Vorschau 68. Critérium du Dauphiné

Spektakel zum Auftakt, Entscheidung erst am Schlusstag

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Das Peloton beim Criterium du Dauphiné 2015 an den Lacets de Montvernier. | Foto: Cor Vos

02.06.2016  |  (rsn) - Ohne "Tour-Etappe", aber mit einer ganze Menge Anstiege und sogar einem Bergzeitfahren wartet das 68. Critérium du Dauphiné auf. Die achttägige Rundfahrt durch insgesamt elf französische Départements in und am Rande der Alpen hat es einmal mehr in sich - und auch, wenn die meisten Anstiege eher kurz sind: Der Gesamtsieg wird an einen Top-Kletterer gehen. Nicht zufällig stehen Chris Froome (Sky), Fabio Aru (Astana) und Alberto Contador (Tinkoff) am Start. Für reine Flachland-Sprinter gibt es hier nichts zu holen, außer Bergfestigkeit für die Tour. Aber für Männer wie John Degenkolb, Nacer Bouhanni und Alexander Kristoff bieten sich dann doch noch zwei Möglichkeiten, um Tageserfolge zu spurten.

Die Strecke: Gleich der Prolog am Sonntag ist ein Highlight. Prolog ist sogar fast der falsche Begriff: Er passt in Sachen Distanz zu den vier Kilometern von Les Gets, doch die Fahrzeit wird länger sein. Denn der Prolog ist ein Bergzeitfahren aus dem Ski-Ort Les Gets zum Montée du Mont Chéry am Rande des Skigebiets Portes du Soleil. 3,9 Kilometer führen bei durchschnittlich 9,7 Prozent bergauf. Das wird richtig weh tun!

Tag zwei bietet die beste Chance für Sprinter. Von Cluses geht es über 186 Kilometer nach Saint-Vulbas, und auch wenn unterwegs vier Bergpreise der 4. Kategorie anstehen, dürften die Teams der Sprinter - vor allem Cofidis, Katusha und Giant-Alpecin - alles zusammenhalten. Die 2. Etappe allerdings wartet bereits mit der nächsten Kletterpartie: eine Mini-Bergankunft in Chalmazel-Jeansagniere am Ende eines Anstiegs der 3. Kategorie, der sich direkt an einen der 2. Kategorie anschließt. Von den letzten 22 Kilometer führen 15 gemäßigt bergauf, ohne echte Abfahrt dazwischen.

Etappe 3 wird wellig und führt 20 Kilometer vor dem Ziel in Tournon-sur-Rhone noch über den Cote de Secheras (2. Kat., 2,9km, 8,2%) - ein Tag für einen Ausreißer? Für die Sprinter wird es auf der 4. Etappe noch einmal interessant, die von Tain-L'Hermitage nach Belley führt. Es stehen nur zwei Bergpreise der 4. Kategorie während der ersten Rennhälfte im Weg, doch die letzten 40 Kilometer sind trotzdem leicht wellig - ein echter Formtest für die Sprinter, die letztlich in Belley eine ansteigende Zielgerade vor sich haben: 26 Höhenmeter auf den letzten 1.000 Metern.

Ab der 5. Etappe gehört das Critérium du Dauphiné dann endgültig den Bergfahrern. Der Weg von La Ravoire zur Bergankunft in Vaujany (2. Kat., 6,4km, 6,5%) ist zwar nur 140 Kilometer lang, führt aber auf den ersten 80 Kilometern über ganze sechs Bergpreise sämtlicher Kategorien. Länger wird auch die 6. Etappe nicht, die von La Rochette über 141 Kilometer nach Méribel führt - zur nächsten Bergankunft (1. Kat., 12,3km, 6,6%). Es ist trotzdem die Königsetappe der Rundfahrt, denn unterwegs stellen sich mit Col de Champ-Laurent (1. Kat., 9,3km, 8,1%), Col du Grand Cucheron (2. Kat., 3,4km, 6,9%), Col de la Madeleine (HC Kat., 19,2km, 7,9%) und Montée des Frasses (1. Kat., 8km, 6,5%) vier weitere harte Anstiege in den Weg.

Die Entscheidung fällt allerdings erst am Schlusstag, denn auch auf den 151 Kilometern von Le Pont-De-Claix nach Superdevoluy kann noch viel passieren. Es geht ständig auf und ab, und mit Col de Moissiere (8,3km, 8,2%) und Col du Noyer (7,5km, 8,4%) warten noch zwei Anstiege der 1. Kategorie vor der Bergankunft der 3. Kategorie im Ski-Ort Superdevoluy (3,8km, 5,9%).

Die Favoriten: Der Mann, den es zu schlagen gilt ist Titelverteidiger Chris Froome (Sky). 2013 und 2015 gewann er das Critérium jeweils auf dem Weg zu seinen Tour-de-France-Siegen, und Froome wird es 2016 genauso machen wollen. Doch die Herausforderer sind zahlreich: Alberto Contador (Tinkoff), Fabio Aru (Astana), Thibaut Pinot (FDJ), Romain Bardet (Ag2r) und Froomes ehemalige Edelhelfer Richie Porte (BMC) werden dem Briten das Leben voraussichtlich am schwersten machen. Aber auch Bauke Mollema und Ryder Hesjedal (beide Trek-Segafredo), Pierre Rolland (Cannondale) sowie das Katusha-Duo Joaquim Rodriguez und Jürgen Van den Broeck stehen am Start.

In den Sprints geht es für John Degenkolb (Giant-Alpecin) darum, an die starken Leistungen aus Kalifornien anzuknüpfen und weiter Sicherheit für die Tour de France zu bekommen. Er trifft in erster Linie auf Bouhanni (Cofidis) und Kristoff (Katusha), aber auch Moreno Hofland (LottoNL-Jumbo) und Niccolo Bonifazio (Trek-Segafredo) werden sich Chancen ausrechnen. Da die Startliste allerdings noch nicht vollständig ist, können noch einige interessante Namen hinzukommen.

Die Teams: Ag2r, Astana, BMC, Etixx-Quick-Step, FDJ, IAM, Lampre-Merida, Lotto-Soudal, Movistar, Orica-GreenEdge, Cannondale, Giant-Alpecin, Katusha, LottoNL-Jumbo, Sky, Tinkoff, Trek-Segafredo, Dimension Data, Cofidis, Bora-Argon18, Direct Energie, Wanty-Groupe Gobert

Die Etappen:
Prolog, 5. Juni: Les Gets (4 km)
1. Etappe, 6. Juni: Cluses - Saint-Vulbas (186 km)
2. Etappe, 7. Juni: Creches-sur-Saone - Chalmazel-Jeansagniere (168 km)
3. Etappe, 8. Juni: Boen-sur-Lignon - Tournon-sur-Rhone (187,5 km)
4. Etappe, 9. Juni: Tain-l'Hermitage - Belley (176 km)
5. Etappe, 10. Juni: La Ravoire - Vaujany (140 km)
6. Etappe, 11. Juni: La Rochette - Meribel (141 km)
7. Etappe, 12. Juni: Le Pont-de-Claix - Superdevoluy (151 km)

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