Freienstein gewinnt solo die 37. Erzgebirgsrundfahrt

Monreals Schachzug ging auf, Fischers Aufholjagd kam zu spät

Foto zu dem Text "Monreals Schachzug ging auf, Fischers Aufholjagd kam zu spät"
Raphael Freienstein (Kuota Lotto) hat die 37. Erzgebirgsrundfahrt gewonnen. | Foto: Michael Deines

22.05.2016  |  (rsn) – Raphael Freienstein vom Kuota-Lotto-Team hat am Sonntag die 37. Erzgebirgsrundfahrt für sich entschieden. Der 25-jährige setzte sich im zweiten Wettbewerb der lila Logistik Rad-Bundesliga nach 160 anspruchsvollen Kilometern durch das Erzgebirge in Chemnitz-Einsiedel als Solist mit 51 Sekunden Vorsprung auf Jan Tschernoster (rad-net Rose) und sogar 1:55 Minuten auf Marcel Fischer (Racing Students) durch.

"Ein echt schönes Gefühl, ein solch schweres Bundesligarennen als Solist zu gewinnen. Ich freue mich riesig", sagte Freienstein, der zuletzt schon beim Fléche du Sud erfolgreich war, nach seinem Coup. Sein Teamchef Florian Monreal ergänzte gegenüber radsport-news.com: "Die Erzgebirgsrundfahrt ist ein ehrliches Rennen, der stärkste Fahrer gewinnt, und das war heute Raphael."

Dabei war Freienstein ursprünglich gar nicht für das Bundesligarennen vorgesehen, sondern sollte in Frankreich beim UCI-Rennen GP la Somme (1.1) antreten. "Wir haben dann aber kurzfristig getauscht, um Raphael in Chemnitz am Start zu haben", verriet Monreal. Ein Schachzug, der aufging. Kuota-Lotto gewann auch die Team-Tageswertung und baute damit seine Führung in der Gesamtwertung aus. "Ein super Tag für uns", freute sich Monreal.

Fischer, der die vergangenen beiden Austragungen der Erzgebirgsrundfahrt hatte gewinnen können, verteidigte als Dritter immerhin seine Spitzenposition in der Bundesliga-Einzelwertung. "Ich bin hin und hergerissen, ob ich zufrieden bin mit dem Ergebnis", so der 28-Jährige zu radsport-news.com. Fischer hatte die entscheidende Ausreißergruppe verpasst und eine Aufholjagd auf den letzten 40 Kilometern gestartet - die brachte ihn aber nur noch auf Rang drei.

Der Sieger von Cadolzburg baute allerdings mit nun 370 Punkten seinen Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten Joshua Huppertz (Kuota Lotto/279) aus. Dessen Teamkollege Freienstein konnte sich mit jetzt 210 Punkten auf den vierten Platz verbessern, sechs Zähler hinter Willi Willwohl (LKT Team Brandenburg/216).

Schon nach 40 Kilometern hatte sich eine acht Fahrer starke Spitzengruppe um Freienstein und Tschernoster - aber ohne Fischer gebildet, die sich einen großen Vorsprung herausfahren konnte. An der dritten Bergwertung des Tages nach 84 Kilometern reduzierte Freienstein die Gruppe auf vier Fahrer - nur noch Tschernoster, Laurin Winter (Heizomat) und Jonas Tenbruck (Racing Students) konnten folgen.

"Wir hatten mit Jonas Tenbruck einen Mann dabei, der aufs Podium hätte fahren können. Dass die Gruppe aber über vier Minuten an Vorsprung bekam, damit hätte ich nicht gerechnet", erklärte Fischer, der an der Himmelsleiter 40 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld heraus den Ausreißern hinterher fuhr.

An jener Himmelsleiter fielen an der Spitze dann Winter und Tenbruck zurück und Freienstein und Tschernoster gingen gemeinsam in den letzten Anstieg 16 Kilometer vor dem Ziel. An diesem schüttelte der Kuota-Lotto-Profi seinen letzten Begleiter ab und feierte einen souveränen Soloerfolg.

Fischer indes holte nach und nach die Mitglieder der ursprünglichen Spitzengruppe auf, doch die Lücke zu Freienstein und Tschernoster konnte er nicht mehr schließen.

Endergebnis:
1. Raphael Freienstein (Kuota-Lotto)
2. Jan Tschernoster (rad-net Rose) 0.51
3. Marcel Fischer (Racing Students) +1:55
4. Timon Loderer (Rad Union Wangen s.t.
5. Immanuel Stark (BL Team Sachsen) +2:01

Gesamt-Einzelwertung Bundesliga:
1. Marcel Fischer (Racing Students) 370
2. Joshua Huppertz (Kuota Lotto) 279
3. Willi Willwohl (Lkt Team Brandenburg) 210


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