Testphase in den großen Rennen

UCI führt 2018 den Video-Schiedsrichter ein

Foto zu dem Text "UCI führt 2018 den Video-Schiedsrichter ein"
Sprintfinale der 4. Etappe der Tour de France, in dessen Folge Weltmeister Peter Sagan disqualifiziert wurde. | Foto: Cor Vos

21.12.2017  |  (rsn) - Der Radsportweltverband UCI wird schon zur kommenden Saison Video-Kommissäre einführen, die zunächst bei den drei großen Rundfahrten, den Radsport-Monumenten sowie bei den Straßen-Weltmeisterschaften über strittige Situationen entscheiden sollen. Das berichtete heute die belgische Tageszeitung Het Nieuwsblad. Sollte die Testphase erfolgreich verlaufen, würden in Zukunft bei allen UCI-Rennen "Video-Schiedsrichter" eingesetzt, hieß es.

Für die Saison 2018 wurden vier Video-Kommissäre aus den Radsport-Kernländern Frankreich, Spanien, Italien und Belgien ausgewählt. Die Jury wird dann aus insgesamt vier Mitgliedern bestehen: drei allgemeinen Kommissären und dem neuen "Video-Referee", der im mobilen Kontrollraum an der Zielpassage anwesend und bei der Entscheidungsfindung gleichberechtigt mit seinen Kollegen agieren wird. "Im Gegensatz zum Video-Schiedsrichter im Fußball wird der Video-Schiedsrichter (im Radsport, d. Red.) echte Entscheidungen treffen“, kündigte Guy Dobbelaere, das belgische Jury-Mitglied, gegenüber Het Nieuwsblad an.

Wie Dobbelare weiter mitteilte, soll der "Video-Schiedsrichter" aber nicht nur in den Sprintfinals zum Einsatz kommen, sondern das gesamte Rennen beobachten. "Wenn er etwas Irreguläres sieht, fordert er alle verfügbaren Bilder an, um zu einem Urteil zu gelangen“, erklärte der Belgier und nannte als Beispiel aus der abgelaufenen Saison das regelwidrige Verhalten des Italieners Gianni Moscon, der sich im WM-Straßenrennen von Bergen nach einem Sturz vom Begleitwagen ziehen ließ, aber erst nachträglich disqualifiziert wurde. Künftig soll auf Initiative des Video-Kommissärs ein Fahrer noch aus dem laufenden Rennen ausgeschlossen werden können.

Die Idee zu einem zusätzlichen Kommissär, der auf die Videoanalyse spezialisiert ist, entstand nach dem umstrittenen und letztlich ungerechtfertigen Ausschluss von Peter Sagan von der Tour de France 2017. Der Protest seines Bora-hansgrohe-Teams unmittelbar nach dem Rennen wurde von der damaligen Jury ignoriert.

Erst nachdem das Management vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Klage eingereicht hatte, einigten sich beide Parteien - UCI und Team - darauf, dass es sich bei dem Sturz von Mark Cavendish nicht um ein Vergehen Sagans, sondern um einen "Rennvorfall“ gehandelt habe.

 

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)