Uhligs Neo-Profi-Blog

Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

Von Henri Uhlig

Foto zu dem Text "Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann"
Henri Uhlig (Alpecin - Deceuninck) im Führungstrikot der Türkei-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

03.05.2024  |  (rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wurde ich spontan zu einer World Tour-Rundfahrt nachnominiert. Gut drei Tage vor der Volta Catalunya habe ich erfahren, dass ich starten werde. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, worauf ich mich einlassen würde. Kurzum: Es waren 170 gestandene Profis Trainingspartner im Windschatten von Tadej Pogacar.

Das bergige Profil war nicht auf mich zugeschnitten, dementsprechend hatte ich lange, harte und mental anstrengende Tage. Ich habe meine Chance auf der 4. Etappe bekommen, konnte diese aber nicht nutzen. Dafür konnten wir nach Mega-Teamwork die 5.Etappe mit Axel Laurance gewinnen. Ich war happy, die Rundfahrt gut zu beenden und wusste, dass dies mich körperlich weiterbringt, was ich gut fünf Tage später bei der Volta NXT Classic (1.1.) direkt gemerkt habe.

Die Spritzigkeit hat ein bisschen gefehlt, dafür war meine Ausdauer und das so genannte "Standgas" da. Nach einer perfekten Teamvorstellung konnte ich den Sprint um Platz drei für mich entscheiden und gleichzeitig sehen, wie Timo Kielich unsere Arbeit vollendete und das Rennen gewann.

Danach habe ich kurz rausgenommen, und ein bisschen trainiert. Jedoch war die Woche vor der Türkei-Rundfahrt nicht gerade gut. Neben schlechten Wetter musste ich auch meine täglichen Intervalle abbrechen. Deswegen stand ich ein bisschen ungewiss über meine Beine am Start der Tour of Turkiye. Wir hatten ein starkes Sprintteam, deswegen dachte ich, ich bin fürs Leadout eingeplant. Die Etappen waren dann doch sportlicher als gedacht und somit fand ich mich auf einigen Etappen in der Position des Sprinters wieder.

Am zweiten Tag konnte ich hinter Max Kanter den deutschen Doppelerfolg perfekt machen und unerwartet das Leadertrikot überstreifen. Eine coole Erfahrung, die mit sehr vielen Emotionen verbunden war. Dort habe ich gemerkt, was Selbstvertrauen und das Vertrauen der Leute um einen herum ausmachen können. Zum Auftakt war ich noch enttäuscht von meinen Beinen und tags darauf lief alles wieder wie immer! Leider verlor ich das Trikot einen Tag später wieder. Etappe 4 bot nochmal eine gute Chance und ich hatte auch den Speed zum Sieg. Jedoch war keine Lücke im Sprint da und ich wurde enttäuschter Dritter.

Die restlichen Tage war ich körperlich nicht fit und leider lief bei einigem Pech für das Team auch nichts mehr zusammen. Dementsprechend angeschlagen stand ich auch in Eschborn Frankfurt am 1. Mai am Start. Es lief dann doch besser als erwartet, nur leider hatte ich im entscheidenden Moment körperliche Beschwerden, die ich so noch nicht kannte - vermutlich noch aus der Türkei - und somit konnte ich im Finale nicht mehr fürs Team da sein.

Da ich jetzt schon 30 Renntage habe, hat der Trainer beschlossen, einige Tage Pause aufzuschreiben. Somit versuche ich mich für weitere Aufgaben zu erholen. Es kommen auf jeden Fall noch weitere Chancen dieses Jahr. Die Beine zum Sieg sind da, jetzt müssen nur noch alle anderen Faktoren passen.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal
Euer Henri

Weitere Radsport-Markt-Nachrichten

22.05.2024Vom Sohn und Neffen zum Sieger einer Giro-Etappe

(rsn) – Nach zwei Jahren in der U23 wechselte Georg Steinhauser am 1. Januar 2022 vom österreichischen Kontinental Team Tirol KTM in die WorldTour zu EF Education – EasyPost. Bekannt war er vor a

22.05.2024Pogacar: “Steinhauser war richtig stark“

(rsn) – Mit einem gut 35 Kilometer langen Solo holt sich der Allgäuer Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) den Sieg auf der 17. Etappe des 107. Giro d´Italia. Der 22-Jährige sichert sich

22.05.2024Steinhauser holt sich Tagessieg am Passo Brocon

(rsn) – Es waren noch etwa 400 Meter bis ins Ziel der 17. Etappe des Giro d’Italia, da huschte Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) zum ersten Mal ein Lachen übers Gesicht. Vorher war es

22.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 17. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

22.05.202418-jähriger Brite Brennan steigt 2025 bei Visma auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.05.2024Sellajoch neue Cima Coppi beim Giro d´Italia

(rsn) – Eigentlich hätte am Stilfserjoch die Cima Coppi der diesjährigen Austragung des Giro d´Italia vergeben werden sollen, jene Auszeichnung für den höchsten überquerten Punkt der Rundfahrt

22.05.2024Walscheid: “Wünsche mir, dass Fahrer nicht nur Gehaltsposten sind“

(rsn) – Die Diskussionen um die Verkürzung der 16. Giro-Etappe am Dienstag und den Weg dorthin in den Stunden vor der späten Entscheidung durch Rennveranstalter RCS beschäftigen das Peloton auch

22.05.2024Pogacar hat keine Gnade, aber verteilt ´Trostpflaster´ an Pellizzari

(rsn) – Ende der 1990er und Anfang der 2000er war der Giro d´Italia noch fest in Hand der einheimischen Fahrer, die von 1997 bis 2007 keinen ausländischen Sieg zuließen. Es folgten noch die Erfo

22.05.2024Arensman im Kampf um Weiß von Defekt und Thomas gebremst

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

22.05.2024Power to the Peloton: Mit Einigkeit bekommen Fahrer ihren Willen

(rsn) – Der Radsport hat sich am Dienstag auf der 16. Etappe des Giro d´Italia einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Und das lag nicht am nächsten überlegenen Sieg von Tadej Pogacar (UAE Team Em

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine