Rui Costa Gesamtsieger

Ewan: Zum Auftakt in Abu Dhabi am Boden, am Ende obenauf

Foto zu dem Text "Ewan: Zum Auftakt in Abu Dhabi am Boden, am Ende obenauf"
Caleb Ewan (Orica-Scott) gewinnt die Schlussetappe der 3. Abu Dhabi Tour. | Foto: Cor Vos

26.02.2017  |  (rsn) - Nachdem er auf der 2. Etappe der Abu Dhabi Tour zu früh gejubelt hatte und von Marcel Kittel (Quick-Step Floors) praktisch auf dem Zielstrich noch abgefangen worden war, machte Caleb Ewan (Orica-Scott) auf dem abschließenden vierten Abschnitt der WorldTour-Rundfahrt durch das gleichnamige Emirat alles richtig - und konnte dabei auf die Dienste seines Anfahrers Roger Kluge bauen, der dem 22-jährigen Australier den Sprint perfekt lancierte und selbst noch als Sechster ins Ziel jagte.

Ewan hatte folgerichtig keine Mühe, sich auf dem Formel-1-Kurs von Yas Marina nach 143 Kilometern (24 Runden) vor dem Briten Mark Cavendish (Dimension Data) und dem Deutschen Meister André Greipel (Lotto Soudal) durchzusetzen. Mit seinem vierten Saisonsieg entschädigte er sich und sein Team für zwei unglückliche erste Tage, an denen er aus verschiedenen Gründen keinen Grund zum Jubeln hatte: Zum Auftakt war er gestürzt, tags darauf machte ihm Kittel einen Strich durch die Rechnung.

"Ich denke, ich habe dieses Rennen auf dem Tiefpunkt begonnen und auf einem absoluten Höhepunkt beendet. Nach der 2. Etappe musste ich meinem Team einen Sieg zurückgeben“, sagte Ewan im Ziel und betonte angesichts der Weltklasse-Konkurrenz: "Wenn du wirklich top sein willst, dann musste du Kittel, Cavendish und Greipel schlagen, und alle drei hier zu bezwingen...ich bin über den Wolken.“

Aber auch die geschlagenen Cavendish und Greipel waren mit ihren Vorstellungen bei der Abu Dhabi Tour zufrieden. Der Brite, der den Auftakt gewonnen hatte, zögerte keine Sekunde, Ewan im Ziel zu gratulieren. "Er ist ein guter Junge und ich freue mich für ihn, weil ich ihn mag“, sagte der 31-Jährige zu radsport.news.com.

Obwohl er an den vier Tagen in Abu Dhabi ohne Sieg blieb, zog Greipel ebenfalls eine positive Bilanz. "Ich bin mit Rang drei zufrieden, ich hatte gute Unterstützung vom Team, nur der letzte Mann hat gefehlt, weshalb ich ein bisschen pokern musste“, sagte der Hürther und zollte dem Etappensieger seinen Respekt: "Wir haben am Ende etwas das Momentum verloren, aber der Schnellste hat heute gewonnen.“ Dagegen lief bei Kittel, dem Gewinner der 2. Etappe, heute im Finale nicht viel zusammen. Auf Rang 34 war der 28-Jährige nur der fünftbeste der starken deutschen Sprinter.

An der Spitze der Gesamtwertung kam es zu keinen Veränderungen mehr. Der Portugiese Rui Costa (UAE Team Emirates) verteidigte nach seinem Sieg auf der gestrigen Königsetappe sein Rotes Trikot und sicherte sich die Gesamtwertung mit vier Sekunden Vorsprung auf den Russen Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und 16 auf den Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb).

"Meine Form ist gut und ich hoffe, ich habe keine Probleme von jetzt bis zu Tirreno-Adriatico“, blickte der 30-jährige Costa bereits auf seinen nächsten Einsatz, der übernächste Woche in Italien ansteht. "Mit dem Gesamtsieg hier gehe ich jetzt noch fokussierter zu Tirreno. Aber das wird anders, es gibt dort ein Team- und ein Einzelzeitfahren“, so der Weltmeister von 2014, der nicht zu den Besten im Kampf gegen die Uhr zählt.

Der Österreicher Patrick Konrad sammelte bei den Zwischensprints acht Bonussekunden und rückte noch vom 24. auf den zehnten Rang vor. Damit war er hinter Rafal Majka, der Gesamtsechster wurde, zweitbester Fahrer des deutschen Bora-hansgrohe-Teams. Vor dem Polnischen Meister landeten noch der Niederländer Bauke Mollema (Trek-Segafredo/+0:38) und der Franzose Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors/+0:56).

Kurz nach dem Start auf dem Formel-1-Kurs hatten sich im strömenden Regen Konrad, Dylan Teuns (BMC), Kirill Sveshnikov (Gazprom-Rusvelo), Rafael Valls (Lotto Soudal) und das Movistar-Duo Alex Dowsett und Jorge Arcas auf und davongemacht. Die Gruppe wurde auf nassem und durch den Regen vor allem in den Kurven glatten Untergrund an der kurzen Leine gehalten und bekam lediglich einen Vorsprung von knapp zwei Minuten zugestanden.

