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04.11.2015 | Wenn ich auf dem Rennrad fahre, projiziere ich einen Film in den Asphalt, in die Bäume, in die Landschaft. In meinem Kopf entsteht eine stetige Bewegung, ein wiederkehrender Loop, ein musikalischer Impuls, manchmal sogar eine Melodie.
Ich strample mir so den Kopf frei,
frei vom letzten Konzert, frei vom Alltag, frei für Neues. Für mich hat Rennradfahren etwas sehr Musikalisches, es verbindet Rhythmus und Sound: das Rauschen meiner Carbon-Hochprofil-Felgen, das sanfte Surren der Kette… Vor allem der Klang meiner Campagnolo-Schaltung erinnert mich an eine "Super-Loop"-Sound-Maschine.
Begonnen hat alles mit einem KTM "Formula" in 28 Zoll, eigentlich zu groß für mich mit zwölf, aber ich habe das golden glitzernde Rad mit Alufelgen geliebt. Bis 16 war es mein treuer Begleiter, bis ich zuerst dem Moped, dann mit 18 dem Auto erlegen bin.
Es hat zwei Jahrzehnte gedauert,
bis ich das Rad wiederentdeckt habe, eigentlich eher zufällig. Meine Frau wollte mich zum Laufen bringen, also bin ich mit meinem Mountainbike zur Wiener Hauptallee gefahren, um dort zu starten.
Ich bin also so durch den Prater gefahren, wollte noch wissen, wie es da drüben ist, dann noch, wie es dort hinten ausschaut, ich wollte weder absteigen noch stehenbleiben. Schlussendlich bin ich drei Stunden gefahren, absurd - und großartig.
Auf einer Radreise in Gran Canaria
hab ich mich in Rennräder verschaut, was mich gleich nach meiner Rückkehr zu "Ciclopia" – das Radgeschäft meines Vertrauens – geführt hat, um ein Crossrad, also ein Mittelding zwischen Mountainbike und Rennrad, auszuprobieren.
Es war grad keins in meiner Größe da, aber ein Rennrad. Hab ich eben das kurz zum Probefahren ausgeliehen, und plötzlich war ich in Tulln. Seitdem bin ich Rennradfahrer. Eigentlich verstehe ich selbst gar nicht, was das Rennradfahren so besonders macht. Die Natur, der Fahrtwind, die Gruppe, die Bewegung, da kommt vieles zusammen.
Wenn ich es in einem Wort zusammenfassen müsste: Glück.
Unter mir mein Pinarello, an mir die selbst designte „Dynamo Neubau“-Panier, neben mir die Freunde, vor mir die Strecke, und vor allem: Ich mit mir im Gleichgewicht, wo ginge das besser als auf einem (Renn-)Rad?
Inzwischen hat mich auch das Rennfieber gepackt: Neusiedler See Rad-Marathon, Wachau, St. Pölten, ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern. Im September bin ich den "Eddy Merckx Classic" gefahren, der Namensgeber ist ja eben siebzig geworden und selbst mitgefahren.
Den Profi-Radsport verfolge ich auch,
ich hab extra dafür den "Eurosport Player" abonniert, diese Übertragungen mit Doppel-Conference finde ich großartiges Sport-Kabarett. Und einmal im Jahr geht es auch mit Freunden auf Trainingslager, etwa nach Riccione, am liebsten Italien!
Im Winter fahre ich auf der Bahn, dort ist manches, das ich am Rennradfahren so schätze, noch mal verdichtet: Tempo, Loop, Rhythmus, der Film im Kopf wird noch intensiver, der Beat heftiger: Dreißig Minuten geteilt durch 250 Meter bei mindestens 33, eher vierzig Stundenkilometern. Nur wer das mal selbst erlebt hat, kann ermessen, was so ein Stundenweltrekord von 54,5 Kilometern bedeutet.
Beim Rennradeln hole ich mir die Ausdauer für meine Konzerte,
durch eine Art Gegenbewegung zu den Händen, die beim Konzert ja die Hauptarbeit am Instrument, der Harmonika, machen. Ich hole mir die Luft fürs Singen. Oder umgekehrt: Nach dem Konzert strample ich es mir aus dem Körper.
Ich lerne durch das Rennradfahren immer wieder interessante, sympathische Leute kennen. Meist bin ich aber alleine unterwegs, denn zu den Zeiten, wo meine Freunde fahren – etwa am Wochenende – stehe ich meist auf der Bühne.
An einem Wochentag, am Vormittag, genieße ich dann
die Ruhe auf meiner Stammstrecke: vom siebten Bezirk auf die Jubiläumswarte, Sophien-Alpe, Doppler-Hütte, Tulln und zurück entlang der Donau.
An einer Stelle der Sophien-Alpe halte ich im Fahren kurz inne und denke an meine Frau. Sie hatte gleichzeitig mit mir ihr Rennrad gekauft, es waren uns leider nur zwei gemeinsame Ausfahrten vergönnt: Sie ist kurz darauf gestorben. An genau dieser Stelle hatte sie einen Patschen, den wir gemeinsam geflickt haben, und ich grüße jedes Mal im Vorbeifahren die Bäume, unter denen wir damals gestanden sind.
Rennradfahren war für mich – und ist es immer noch – eine Therapie,
das Rennrad ist ein Wunderding, für meinen Kopf und für mein Herz.
HP Falkner ist Musiker und Produzent. 1990 gründete er mit Markus Binder die "quetschnpunkdadaisten"-Band Attwenger.
Aufgezeichnet von Wolfgang Gerlich; Auszug mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus: Gerlich, Pruckner (Hg.), „Rennradfieber. Lust und Leidenschaft auf dünnen Reifen.“, Falter Verlag, Wien 2015, www.falter.at
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