RSN-Rangliste, Platz 36: Sebastian Schönberger

Im zweiten Jahr in Frankreich durchgestartet

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Im zweiten Jahr in Frankreich durchgestartet"
Sebastian Schönberger (B&B Hotels - p/b KTM) | Foto: Cor Vos

23.11.2021  |  (rsn) – In seiner vierten Saison auf ProContinental-Niveau hat sich Sebastian Schönberger zu einer der Stützen des französischen Zweitdivisionärs B&B Hotels p/b KTM entwickelt. Vor allem zum Saisonende hin zeigte der Österreicher mit guten Ergebnissen auf.

"2021 war sicherlich das beste Jahr meiner Karriere. Der Anfang war so lala, aber die letzten Monate sind sehr gut verlaufen ", freute sich Schönberger im Gespräch mit radsport-news.com über seine zweite Saison bei B&B Hotels. Zum Rennstall aus der Bretagne war der 27-Jährige aus dem Innviertel 2020 von Neri Sottoli gemeinsam mit dem unweit seiner Heimat angesiedelten Fahrradhersteller KTM gewechselt.

Die von Ex-Profi Jerome Pineau Team geleitete Equipe präsentierte kürzlich seinen Kader für 2022, in dem auch Schönberger, dessen Vertrag frühzeitig für zwei weitere Jahre bis Ende 2023 verlängert wurde, wieder mit dabei sein wird. "In dieser Saison haben wir einiges umgestellt. Ich habe einen neuen Trainer bekommen und ein gutes Team um mich aufgebaut. Daher war schnell klar, dass ich bleiben werde. Derzeit verfeinere ich noch meine Sprachkenntnisse", sagte der Schalchener, der im Saisonverlauf immer besser zurechtkam.

"Der Anfang war schwer für das Team. Wir hatten nicht viele Rennen, aber einen großen Kader und daher individuell nur wenige Einsätze. Da muss die UCI umdenken, denn wenn die WorldTeams auch die 1.1. oder 2.1.-Rennen bestreiten, gibt es nur wenige Möglichkeiten für Teams wie uns", blickte Schönberger kritisch auf die Frühphase der Saison.

Bis zur Türkei-Rundfahrt im April hatte er nur zwei Renntage in den Beinen. Die erste längere Rundfahrt des Jahres musste die französische Equipe dann aufgrund von Coronafällen auch noch vorzeitig beenden. Schönberger selbst kämpfte nach der Rundfahrt mit einem Ödem, das er sich durch eine falsche Sitzposition zugezogen hatte. Nach einem Monat Pause kehrte er bei der Mallorca Challenge ins Renngeschehen zurück.

Die Rolle im Team nun gefunden

Von da an fuhr er gute Rennen, bestritt auch das Critérium du Dauphiné und überzeugte dabei in Diensten seines Kapitäns Pierre Rolland: "Leider war der Zug für den Tourkader durch das nicht so gute Frühjahr schon abgefahren, aber wir haben nicht so viele Bergfahrer im Team und Pierre hat mich gerne an seiner Seite. Das war auch wichtig für meine Rollenfindung im Team."

Vor allem in der zweiten Saisonhälfte bekam der Oberösterreicher immer mehr Chancen, auf eigene Ergebnisse zu fahren. "Das Team traut mir immer mehr zu, auch bei den Klassikern, und das war für mich ein großer Schritt in diesem Jahr", erklärte Schönberger, der in der zweiten Hälfte nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung wie befreit fuhr.

"Ab der Savoyen-Rundfahrt ist es immer besser gelaufen", sagte Schönberger. Nach seinem sechsten Gesamtrang war er vor allem bei kleineren Rennen immer wieder weit vorne zu finden. So folgten ein zwölfter Rang bei der Tour de Jura oder der zweite Platz in der Bergwertung der Luxemburg-Rundfahrt.

Wehmut nach der WM, dann aber ein starkes Finish

Als Belohnung wurde er sowohl für die österreichischen Aufgebote zur EM als auch der WM nominiert. In Flandern war Schönberger auf Platz 28 des Straßenrennens sogar bester Fahrer der rot-weiß-roten Auswahl: "Das ist aber auch das einzige Ergebnis, dass heuer für ein bisschen Wehmut sorgte. Denn ich hatte einen tollen Tag, nur verpasste ich leider einmal den Anschluss an die Topfahrer auf einem Kopfsteinpflasterabschnitt. Wäre ich dort drangeblieben, dann hätte ich in die Top Ten fahren können."

Zuversichtlich stimmten ihn seine Auftritte bei der Tour de Vendée, wo er Dritter wurde, sowie bei Boucles de l’Aulne, die er als Sechster abschloss. "Das Rennen in der Vendée war mein bestes Profirennen. Nach 80 Kilometern war ich noch in der letzten Gruppe. Danach habe ich alles getan, um wieder nach vorne zu kommen. Am Ende fehlten mir zwar die Körner im Sprint, trotzdem landete ich noch am Podium", berichtete Schönberger stolz.

Die Tour 2022 ist der große Traum

In der kommenden Saison hat sich durch den Abgang von Sprinter Bryan Coquard auch das Teamgefüge leicht verändert. Mit Alexis Gougeard kommt ein neuer Road Captain zur Mannschaft und auch der Wechsel von Mountainbiker Victor Koretzky dürfte für neuen Schwung sorgen.

Schönbergers großer Traum ist die Teilnahme an der Tour de France 2022. "Das Team weiß jetzt, wie ich arbeite, und ich hoffe, dass ich mich zu 100 Prozent auf die Rennen vorbereiten kann. Natürlich wären Klassiker wie die Flandern-Rundfahrt auch ein Ziel von mir, aber Paris-Nizza steht da noch mehr im Fokus für die Tour-Vorbereitung", blickte er voraus.

Auch in seiner Heimat hat Schönberger sich einiges vorgenommen, will sich als Aushängeschild mehr in die Nachwuchsarbeit seiner Region einbringen und Ausfahrten für einen gemeinnützigen Zweck organisieren. "Ich habe den Sprung in den letzten Jahren geschafft und jetzt möchte ich auch etwas zurückgeben", betonte Schönberger.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)