Vuelta: Rodriguez feiert ersten Etappensieg

Horner nun mit drei Sekunden Vorsprung statt Rückstand

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Chris Horner (Radioshack-Leopard) ist wieder im Roten Trikot. | Foto: ROTH

13.09.2013  |  (rsn) – Vor dem großen Showdown am Angliru hat Chris Horner (RadioShack-Leopard) das Rote Trikot der Vuelta a España erobert. Der 42 Jahre alte US-Amerikaner hängte am Freitag auf den letzten Metern des Schlussanstiegs der 18. Etappe den bisher führenden Vincenzo Nibali (Astana) ab und wandelte seinen dreisekündigen Rückstand im Gesamtklassement in einen Vorsprung von drei Sekunden um.

„Der Schlussanstieg war von der Taktik geprägt. Ich selbst habe gar nicht an das Rote Trikot gedacht, es hat sich einfach so ergeben", so Horner, der zum dritten Mal bei dieser Spanien-Rundfahrt das Rote Trikot eroberte. „Ich war zu keinem Zeitpunkt am Limit. Ich habe fantastische Beine und möchte morgen das Trikot verteidigen. Sollte mir das gelingen und ich würde die Vuelta gewinnen, dann wäre das großartig. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann war es dennoch eine tolle Vuelta. Ich werde jedenfalls keine schlaflose Nacht haben", fügte der Routinier an.

Angesichts der Dominanz des mit fast 42 Jahren ältesten Teilnehmers der Spanien-Rundfahrt wird es der 13 Jahre jüngere Nibali tatsächlich schwer haben, am Samstag auf der alles entscheidenden 20. Etappe nochmals zurückzuschlagen und sich doch noch seinen zweiten Vuelta-Sieg nach 2010 zu sichern.

Den Sieg auf dem 181 Kilometer Teilstück von San Vicente de la Barquera nach Oviedo zur Bergankunft am Alto del Naranco (2. kat.) holte sich der Spanier Joaquim Rodriguez (Katusha) nach einer fulminanten Attacke auf dem Schusskilometer als Solist – es war sein erster Tagessieg bei dieser Spanien-Rundfahrt.

„Jetzt, da ich den Tagessieg habe, will ich auch noch auf das Gesamt-Podium fahren. Am Angliru, diesem besonderen Anstieg, kann sich noch einmal alles ändern", so Rodriguez, dem schon bei der Tour de France am vorletzten Tag der Rundfahrt noch der Sprung auf das Podest gelang.

Elf Sekunden hinter dem 34-jährigen Katalanen kam der Italiener Diego Ulissi (Lampre-Merida) auf Rang zwei, gefolgt von Rodriguez’ Edelhelfer Daniel Moreno und Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi), der in seiner Heimatstadt nicht den erhofften Tagessieg einfahren konnte.

Horner wurde Fünfter (+0:14) vor dem zeitgleichen Alejandro Valverde (Movistar), Nibali kam sechs Sekunden hinter den beiden auf Platz neun ins Ziel – noch hinter dem Tschechen Leopald König vom deutschen NetApp-Team, der sich im Gesamtklassement auf Rang sieben verbesserte. Das wird nun von Horner mit drei Sekunden vor Nibali angeführt. Es folgen Valverde (+1:06) und Rodriguez (+1:57). Diese vier Fahrer kommen noch für den Vuelta Sieg in Frage, auch wenn Horner nun die besten Karten hat.

Bester Deutscher in der Tageswertung war erneut Dominik Nerz (BMC), der mit 41 Sekunden Rückstand Rang 13 belegte. In der Gesamtwertung verbesserte sich der Deutsche auf Platz 15.

Schon nach fünf Kilometern bildete sich eine 20 Fahrer umfassende Spitzengruppe. Mit dabei waren unter anderem der Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky), der Österreicher Georg Preidler (Argos-Shimano), der Schweizer Danilo Wyss (BMC) sowie die beiden Deutschen Paul Voß (NetApp-Endura) und Dominik Nerz (BMC).

Bestplatzierter im Gesamtklassement war allerdings nicht der 24-jährige Allgäuer, sondern der Spanier Daniel Arroyo (Caja Rural), der vor der Etappe auf Position 14 geführt wurde, zwei Plätze vor Nerz.

Das von Katusha und später auch von Omega Pharma-Quick-Step angeführte Feld wollte den Ausreißern aber nicht mehr als 2:30 Minuten an Vorsprung zugestehen. Dank des Rückenwindes waren die Fahrer schnell unterwegs, rund eine halbe Stunde vor dem schnellsten errechneten Schnitt.

Nach knapp 90 Kilometern und kurz vor Beginn der ersten Anstiege lösten sich Boasson Hagen und Preidler aus der Spitzengruppe und vergrößerten ihren Vorsprung auf das Feld auf etwas über drei Minuten. Eine erste Verfolgergruppe mit Voß, Arroyo, Wyss, Nicolas Edet (Cofidis), Rafael Valls (Vacansoelil-DCM), Andrej Grivko (Astana) und Manuele Mori (Lampre-Merida) fuhr zwei Minuten hinter der neuen Spitzengruppe, wurde aber bereits 20 Kilometer vor dem Ziel vom aufmerksamen Feld gestellt, in dem Astana mittlerweile die Kontrolle übernommen hatte.

Sofort nach dem Zusammenschluss zogen weitere Fahrer aus dem Feld davon - darunter auch José Mendes (NetApp-Endura) – und schlossen zu Preidler und Boasson hagen auf. Der junge Österreicher setzte noch eine Konterattacke, die aber sechs Kilometer vor dem Ziel neutralisiert wurde. Kurz darauf trat Mendes an und jagte als Solist mit einer Minute Vorsprung auf das geschrumpfte Feld in den knapp sechs Kilometer langen Schlussanstieg hinein.

Bis 1,2 Kilometer vor dem Ziel hielt sich der 28-Jährige an der Spitze – dann trat Rodriguez in Aktion. Der Katusha-Kapitän wartete noch eine Attacke von Roche ab, dessen Helfer zuvor für Tempo gesorgt hatten. Ziemlich genau unter dem Teufelslappen zog Rodriguez davon und sicherte sich in einem 1.000 Meter-Sprint den Sieg am Alto del Naranco.

Horner gelang es wie schon gestern und am Montag, das Rote Trikot auf den letzten Metern der Etappe abzuschütteln – konnte Nibali gestern noch drei Sekunden seines Vorsprung retten, so reichte es heute nicht mehr, ein weiteres Mal das Rote Trikot zu verteidigen.

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