66. Critérium du Dauphiné

Trofimov stürmt nach Attacke am Col du Manse zum Solosieg

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Yuriy Trofimov (Katusha) gewinnt die 4. Etappe des 66. Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

11.06.2014  |  (rsn) – Yuriy Trofimov (Katusha) ist auf der 4. Etappe des 66. Critérium du Dauphiné über 168 Kilometer von Montélimar nach Gap einen Ausreißersieg gelungen. Der 30 Jahre alte Russe erreichte nach einer Attacke am Col du Manse als Solist das Ziel und feierte seinen zweiten Dauphiné-Tageserfolg nach 2008, als er die 6. Etappe der Tour-Generalprobe für sich hatte entscheiden können.

„Erst als ich über den Zielstrich gerollt bin, habe ich an den Sieg geglaubt", sagte Trofimov, der in der gefährlichen Abfahrt vom Col de Manse fast sogar noch gestürzt wäre. „Ich kenne diesen Berg von der Tour de France, weil ich da mal in einer Ausreißergruppe dabei war. Ich unteren Teil habe ich es langsam angehen lassen, um Kraft zu sparen, und dann ging ich."

23 Sekunden hinter dem ehemaligen Mountainbike-Weltmeister sicherte sich der Schwede Gustav Larsson (IAM) den zweiten Platz vor dem Niederländer Pim Lightart (Lotto Belisol/+0:25).

Mit 28 Sekunden Rückstand auf den Etappengewinner sicherte sich der Norweger Lars-Petter Nordhaug (Belkin) im Sprint der ersten Verfolgergruppe den vierten Platz vor dem Slowaken Peter Velits (BMC), dem Franzosen Maxime Bouet (Ag2R), dem Belgier Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step) und dem Italiener Damiano Caruso (Cannondale).

Das Feld mit allen Favoriten kam mit 2:10 Minuten Rückstand ins Ziel, weshalb es an der Spitze der Gesamtwertung keine Änderungen gab. Chris Froome (Sky) behauptete ohne Mühe sein Gelbes Trikot und führt mit weiter zwölf Sekunden Vorsprung auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo). Dritter bleibt mit 21 Sekunden Rückstand der Niederländer Wilco Kelderman (Belkin) vor dem US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp/+0:33), dem Belgier Jurgen Van Den Broeck (Lotto Belisol/+0:35) und dem Italiener Vincenzo Nibali (Astana/+0:50).

Bouet rückte auf Rang sieben vor (+1:01) und verdrängte den Spanier Haimar Zubeldia (Trek/+1:12), den Dänen Jakob Fuglsang (Astana/+1:22) sowie den Briten Adam Yates (Orica-GreenEdge/+1:31) um jeweils eine Position. Der Schweizer Sebastian Reichenbach (IAM/+1:40) fiel vom elften auf den 13. Platz zurück.

Auch in den Sonderwertungen blieb alles beim alten. Froome führt die Punktewertung an, der Franzose Kévin Réza (Europcar) verteidigte sein Bergtrikot, Kelderman bleibt bester Jungprofi, Astana bestes Team.

Bis in den knapp zehn Kilometer langen Col de Manse (2.Kat.) hinein blieb eine 13-köpfige Ausreißergruppe beisammen, die sich nach gut 20 Kilometern aus dem Feld gelöst und einen Maximalvorsprung von gut vier Minuten auf das von Sky kontrollierte Feld heraus gefahren hatte. Mit dabei waren neben Trofimov, Larsson, Ligthart, Nordhaug, Velits, Bouet, Bakelants, Caruso und Grivko noch der Kanadier Christian Meier (Orica-GreenEdge), der Spanier Imanol Erviti (Movistar), der Italiener Damiano Caruso (Cannondale) sowie der Luxemburgische Meister Bob Jungels (Trek).

Im Gesamtklassement bestplatzierter der Ausreißer war Bouet, der auf Platz 23 einen Rückstand von 2:43 Minuten auf das Gelbe Trikot hatte und zwischenzeitlich sogar virtuell im Führungstrikot unterwegs war. In dem 5,2 Prozent steilen letzten Berg des Tages, der auch immer wieder im Profil der Tour de France auftaucht, fuhr Caruso mit zwei Tempobeschleunigungen die Spitzengruppe auseinander, ohne allerdings alle seine Begleiter abschütteln zu können.

Das gelang dagegen Trofimov gleich mit seinem ersten Versuch im oberen Teil des Col du Manse. Mit einem Vorsprung von knapp 40 Sekunden auf die ersten Verfolger überquerte der Katusha-Profi die Bergwertung und hielt seinen Vorsprung auch in der gefährlichen Abfahrt, in der Joseba Beloki bei der Tour de France 2003 so schwer gestürzt war.

Im Feld hielten zwar die Favoriten still, doch dafür attackierten einige prominente Fahrer, die im Gesamtklassement bereits deutlichen Rückstand aufweisen. Als Verfolgertrio etablierten sich schließlich der US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC), der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) sowie Bouets Landsmann und Teamkollege Romain Bardet, die in der Aaffhrt auch noch einige der ursprünglichen Ausreißer einholten – so etwa auch Jungels und Erviti, die beide gestürzt waren, sich dabei aber keine schlimmeren Blessuren zuzogen.

Doch Trofimov konnten weder die Gruppe um van Garderen noch die nächsten Verfolger einholen. Der hatte auf der Zielgeraden in Gap alle Zeit, um seinen ersten Sieg seit 2009 – als er auf einer Etappe der Baskenland-Rundfahrt erfolgreich war – ausgiebig zu bejubeln. „Jetzt möchte ich auch eine Etappe bei der Tour de Franc gewinnen", kündigte Trofimov voller Selbstbewusstsein an.

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