Radsportschule auf Mallorca

Schwarzer: "Mit Spaß lernt es sich am besten!"

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Jan-Eric Schwarzer

Foto: ROTH

18.12.2008  |  (rsn) - Gemeinsam mit Marcel Wüst hat Jan-Eric Schwarzer auf Mallorca eine "Radsportschule" für Kinder und Jugendliche eröffnet. Im Interview mit Radsport aktiv spricht der Deutsche Stehermeister von 2007 über das Projekt und die Ziele, die er damit verfolgt.

Sie haben mit Marcel Wüst zusammen die „Marcel Wüst Radsportschule“ aus der Taufe gehoben. Was verbirgt sich dahinter?

Schwarzer: Die Radsportschule soll Eltern die Möglichkeit eröffnen, Radsportferien mit Ihren Kindern zusammen zu erleben. Die Eltern können tagsüber Touren fahren, die zusammen mit Ihren meist leistungsschwächeren Kindern nicht möglich gewesen wären. Gleichzeitig sind die Kinder zusammen mit Gleichaltrigen, werden gut betreut und lernen spielerisch Radfahren. Dazu gehört Materialkunde genauso wie Windschattenfahren oder die ersten Runden auf der Radrennbahn.

Wie kamen Sie auf die Idee?

Schwarzer: Im Frühjahr bin ich wie viele Radsportler gern auf Mallorca, um die klimatischen Vorzüge der Insel zu genießen und mich auf die kommende Saison vorzubereiten. Während meiner Trainingsfahrten ist mir aufgefallen, dass immer mehr Väter mit Ihren Söhnen gemeinsam trainieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bei dieser Konstallation Konflikte vorprogrammiert sind. Der Vater ist unterfordert, das Kind überfordert, und schon gibt ein Wort das nächste. Außerdem habe ich bei meiner Arbeit als Stützpunkttrainer Köln/Bonn die Erfahrung gemacht, dass viele Kinder nur sehr wenig grundlegendes Wissen über den Radsport haben. Da möchte ich ansetzen und eine komplette Ausbildung bieten - alles unter einem spielerischen Aspekt, denn mit Spaß lernt es sich am besten!

Werden Sie als aktiver und Marcel Wüst als ehemaliger Profi auch mit den Kindern und Jugendlichen selber trainieren?

Schwarzer: Natürlich, die Kinder und Jugendlichen sollen ja von uns lernen und von unseren Erfahrungen auf dem Rad lernen. Hier trifft es sich sehr gut, dass Marcel die Erfahrung von der Straße mit bringt, die ich durch meine Erfahrung auf der Radrennbahn ergänzen kann.

Das erste Trainingscamp ist für April 2009 geplant. Wer kann daran teilnehmen?

Schwarzer: Der Termin ist bewusst in den Osterferien geleget worden. Teilnehemen können alle interessierten Kinder bzw. Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 16 Jahren. Auch Vereine, die ein spezielles Jugendtrainingslager ausrichten möchten, sind herzlich willkommen.

Was bieten Sie den Kindern und Jugendlichen an?

Schwarzer: Das Angebot ist sehr umfangreich. Es beginnt mit Grundlagen wie der Radtechnik und Radbeherrschung. Es wird einen Familientag geben, bei dem spielerische Wettkämpfe geplant sind und bei denen die Kids gegen die Eltern antreten. Ein Bergzeitfahren steht auf dem Program und auch längere Touren durch Mallorcas Hinterland sind geplant. Alles im allen sollen die Kinder und Jugendlichen einen Eindruck bekommen, wie facettenreich der Radsport ist.

Was hat man sich unter dem Begriff „professionelle Betreuung“vorzustellen?

Schwarzer: Die Betreuung ist in zweierlei Hinsicht professionell. Zum einen haben wir Marcel Wüst und mich als ehemaligen bzw. aktiven Profi und zum anderen wird das Team durch Diplomsportwissenschaftler und Pädagogen in der Planung und Durchführung unterstützt. Darüber hinaus sollen sich die Teilnehmer so fühlen, als ob sie für sieben Tage in einem ProTour Team wären. Dazu gehört, dass sie sicherlich auch mal eine frische Trinkflasche aus dem Begleitfahrzeug gereicht bekommen. Und wenn das dann Marcel übernimmt, ist es sicherlich ein Erlebniss, das noch sehr lange im Gedächnis bleiben wird.

Werden Sie dabei auch das Thema Doping ansprechen?

Schwarzer: Sicherlich ist es ein Thema, aber warum sollte man den Kindern so früh schon den Spaß an einem so schönen Sport nehmen, in dem man Ihnen in Aussicht stellt, vielleicht mal durch Konkurrenten betrogen zu werden. Wir möchten Spaß am Radsport vermitteln! Wenn Fragen zu dem Thema gestellt werden, dann werden wir Sie natürlich genau so professionell beantworten wie alle anderen Fragen auch.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit der Radsportschule?

Schwarzer: Das ist jetzt in der Startphase sehr schwer zu sagen. Im Moment hoffe ich, dass das Konzept nicht nur das Team der Radsportschule begeistert, sondern auch viele andere Radsportler. Die Radsportschule soll ja zeigen, dass Radsport immer noch Spaß machen kann. Wer weiß, wie lange wir auf den nächsten Andreas Klöden oder Jan Ullrich warten müssen. Es wäre doch toll, wenn dieser dann das 1x1 des Radsports in der Marcel Wüst Radsportschule gelernt hätte.

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