Konrad erwies sich beim Sammeln von Bonussekunden als besonders fleißig, rückte dadurch noch in die Top Ten der Schlusswertung vor und verdrängte Romain Bardet (AG2R)  auf die Position elf. Als die Sprinterteams das Tempo anzogen, ließ sich der 25-Jährige zuerst ins Feld zurückfallen, wogegen Teuns und Dowsett am längsten durchhielten, aber auch bereits 28 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen wurden.

Die Klassementfahrer konnten schon auf der letzten der 5,5 Kilometer-Runden durchatmen, als das Feld geschlossen die Drei-Kilometer-Marke passierte. Auf dem kurvigen Schlusskilometer lieferte der Orica-Sprintzug seinen Kapitän Ewan dann perfekt ab, wogegen Cavendish, Greipel und die anderen Sprinter in der letzten Kurve schon zu weit weg vom Australischen Kriteriumsmeister waren, um diesem noch gefährlich werden zu können.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.02.2017Quintana: "Scheibenbremsen sind unnötig und gefährlich"

(rsn) - Mehr als das sportliche Geschehen scheint derzeit das Thema Scheibenbremsen die Schlagzeilen im Radsport zu vereinnahmen. Ausgangspunkt der Diskussionen ist nach wie vor der Sturz auf der 1.

27.02.2017Ewan und Kluge harmonieren auch in Abu Dhabi prächtig

(rsn) - Schon nach wenigen Rennen steht fest: Sprinttalent Caleb Ewan (Orica-Scott) und sein neuer Anfahrer Roger Kluge harmonieren prächtig. Bereits bei der Tour Down Under im Januar beim ersten gem

27.02.2017Greipel: Auch ohne Sieg "eine schöne Woche" in Abu Dhabi

(rsn) - André Greipel ist ein Sprinter, und Sprinter wollen immer gewinnen. Doch auch ohne den erhofften Tagessieg hatte der Hürther am Ende der Abu Dhabi Tour in den Formel-1-Boxen des Yas Marina C

27.02.2017Kittel: "Ich bin gerutscht, als gäbe es kein Morgen"

(rsn) - Rang 34 - die genaue Position dürfte Marcel Kittel (Quick-Step Floors) reichlich egal gewesen sein, als er wie ein begossener Pudel und mit herunterhängenden Mundwinkeln durch die Boxengasse

26.02.2017Highlight-Video der 4. Etappe der Abu Dhabi Tour

(rsn) - Caleb Ewan (Orica-Scott) hat die 4. Etappe der 3. Abu Dhabi Tour gewonnen. Der 22-jährige Australier ließ zum Abschluss der Rundfahrt am Abend auf dem Formel-1-Kurs von Yas Marina über 143

26.02.2017Majka und Konrad in Top Ten - Bora mit Abu Dhabi Tour zufrieden

(rsn) - Angesichts von Peter Sagans überragendem Wochenende in Belgien, wo der Weltmeister zunächst Zweiter bei Het Nieuwsblad wurde und am Sonntag Kuurne-Brüssel-Kuurne gewann, geriet der ebenso Ã

26.02.2017Ewan siegt in Yas Marina, Rui Costa sichert sich Gesamtwertung

(rsn) - Caleb Ewan (Orica-Scott) hat die 4. Etappe der 3. Abu Dhabi Tour gewonnen. Der 22-jährige Australier ließ zum Abschluss der Rundfahrt am Abend auf dem Formel-1-Kurs von Yas Marina über 143

25.02.2017Bora-Kapitän Majka trat am Jebel Hafeet zu spät in Aktion

(rsn) - Ein siebter Platz für Rafal Majka mit 46 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Rui Costa (UAE Team Emirates), Platz 16 für Patrick Konrad und Rang 45 an einem schlechten Tag für Emanuel Buchm

25.02.2017Highlight-Video der 3. Etappe der Abu Dhabi Tour

(rsn) - Rui Costa (UAE Team Emirates) hat nach seinem Sieg auf der Königsetappe der 3. Abu Dhabi Tour beste Chancen, die morgen endende Rundfahrt durch das gleichnamige Emirat für sich zu entscheide

25.02.2017Konrad: "Es macht irrsinnig Spaß mit der Mannschaft"

(rsn) - Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) arbeitete auf der Königsetappe der 3. Abu Dhabi Tour am Jebel Hafeet viel für seinen Kapitän Rafal Majka und übernahm die Verantwortung für das Tempo der F

25.02.2017Quintana wird Contador nicht los, Rui Costa nutzt die Chance

(rsn) – Im knapp elf Kilometer langen Schlussanstieg der Königsetappe der 3. Abu Dhabi Tour testete Nairo Quintana (Movistar) gleich mehrmals seine Beine und die Konkurrenz. Der Kolumbianer hinterl

25.02.2017Rui Costa stürmt auf der Königsetappe ins Rote Trikot

(rsn) - Rui Costa (UAE Team Emirates) hat mit seinem Sieg auf der Königsetappe die Führung im Gesamtklassement der 3. Abu Dhabi Tour übernommen. Der 30 Jahre alte Portugiese verwies über 153 Kilom

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) seinen bisher größten Sieg auf der Straße gefeiert. Der 21-jährige Belgier setzte sich über 171 Kilometer

25.04.2024Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

25.04.2024Bike-Aid: Dorn hat in der Türkei das Bergtrikot “ziemlich save“

(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Bike Aid ist weiterhin der Aktivposten der Türkei-Rundfahrt (2.Pro). Am fünften Tag in Folge war die saarländische Equipe in der Ausreißergruppe vertreten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)