Weltmeister bei Tour de San Luis ohne Sieg

Das Regenbogentrikot bringt Sagan noch kein Glück

Von Tom Mustroph aus San Luis

Foto zu dem Text "Das Regenbogentrikot bringt Sagan noch kein Glück"
Peter Sagan (re., Tinkoff) im Gespräch mit Filippo Pozatto, der in San Luis für die italienische Nationalauswahl startete. | Foto: Cor Vos

25.01.2016  |  (rsn) – Die neue Wäsche bringt Peter Sagan (Tinkoff) noch kein Glück. Zwar flachste der Slowake im Teamhotel Vista Suites in San Luis darüber, dass das Regenbogentrikot eine so gute Aura habe, "dass du glaubst, du trittst gleich 50 Watt mehr". Aber der emotionale Textileffekt reichte im ersten Rennen der neuen Saison zu keinem Sieg.

Auf der 2. Etappe der Tour de San Luis musste er sich dem neuen Sprintstern Fernando Gaviria (Etixx-Qick-Step) geschlagen geben. Tags darauf war der Kolumbianer wieder schneller; der hatte vor sich aber noch den Ausreißer Peter Koning. Als Gaviria nach Sturz und Bruch des Speichenknochens ausfiel, waren auf der Schlussetappe in einem kuriosen Sprintfinale die beiden Mitglieder der italienischen Nationalmannschaft Jakub Mareczko und Elia Viviani sowie der unbekannte Australier Jason Lowndes (Drapac) besser.

Sagan nahm sein Abschneiden aber mit Gelassenheit. "Ich hatte schon fast vergessen, wie es sich anfühlt, einen zweiten Platz zu holen", scherzte er. Unter Druck setzen lässt er sich nicht mehr. "Ich nehme es so: Es wird geschehen, was geschehen muss. Ich bin da fatalistisch. Wichtig ist für mich aber, dass ich vorn dabei bin. Irgendwann wird es dann auch wieder mit einem Sieg klappen."

Als Saisonhöhepunkte gab Sagan, der am Dienstag seine 26. Geburtstag feiert, die Klassiker und die Tour de France an. "Der Giro geht nicht, wenn du sowohl bei den Klassikern als auch bei der Tour gut sein willst", erteilte er dem rosa Rennen eine im Grunde genommen dauerhafte Absage. Außerdem hat er sich Olympia noch nicht aus dem Kopf geschlagen, obwohl einige Berufskollegen den Kurs als zu hart für Klassikerfahrer einschätzen.

"Lasst mich doch erst einmal die Strecke anschauen, dann kann ich etwas dazu sagen. Und wie meine Verfassung im Sommer sein wird, weiß ich doch jetzt auch noch nicht", erteilte er Spekulationen eine Absage. Im Kalender angestrichen hat der Weltmeister sich natürlich die Titelverteidigung in Katar sowie die erstmals ausgetragene Straßeneuropameisterschaft. Die Wüstenrennen zu Saisonbeginn in Katar und Oman lässt er hingegen aus und geht stattdessen mit dem Team ins Höhentrainingslager.

Ein absolutes Lieblingsrennen wollte Sagan übrigens nicht angeben - aus ganz pragmatischen Gründen: "Wenn du das dann verlierst, ärgerst du dich gewaltig."

Locker bleiben und bei aller Konzentration auf die Rennen auch das Leben genießen, lautet seine Devise. Im Gegensatz zu Teamkollegen Alberto Contador, der sein zum Saisonende angekündigtes Karriereende damit begründet hat, dann endlich auch mal was anderes als Radfahren tun zu wollen, glaubt Sagan, dass er beides auch zur gleichen Zeit gut miteinander in Balance bringen kann. "Man lebt doch, um zu leben", sagte er und konnte gar nicht verstehen, was daran so schwierig sein könnte.

 

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