Mit Tagessieg Ciccone noch abgefangen

Costa stellt mit später Attacke Valencia-Rundfahrt auf den Kopf

Foto zu dem Text "Costa stellt mit später Attacke Valencia-Rundfahrt auf den Kopf"
Mit einer überraschenden Attacke im Finale holte sich Rui Costa (Intermarché – Circus – Wanty) noch den Gesamtsieg der Valencia-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

05.02.2023  |  (rsn) – Rui Costa (Intermarché – Circus – Wanty) hat in einem packenden Finale noch die Valencia-Rundfahrt (2.Pro) gewonnen. Der Portugiese setzte sich auf der nur 93 Kilometer langen Schlussetappe in Valencia nach einer Attacke zwei Kilometer vor dem Ziel im Zweiersprint knapp vor dem Niederländer Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) durch und verbesserte sich durch seinen zweiten Saisonerfolg noch vom sechsten auf den ersten Gesamtrang.

"Ich bin sehr glücklich. Der Teamwechsel hat mir sehr viel Motivation gegeben. Ich habe nicht damit gerechnet, hier in der Gesamtwertung etwas zu erreichen. Der letzte Anstieg heute war sehr schwer, ich bin meinen eigenen Rhythmus gefahren und dann auf der Abfahrt wieder vorgefahren. Mein Plan im Finale war es, in einer der Kurven noch mal wegzufahren. Ich habe es probiert und es hat geklappt. An den Gesamtsieg hatte ich dabei gar nicht gedacht“, sagte Costa nach dem Rennen.

Der als Gesamtführende in die Schlussetappe gegangene Giulia Ciccone (Trek – Segafredo) kam hinter Samuele Battistella (Astana Qazaqstan / +0:07) und Marc Soler (UAE Team Emirates / +0:08) mit 21 Sekunden Rückstand auf Rang fünf ins Ziel und fiel damit noch vom ersten auf den zweiten Gesamtrang zurück. Titelverteidiger Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe /+0:25) blieb am Ende nur Rang fünf, obwohl er und seine Mannschaft, in der Lennard Kämna fehlte, alles probiert hatten, das Ruder noch herumzureißen. Vlasov stürzte dann aber wie weitere Fahrer auch zwei Kilometer vor dem Ziel und konnte so nicht mehr in den Kampf um die Zeitbonifikationen eingreifen. Vor ihm landeten in der Endabrechnung noch Vortagessieger Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers / +0:19) und der Spanier Pello Bilbao (Bahrain Victorious / +0:23)

"Bis zwei Kilometer vor dem Ziel lief alles nach Plan. Es war sehr hektisch, jeder war am Attackieren und die Straßen noch etwas rutschig. So kam es zu einem Sturz. Das war blöd, weil ich mich gut fühlte und in der Gesamtwertung noch aussichtsreich lag", erklärte Vlasov.

So lief das Rennen:

Die nur 93 Kilometer lange, aber über zwei anspruchsvolle Berge führende Schlussetappe, fand ohne Kämna statt, der positiv auf Corona getestet worden war. Direkt nach dem offiziellen Start ging Battistella in die Offensive und zog seine Landsleute Alessandro De Marchi (Jayco AlUla) und Davide Gabburo (Green Project – Bardiani CSF) mit. Das für die Gesamtwertung ungefährliche Trio konnte sich in der Anfahrt zum ersten Anstieg des Tages einen Vorsprung von 2:30 Minuten herausarbeiten. Nach knapp 30 Kilometern führte Battistella die Spitzengruppe mit einem Vorsprung von noch zwei Minuten über den ersten Anstieg des Tages. In der Anfahrt zum anspruchsvollen Anstieg La Frontera (1. Kat.) zog Bora – hansgrohe für Vlasov das Tempo merklich an. Im fünf Kilometer langen und im Schnitt neun Prozent steilen Anstieg fiel an der Spitze zunächst Gabboro zurück, während Bora – hansgrohe durch seine anhaltende Tempoarbeit den Rückstand schnell auf eine Minute drückte.

