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Garmin Fenix7 Sapphire Solar Edition: Unverzichtbarer Begleiter

Von Andi Meyer

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| Foto: Andi Meyer

29.07.2022  |  Für viele ist die Smartwatch am Handgelenk längst zum unverzichtbaren Begleiter beim Sport und im Alltag geworden. Da ich normalerweise selbst meine geerbte superleichte IWC-Uhr schnell als störend empfinde, war ich gespannt, wie es mir mit der neuen Garmin Fenix7 ergehen wird.

Die Einrichtung
Die kurze Schnellstart-Anleitung ignorierend (typisch Mann;-) war ich gespannt, wie intuitiv sich die Fenix7 bedienen lässt - und ich wurde nicht enttäuscht: Sie lässt sich kinderleicht über fünf Tasten an der Seite des Titan-Gehäuses steuern, oder - von mir bevorzugt - über das 1,4-Zoll-Touch-Display. Nachdem ich die Garmin-Connect-App bereits mit meinem 830er auf dem Smartphone nutze, musste die Fenix lediglich unter “Garmin-Geräte” in der Seitenleiste hinzugefügt werden - schon wurden alle Daten synchronisiert. Auch die Verbindung mit dem W-Lan funktioniert direkt über das Smartphone.

Bei der Auswahl der Oberfläche habe ich mich für “Data Lover” entschieden; über den Connect-IQ-Store lassen sich dabei zusätzliche Zifferblätter und Apps herunterladen. Bei den Aktivitäten dauerte es etwas länger, bis ich meine perfekten Einstellungen gefunden hatte, die Anzahl der Datenfelder und deren Kombinationsmöglichkeit ist sehr umfangreich.

Meine Haupt-Aktivitäten sind Gravelbike und Roadbike, dabei ist mir wichtig, Daten wie Geschwindigkeit, Distanz, Puls, Höhenmeter, aber auch die Route im Blick zu haben. Die Fenix bietet die Möglichkeit, die verschiedenen Datenseiten automatisch durchzuschalten; ich bevorzuge das manuelle Umschalten, auch wenn man dabei beim Fahren umgreifen muss.

Der Trage-Komfort
Nachdem die Fenix7 wahrlich nicht gerade klein ist, hat es mich durchaus gewundert, wie schnell ich mich an sie gewöhnt habe. Bei meinem Handgelenksumfang könnte ich auch die kleine 42-mm-Version tragen, allerdings schrumpft das Display dann auf 1,2 Zoll. Selbst mit locker angebrachtem Armband hat die Fenix zuverlässig den Puls gemessen und mich auch nachts nicht gestört.

Trägt man die Uhr auch nachts, gibt Garmins "Sleep Score"-Funktion genaue Auskunft über die verschiedenen Schlaf-Phasen und wie erholsam der Schlaf war. Die Daten dazu lassen sich direkt über die Uhr ablesen, oder über Garmin Connect auf dem Smartphone. Weitere Funktionen sind die "Body Batterie", die anzeigt, wieviel Energie der Körper noch hat bzw. wie gut die Erholung über Nacht war. Der Stress-Level wird über die Herzfrequenz-Variabilität bestimmt und zeigt an, wie wieviel und wie stark der Stress während des Alltags ist.

Die Aktivitäten
Die Fenix7 strotzt vor Aktivitäts-Profilen und macht ihrem Multisport-Anspruch alle Ehre. Für mich am interessantesten waren dabei die Gravel-, Rennrad- und Mountainbike-Profile; Schwimmen und Klettern konnte ich zudem im Testzeitraum ausprobieren. Ich wurde von den Funktionen nicht enttäuscht: Die voreingestellten Trainings-Seiten bieten für die meisten User/innen eine super Basis und lassen sich nach eigenen Bedürfnissen personalisieren - unterwegs intuitiv über die Uhr, etwas bequemer ist es über die App.

Die Akku-Laufzeit
Der Zusatz “solar” im Namen verrät dass, die Fenix ist nicht nur auf den eingebauten Akku angewiesen ist, sie lässt sich auch mit der Kraft der Sonne laden. Trägt man die Uhr als Smartwatch und befindet sich konstant draußen, ist das durchaus möglich. Sobald man aber Aktivitäten aufzeichnet, ist die Solar-Ladung lediglich ein nettes Feature. Die Uhr muss zum Laden direkt mit der Linse auf die Sonne ausgerichtet sein, was auf dem Rad doch eher selten vorkommt. Die Statistik, wieviel Lux man während des Tags gesammelt hat, ist ein cooles Feature - aber leider ist die Oberfläche der Uhr zu klein, um einen großen Unterschied zu machen (anders beim neuen Edge 1040 Solar). 

Was die neue Fenix auszeichnet, ist klar der eingebaute Akku: Eine super Laufzeit, und in zwei Stunden wieder geladen. Der volle Akku bietet 41 Stunden Aufzeichnung, mit allen Fitness-Funktionen, allen Sateliten-Systemen, Smartphone-Verbindung und Spotify. Auf meinem Weg nach Italien mit täglich zwischen sechs und neun Stunden Aufzeichnung reichte es, die Uhr alle vier bis fünf Tage ans Ladegerät zu hängen.

Die Herzfrequenz-Messung 
Die Genauigkeit der Herzfrequenz-Messung der Fenix7 ist auf sehr hohem Niveau. Beim direkten Vergleich mit simultaner Aufzeichnung via Brustgurt auf dem 830er war lediglich bei sehr schnellen Sprints und einem sprunghaften Ansteigen der Herzfrequenz eine Verzögerung von einigen Sekunden messbar. Beim Zurückkehren der Herzfrequenz auf den Ruhepuls nach Sprints war die Verzögerung etwas länger, bis die Uhr den gleichen Wert wie mit Brustgurt erreicht hat. Wer oft Intervalle trainiert und die maximale Genauigkeit will, sollte also den Brustgurt noch nicht an den Nagel hängen. Für eine wohl fast zu 99 Prozent genaue Aufzeichnung, und vor allem bequem Tag und Nacht, ist die Fenix perfekt.

Die Navigation
Bei der Navigation greife ich in Sachen Routen-Planung am liebsten auf Komoot zurück. Es gibt dafür auch eine App für die Fenix7, die zwar Tracks ganz normal lädt, aber keine Abbiege-Hinweise gibt. Durch die Verknüpfung der Komoot-App mit Garmin Conntect kann man aber auch direkt Strecken an die Uhr senden, die Fenix navigiert dann zuverlässig zum Ziel und macht vor jedem Abzweig durch Vibration und Ton auf sich aufmerksam.

Beim Rennradfahren war der kurze Blick aufs Handgelenk, wohin die Route führt, nie ein Problem;  im Gelände finde ich einen "klassischen" Computer am Lenker angenehmer. Die Fenix bietet auch eigene Routing-Funktionen und vorinstallierte Karten an; der  limitierende Faktor ist dabei das kleine Display.

Die Haltbarkeit
Stürze gab es im Testzeitraum zum Glück keine, und selbst den Ausflug in die Kletterhalle hat die Uhr - im Gegensatz zu meinem Arm ohne für Kratzer überstanden. Lediglich das Armband zeigte nach zwei Monaten erste Tragespuren, kann bei Bedarf aber leicht getauscht werden.

Das Fazit
+ riesiger Funktionsumfang
+ lange Akkulaufzeit
+ sehr genaue Herzfrequenz-Messung
+ Haltbarkeit

+/- Solar-Ladung im Alltag gering
+/- Preis 

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