18-jähriger belgischer Radsportler so zu jubeln? Naja. Evenepoel erklärte später, dass es ein Witz mit einem Kumpel von zuhause gewesen sei, dem er versprochen hatte, so zu jubeln, wenn er gewinnen würde. Ein jugendlicher Scherz, okay.
Ähnlich dürfte es nun auch Tobias Lund Andresen gemeint haben, als er in Harelbeke am Samstag das Juniorenrennen des E3 BinckBank Classic gewann: Er stoppte vor der Linie, legte sein Rad auf den Boden und sich daneben, als wolle er kurz ein Sonnenbad nehmen oder schlafen. Gedacht als Witz, aber in der Außenwirkung katastrophal arrogant.
"Auf den letzten 500 Metern habe ich darüber nachgedacht, was ich tun soll und dann kam das dabei heraus", erklärte der 16-jährige Andresen gegenüber dem dänischen Ekstra Bladet anschließend. Er habe sich nichts Schlimmes dabei gedacht, sei einfach super glücklich nach seinem 60-Kilometer-Solo zum Sieg gewesen. "Es ist verrückt. Ich hatte wirklich gute Beine und habe auf ein Top-5-Ergebnis gehofft. Aber ich hätte nicht erwartet, dass ich durchkomme, weil es 60 Kilometer allein an der Spitze waren", so Andresen. "Es war ein hartes Rennen mit Gegenwind den ganzen Tag."
Jury verhängt 50 Euro Strafe
Zweifelsfrei war es ein starker Auftritt des dänischen Youngsters, der trotz seines Jubels noch 1:04 Minuten Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe mit über den Zielstrich brachte - drei Wochen nachdem er bei der Flandern-Rundfahrt gemeinsam mit seinem Landsmann William Blume Levy zu zweit ins Ziel kam und Zweiter wurde - auch dort mehr als eine Minute vor den nächsten Verfolgern.
Andresen scheint also wirklich großes Talent zu haben. Etwas mehr Demut wäre aber wohl trotzdem angebracht, gerade in seinem Alter. Deshalb erntete er neben Jubel auch viel Kritik für seine Geste in Harelbeke - und von der Jury eine Strafe: 50 Euro wegen mangelndem Respekt.
Andresens Jubel im Video:
Andresen Tobias Lund winner of E3 for juniors @E3BinckClassic @StadHarelbeke pic.twitter.com/TALRMVJwqJ
— Alex Vandevyver (@VandevyverAlex) 27. April 2019
(rsn) - Einen langen, harten Tag im Sattel zum Geburtstag, das wünschen sich viele Hobby-Radsportler. Doch der zum Triathlon gewechselte Ex-Radprofi Cameron Wurf hat sich diesen Wunsch am Wochenende
(rsn) - Profisportler und Musik - das geht selten gut. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat das schon mehrfach bewiesen, einige Skifahrer bestätigen es immer wieder und auch Radsportler mache
(rsn) - Er ließ es bereits vor einigen Monaten anklingen, jetzt hat Tom Boonen Nägel mit Köpfen gemacht. Der vierfache Roubaix- und dreifache Flandern-Sieger sowie Straßen-Weltmeister von 2005 wil
(rsn) - Peter Sagan ist nicht der einzige Slowake bei Bora-hansgrohe, der mit seinem Arbeitsgerät umgehen kann: Im Training auf Mallorca hat sich Michael Kolar filmen lassen, um der Welt zu zeigen, w
(rsn) - Die Fernost-Kriterien von Tour de France-Veranstalter ASO geben Jahr für Jahr die Möglichkeit, die Tour-Stars auch mal in anderen Outfits als dem üblichen Lycra, und vor allem in anderen Si
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Immer wieder beschwört der organisierte Sport die Trennung von der Politik. Das geschieht meistens dann, wenn staatliche Stellen regulierend einzugreifen drohen oder allgemeine Kritik geüb
(rsn) – Mit bisher 16 Saisonsiegen hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) nur vier weniger auf seinem Konto als sein Teamkollege Tadej Pogacar. Den Rückstand auf den Welt- und Europamei
(rsn) – Bas Tietema wird in der kommenden Saison nicht mehr im Namen seiner Mannschaft auftauchen. Der in Frankreich lizensierte Rennstall, der gute Chancen hat, 2026 sein Debüt bei der Tour de Fra
(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache
(rsn) – Vor allem für die deutschen Sprinterinnen stellen die am Mittwoch in Santiago de Chile beginnenden UCI-Bahn-Weltmeisterschaften (22. – 26. Oktober) die erste echte Standortbestimmung nach
(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat in einem Interview mit L’Equipe Einblicke in seinen zukünftigen Rennkalender gegeben. Gegenüber der französischen Sportzeitung sagte der
(rsn) – Die Tour de France 2028 soll Medienberichten zufolge bereits am 23. Juni beginnen – eine Woche früher als normalerweise. Damit könnte man einer Terminkollision mit den Olympischen Spiel
(rsn) – 19 Siege in einer Saison, 14 Siege innerhalb von fünf Wochen. Diese Fabelzahlen stammen nicht von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) oder Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) – nic
(rsn) – Die UCI hat in einer Pressemitteilung alle Teams veröffentlicht, die für das kommende Jahr WorldTour- oder ProTour-Lizenzen beantragt haben. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frau
(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat sich in einer Pressemitteilung zur Einnahme von Ketonen zur Regeneration geäußert. Darin hieß es, dass der Verband den Gebrauch nicht empfehle, da die Stu
(rsn) – Am 23. Oktober wird die ASO um Präsident Christian Prudhomme die Strecke der Tour de France 2026 offiziell bekanntgeben. Schon vor der großen Zeremonie in Paris im Beisein einiger Superst