Als letzter Helfer von Vlasov dezimierte Matteo Fabbro das Feld auf knapp 20 Fahrer, ehe Vlasov 45 Kilometer vor dem Ziel im Schlussteil des Anstiegs selbst in die Offensive ging und ihm nur Spitzenreiter Ciccone, Vortagessieger Geoghegan Hart und dessen Teamkollege Arensman folgen konnten. An der Spitze ließ zu dieser Zeit Battistella seinen letzten Begleiter stehen und sicherte sich knapp vor den Favoriten noch die Maximalpunktzahl an der Bergwertung. Als Vlasov den zurückgefallenen De Marchi einsammelte, bekam in der Gruppe auch Arensman Probleme, konnte sich aber noch im Quartett festbeißen, das im Pello Bilbao und Marc Soler noch vor der Kuppe auf ein Sextett erweitert wurde.

43 Kilometer vor dem Ziel war auch Battistellas Ausritt beendet und er integrierte sich auf der Abfahrt in die Gruppe um Vlasov, die bergab auch noch um Costa und Brandon McNulty (UAE Team Emirates) erweitert wurde. Da die Spitzengruppe gut harmonierte, konnte sie ihren Vorsprung von 30 Sekunden auf die nächste Verfolgergruppe konstant halten. 20 Kilometer vor dem Ziel nahm die deutlich angewachsene Verfolgergruppe, in der sich vor allem Bahrain Victorious mit mehreren Fahrern für die Nachführarbeit verantwortlich zeichnete, deutlich an Fahrt auf.

Allerdings schafften es die Spitzenreiter noch mit 20 Sekunden Vorsprung zum Zwischensprint neun Kilometer vor dem Ziel, der heiß umkämpft war und in dem sich Bilbao drei, Geoghegan Hart zwei, und Ciccone eine Sekunde sicherten. Dagegen ging Vlasov als Vierter knapp leer aus. Nach dem Zwischensprint war  die Einigkeit an der Spitze vorbei, so dass die zweite Gruppe sich gefährlich nahe an die Spitze heranarbeiten konnte. 3,5 Kilometer vor dem Ziel versuchte Vlasov daraus mit einer Attacke Profit zu schlagen, doch sein Vorstoß war schnell vereitelt.

Zwei Kilometer vor dem Ziel ging Rui Costa in die Offensive, der Gesellschaft von Arensman bekam. Das Duo harmonierte gut bis ins Ziel, während sich der Rest der Gruppe anschaute und sogar noch von den Verfolgern eingeholt wurde. Im Sprint um den Tagessieg hatte dann der Portugiese knapp das bessere Ende für sich und sicherte sich dadurch auch den Gesamterfolg.

 

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.02.2023Mit 36 Jahren startet Rui Costa nochmal richtig durch

(rsn) – Nach einigen schwächeren Jahren schien sich die Karriere von Rui Costa dem Ende zuzuneigen. Doch mit seinem Wechsel zu Intermarché – Circus – Wanty scheint ihr der 36-jährige Portugie

06.02.2023Fünf Antworten aus Valencia und Bessèges

(rsn) – Mit einer sehr vollen Rennwoche hat der Februar für das Profi-Peloton begonnen. Die Saudi Tour (2.1), der Etoile de Bessèges (2.1) und vor allem die Vuelta a Valenciana (2.Pro) sorgten fü

05.02.2023Valenciana: Vlasov ging im Bergaufsprint leer aus

(rsn) – Auch an der zweiten Bergankunft der 74. Volta a la Comunitat Valenciana (2.Pro) kam Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) als Vierter ins Ziel. Doch während er am Alto de Pinos nach der Rel

04.02.2023Geoghegan Hart gewinnt zweite Bergankunft, Vlasov Vierter

(rsn) - Tao Geoghegan Hart hat die 5. Etappe der Valencia-Rundfahrt (2.Pro) über 181,6 Kilometer von Burriana zur Bergankunft in Cova Santa gewonnen. Der Brite schlug im Bergaufsprint einer rund 15-k

