Tour de l`Ain: Franzose relegiert, Moreno kann jubeln

Edets siegreiche Idee stellt sich als folgenschwer heraus

Foto zu dem Text "Edets siegreiche Idee stellt sich als folgenschwer heraus"
Nicolas Edet (Cofidis) | Foto: Cor Vos

19.05.2018  |  (rsn) – Nicalas Edet (Cofidis) konnte sich am zweiten Tag der Tour de l`Ain nur kurz über seinen ersten Profisieg und die clevere Art und Weise, wie dieser herausgefahren wurde, freuen. Während seine sechs Mitstreiter in der Spitzengruppe einen Kreisverkehr zwei Kilometer vor dem Ziel rechts herum fuhren, wählte der Franzose die linke Seite, was ihm schnell einen Vorsprung bescherte, den er auch ins Ziel retten konnte.

Allerdings hätte Edet, der im Ziel schon Siegerinterviews gab, diese Seite des Kreisels nicht fahren dürfen, da diese durch ein Begleitmotorrad abgesperrt war. So wurde der Cofidis-Profi von der Jury auf Rang fünf relegiert.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Im Roadbook stand, dass man den Kreisverkehr von beiden Seiten befahren kann. Ich wollte links rum fahren und sah dann plötzlich ein Motorrad stehen. Es bestand aber keine Möglichkeit mehr umzudrehen. Natürlich hatte ich dadurch einen Vorteil, aber ich bin einfach nur den Angaben des Roadbooks gefolgt", so Edet zu Directvelo.

Sein sportlicher Leiter Jean-Luc Jonrond ergänzte. "Das ist eine große Enttäuschung, Nicolas ist das perfekte Rennen gefahren. Aus unserer Sicht ist die Entscheidung ungerecht."

Statt Edet durfte sich so der Spanier Javier Moreno (Delko Marseille) über den Doppelschlag - Etappensieg und Übernahme des Gesamtführung freuen. Moreno war vor dem Franzosen Arthur Vichot (Groupama FDJ)  ins Ziel gekommen -  wenige Meter hinter Edet. "Natürlich hätte ich gerne auf eine andere Art und Weise gewonnen, aber man kann nicht so in einem Kreisverkehr abkürzen," unterstütze Moreno gegenüber Directvelo die Jury-Entscheidung.

Starke Rennen lieferten auch zwei Schweizer ab. Marc Hirschi (Sunweb Development) wurde Dritter, Matteo Badilatti (Nationalteam) Sechster.

Bei Sonne und Temperaturen von über 20 Grad dauerte es 25 Kilometer, bis sich die fünf Fahrer starke Spitzengruppe des Tages um den Kanadier Hugo Houle (Astana) und den für das deutsche Sunweb Development Team fahrenden Niederländer Jarno Mobach formiert hatte. Bis zum ersten von sieben klassifizierten Anstiegen des Tages konnte sich das Quintett beim Kilometer 45 einen Vorsprung von vier Minuten herausfahren. Allerdings war mit Thomas Joly (Roubaix Lille Metropole) der letzte Ausreißer bereits 40 Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Das Feld bestand zu diesem Zeitpunkt nur noch aus knapp 30 Fahrern, zurückgefallen war auch Spitzenreiter Hugo Hofstetter (Cofidis). 25 Kilometer vor dem Ziel eröffnete Lilian Calmejane (Direct Energe) mit seiner Attacke das Finale. Doch die hatte, wie weitere Antritte der Konkurrenz, keinen Erfolg. Allerdings musste Fahrer um Fahrer reißen lassen, darunter auch die Mitfavoriten Tony Gallopin (AG2R) und Delio Fernandez (Delko Marseille).

Erfolg hatte schließlich der Antritt von Rein Taaramae (Direct Energie) und Edet elf Kilometer vor dem Ziel, die kurz darauf Vesrtärkung vom Badilatti erhielten. Im letzten Anstieg des Tages acht Kilometer vor dem Ziel formierte sich 30 Sekunden dahinter eine vier Fahrer starke Verfolgergruppe um den Schweizer Marc Hirschi (Sunweb Development. Diese konnte zwei Kilometer vor dem Ziel zu den drei Spitzenreitern aufschließen und kurz nach dem Zusammenschluss erreichten die sieben Akteure den Kreisverkehr, an dem nur Edet zunächst die richtige, letztlich aber doch die falsche Entscheidung traf.

Tageswertung:
1. Javier Moreno (Delko Marseille)
2. Arthur Vichot (Groupama-FDJ) s.t.
3. Marc Hirschi (Sunweb Development) +0:03

Gesamtwertung:
1. Javier Moreno (Delko Marseille)
2. Arthur Vichot (Groupama-FDJ)  +0:04
3. Marc Hirschi (Sunweb Development) +0:09

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