Neusiedler See Radmarathon mit Hoogerland & Klöden

Steirer Youngster und ein Niederländer jubeln in Mörbisch

Von Martin Roseneder und Felix Mattis

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OK-Chef Johannes Hessenberger mit seinen Radmarathon-Siegern Elisa Winter und Jeroen van Voorden. | Foto: Nina Wallenborn / Neusiedler See Radmarathon

25.04.2024  |  (rsn) – Die erst 20-jährige Steirerin Elisa Winter hat am Wochenende die Frauen-Wertung beim 32. Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus gewonnen und für die 125 Kilometer lange Strecke mit 600 Höhenmetern um den größten Steppensee Europas nur rund fünf Minuten mehr gebraucht, als die besten Männer. Die Österreicherin, die für das Team Union Raiffeisen Radteam Tirol auch in der Österreichischen Rad-Bundesliga unterwegs ist und dort beim Saisonauftakt in Leonding Fünfte geworden war, setzte sich überlegen vor den beiden Deutschen Annika Artinger und Mira Fischer durch.

"Nach dem Start war ich weit hinten. Aber am ersten Berg in Mörbisch schob sich alles zusammen und dann begannen die Windkanten. Dort erwischte ich die richtige und konnte mich das ganze Rennen vorne halten. Ein toller Sieg, der viel Motivation für das Kirschblütenrennen gibt", sagte die Siegerin nach ihren 3:07:25 Stunden im Sattel.

Bei den Männern gewann der Niederländer Jeroen van Voorden in einem Ausreißer-Sprintduell vor dem Polen Marcin Karbowy den Saisonauftakt der österreichischen Radmarathons im Burgenland bei Sonnenschein und Temperaturen um die zehn Grad Celsius. Dritter wurde aus einer zehnköpfigen Verfolgergruppe, in der auch die Ex-Profis Johnny Hoogerland und Reto Hollenstein fuhren, der Belgier Ward Marcier.

Ex-Profis Hoogerland, Hollenstein und Klöden mit dabei

Wie in der pannonischen Tiefebene unüblich, entpuppte sich der Wind bei der 32. Auflage wieder als Scharfrichter. Das Tempo war von Beginn an enorm hoch. rund 90 Kilometer vor dem Ziel, als die Fahrer das ungarische Staatsgebiet verlassen hatten, setzten sich drei Fahrer vom Feld ab. Mit dabei war mit dem Steier Marco Marina auch ein Ex-Sieger. In Szene setzte sich auch der zweifache Tour de France-Gesamtzweite Andreas Klöden, der im Hauptfeld viel Nachfolgearbeit verrichtete. Seine Arbeit machte sich bezahlt und rund 50 Kilometer vor dem Ziel bildete sich eine rund 15-köpfige Spitzengruppe.

Mit dabei war auch der Schweizer Ex-WorldTour-Profi Reto Hollenstein. Doch die entscheidende Situation ereignete sich kurz vor Rust im Finale, als sich der Niederländer Jeroen van Voorden und der Pole Marcin Karbowy von der Spitzengruppe lösen konnten. Van Voorden fuhr die letzten zehn Kilometer beinahe komplett von vorne und holte sich dann auch überlegen den Sieg im Sprint. "Ich bin so glücklich mit meinem ersten Sieg. Es war ein tolles Rennen und die Bedingungen mit viel Wind liegen mir. Gestern beim Zeitfahren stürzte ich leider, aber heute lief alles perfekt", so der Sieger.

Der Neusiedler See Radmarathon ist das einzige Rennen in Österreich, das zur UCI Gran Fondo Series zählt und somit Qualifikationslauf für die Gran Fondo-Weltmeisterschaften der Hobbyfahrer ist. Insgesamt waren in diesem Jahr mehr als 2.500 Teilnehmende aus 46 Nationen in der Festspielgemeinde Mörbisch dabei.

2.500 Teilnehmende, 550 im Zeitfahren

Eröffnet wurde das Radmarathon-Wochenende bereits freitags mit einem Livepodcast von Christoph Strasser und Flo Kraschitzer im Strandhaus in Mörbisch, bei dem auch die Ex-Profis René Haselbacher und Johnny Hoogerland zu Gast waren. Als prominente Zaungäste waren auch Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister, die rekonvaleszente Nicole Trimmel und Ex-Speedskaterin Lisi Schrenk dabei.

Der sportliche Teil des Neusiedler See Radmarathons wurde dann am Samstag mit dem Kids- und E-Bike Race eröffnet. Über 110 begeisterte Kinder sorgten mit ihren Bobby Cars, Laufrädern und Bikes für Stimmung. Anschließend stand das 13. Mörbischer Einzel- und Paarzeitfahren über 26 Kilometer und 200 Höhenmeter an.

550 Starter und Starterinnen hatte das Zeitfahren und der Sieg ging an den Ungarn Daniel Szalay in 35:33 Minuten. Zweiter wurde mit zehn Sekunden Rückstand der amtierende UCI-Grand-Fondo-Vizeweltmeister Jeppe Tolboll aus Dänemark vor dem Tiroler Ex-Profi Maximilian Kuen. Bei den Frauen ging der Sieg an Anna Kofler vor Artinger und der Österreicherin Magdalena Bernhard.

Organisationsleiter Johannes Hessenberger, der den Radmarathon seit 2018 leitet, zog eine positive Bilanz: "Der Radmarathonauftakt in Österreich ist geglückt! Ich freue mich über das Rekordstarterfeld mit über 2.500 Starter:innen bei allen Bewerben. Mein großer Dank gilt den rund 70 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen und dem Burgenland Tourismus, dem Land Burgenland und den Sponsoren und Partnern, ohne die so ein Event nicht möglich wäre. Und es freut mich auch sehr, dass sich unser Sportlandesrat Heinrich Dorner ebenso wie viele Prominente die Ehre gaben. Sehr stark zum Beispiel fuhren heute die deutschen Rekord-Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt, die mit einer Fahrzeit von 3,5 Stunden das Ziel erreichten", sagte er nach dem Marathon-Sonntag.

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