03.02.2023Jungels in Sagunto knapp am ersten Sieg im Bora-Trikot vorbei

(rsn) – Bob Jungels hat auf der 3. Etappe der 74. Volta la Comunitat Valenciana (2.Pro) nur knapp den ersten Sieg für sein neues Team Bora – hansgrohe verpasst. Der 30-jährige Luxemburger musste

03.02.2023Valenciana: Vlasov sprintete am Alto de Pinos um den Sieg mit

(rsn) – Die erste Kletterprüfung bei der 74. Volta a la Comunitat Valenciana (2.Pro) hat Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) erfolgreich überstanden. Im Finale der über 3.500 Höhenmeter führe

02.02.2023Ciccone Schnellster am Alto de Pinos, Vlasov Vierter

(rsn) – Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) hat die erste Kletterprüfung der 74. Volta a la Comunitat Valenciana (2.Pro für sich entschieden. Mit einem entschlossenen Antritt rund 300 Meter vor En

02.02.2023Kämna und Vlasov: In Valencia beginnt die Reise zum Giro

(rsn) – Lennard Kämna und Titelverteidiger Aleksandr Vlasov haben sich auf der 1. Etappe der Vuelta a Valenciana (2.Pro) keine Blöße gegeben und nichts anbrennen. Das Kapitänsduo von Bora – ha

01.02.2023Fünf Fragen für die Woche in Valencia und Bessèges

(rsn) – Nachdem die WorldTour-Saison in Australien bereits begonnen hat und der Down-Under-Rennblock nun vorbei ist, richten sich die Blicke rund um das Profi-Peloton nun hauptsächlich nach Europa.

01.02.2023Zimmermann: “Wollen weiter auf der Erfolgswelle schwimmen“

(rsn) - Der Weg nach oben hat für Intermarché - Circus - Wanty einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die belgische WorldTour-Equipe steht aktuell erstmals in der Teamgeschichte an der Spitze der

01.02.2023Valenciana: Girmay lässt Kooij und Movistar in Altea alt aussehen

(rsn) – Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty) hat in Altea die 189,4 Kilometer lange Auftaktetappe der Vuelta a Valenciana (2.Pro) gewonnen. Der Eritreer setzte sich mit einem langen 300

31.01.2023Heßmann gibt als Roglic-Helfer sein Giro-Debüt

(rsn) – Am Mittwoch startet Michel Heßmann (Jumbo – Visma) bei der Valencia-Rundfahrt (1. – 5. Februar / 2.Pro) in seine zweite Profisaison. Das erste Highlight hat der 21-Jährige aber bereits

Weitere Radsportnachrichten

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-door-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht bei Dwars door mit Glück van Aerts Sturz

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

27.03.2024Van Aert und Stuyven nach Sturz bei Dwars door raus

(rsn) – Ein Sturz an der Spitze des Hauptfeldes hat für ein großes Favoritensterben bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) gesorgt. 67 Kilometer vor dem Ziel erwischte es auf breiter Straße bei trocke

27.03.2024Steimle vor Dwars door Vlaanderen: “Sonst wären Zweifel aufgekommen“

(rsn) – Ganz verarbeitet hatte Jannik Steimle die Enttäuschung seines letzten Rennens auch am Start von Dwars door Vlaanderen noch nicht. “Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden“, sagte der

27.03.2024Degenkolb: “Von Anfang bis Ende durchgeraced“

(rsn) – Vor dem Start von Dwars door Vlaanderen (1.UWT), dem letzten Härtetest vor der Flandern-Rundfahrt, hat RSN mit einigen Profis aus dem Feld gesprochen. Zu den Bedingungen, Taktiken, Favorite

27.03.2024Decathlon – AG2R entlässt Bonnamour nach “Anomalien“

(rsn) – Franck Bonnamour ist seit dem 25. März arbeitslos. Zunächst hatte der Franzose über die sozialen Netzwerke selbst mitgeteilt, dass er von Decathlon – AG2R La Mondiale “mit sofortiger

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine