65. Österreich-Rundfahrt: Schweizer siegt erneut

Frank strahlt am Sonntagberg, Zoidl rückt an Seeldraeyers heran

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Mathias Frank (BMC) gewinnt die Großglockner-Etappe der 65. Österreich-Rundfahrt. | Foto: Mario Stiehl

04.07.2013  |  (rsn) – Mathias Frank (BMC) hat bei der Österreich-Rundfahrt (Kat. 2.HC) seinen zweiten Tagessieg binnen 24 Stunden gefeiert. Der 26 Jahre alte Schweizer setzte sich nach 228 Kilometern von St. Johann hinauf zum Sonntagberg mit einer späten Attacke mit fünf Sekunden Vorsprung auf den Polen Rafal Majka (Saxo Tinkoff) und dem Franzosen Nicolas Edet (Cofidis/+0:06) durch.

Der Österreichische Meister Riccardo Zoidl (Gourmetfein-Simplon) wurde mit neun Sekunden Rückstand Vierterr und machte sieben Sekunden auf den Mann in Gelb, Kevin Seeldraeyers (Astana) gut, der im Gesamtklassement nun nur noch 52 Sekunden Vorsprung auf Zoidl hat.

„Meine Teamkollegen haben im Schlussanstieg ordentlich Tempo gemacht. Das ist schon toll, wenn Ex-Weltmeister wie Ballan und Hushovd für einen fahren! Ich habe 800 Meter vor dem Ziel attackiert und die letzten Meter auf dem Kopfsteinpflaster waren ein Wahnsinn. Ein Feeling wie bei der Tour de France - daran werde ich mich ewig erinnern", freute sich Frank, der sich beid er Österreich-Rundfahrt die Enttäuschung über die Nicht-Berücksichtigung für das BMC-Tour-Aufgebot aus dem Leib fährt.

Die mit 228 Kilometern längste Etappe der 65. Österreich-Rundfahrt begann mit vielen wechselnden Spitzengruppen, von denen sich aber keine längere Zeit vor dem Feld behaupten konnten. Erst beim Rennkilometer 90 gelang es dem Russen Michal Ignatiev (Katusha), der sich bereits auf der 3. Etappe als Ausreißer in Szene gesetzt hatte, sich mit dem Polen Maciej Paterski (Cannondale) und dem Italiener Marco Frapporti (Androni) auf und davon zu machen.

Dem Feld um den Gesamtführenden Seeldraeyers war diese für die Klassementfahrer ungefährliche Gruppe recht. Die drei Spitzenreiter konnten bis zum Rennkilometer 160 ihre Führung auf bis auf über vier Minuten ausbauen.

In der letzten Rennstunde drückte das Peloton dann aber auf`s Tempo und holte Sekunde um Sekunde auf.  Da das Trio aber noch 1:50 Minuten Vorsprung auf die letzten zehn Kilometer mitnahm, konnten sich Ignatiev und Co. noch immer Hoffnungen auf den Tagessieg machen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, attackierte Ignatiev nochmals seine Begleiter und machte sich als Solist auf die letzten fünf Kilometer – bei nur noch 65 Sekunden Vorsprung auf das Feld. Zu Beginn der 3,3 Kilometer langen Schlusssteigung über Kopfsteinpflaster waren Frapporti und Paterski vom heranjagenden Feld geschluckt. Ignatiev wehrte sich zwar nach Kräften, doch zwei Kilometer vor dem Ziel war auch der 28-Jährige gestellt, so dass sich eine etwa 25 Fahrer große Gruppe gemeinsam auf die letzten berghoch führenden Meter machte.

Auf dem letzten Kilometer versuchte es der Gesamtführende Seeldraeyers ohne Erfolg mit einer Attacke. Ganz anders sah es beim Antritt von Frank aus, der die Konkurrenz stehen ließ und seinen zweiten Tagessieg in Folge feiern konnte.

Seeldraeyers behauptete zwar sein Gelbes Trikot - und noch dazu die Führung ind er Punkte- und der Bergwertung -, büßte aber sieben Sekunden seines Vorsprungs auf Zoidl ein, der sich auch durch einen Sturz an der ersten Verpflegungszone nicht aus dem Konzept bringen ließ.

„Ich habe eine Flasche genommen und vor mir bremsten einige Fahrer. Ich konnte nicht mehr ausweichen und stürzte. Den linken Oberschenkel habe ich mir verprellt, aber zum Glück ist nichts schlimmeres passiert", berichtete der 25-jährige Senkrechtstarter dieser Saison.

„Die Stimmung hier am Sonntagberg war wie im letzten Jahr ein Wahnsinn, ich habe die Schmerzen gar nicht mehr gespürt. Das Tempo am letzten Berg war enorm und ich konnte ein paar Kraftreserven für die letzten 500 Meter aufsparen", so Zoidl, der schon vorausblickte:„ Jetzt muss ich die morgige Etappe überstehen, dann geht's zum Zeitfahren nach Podersdorf. Morgen erwarte ich eine schwierige Etappe. Eine, auf der man wegen der Windkanten nichts gewinnen sondern nur verlieren kann - wie man bei Seeldraeyers heute gesehen hat."

Gesamtdritter bleibt Seeldraeyers kasachischer Teamkollege Alesandr Dyachenko (+1:04), gefolgt von Dries Devenyns (Omega Phrama-Quick-Step / +1:45)), dem zweitbesten Belgier im Gesamtklassement. Frank verbesserte sich auf Rang 18 (+5:27).

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