Von Lampre bis QuickStep

Radsport News-Teamcheck/ Teil 3

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Vincenzo Nibali (Liquigas) Foto: ROTH

06.05.2011  |  (rsn) - 23 Teams nehmen am Samstag den 94. Giro d`Italia in Angriff.
Radsport News stellt in einer vierteiligen Serie die wichtigsten Fahrer
der einzelnen Mannschaften vor und erläutert deren Ziele.

Teil 3

Lampre-ISD: Vor dem Giro sorgte die Lampre-Mannschaft mit einer ausgewachsenen Dopingaffäre für heftigen Wirbel, in deren Folge es an der Spitze der Teamleitung den Wechsel von Giuseppe Saronni zu Roberto Damiani gab. Zudem wurden mehrere Fahrer, die in den Skandal verstrickt sein sollen, nicht für den Giro nominiert; an erster Stelle Damiano Cunego, Giro-Sieger von 2004. Und auch die beiden Kapitäne Alessandro Petacchi (37) und Michele Scarponi (31) müssen sich gegen massive Dopingvorwürfe zur Wehr setzen. Während Petacchi den einen oder anderen Sprintsieg anpeilt und dabei vom  gleichaltrigen Danilo Hondo in Position gebracht werden soll, fährt Scarponi auf Gesamtsieg. Der Kletterspezialist, der ebenso wie Petacchi bereits eine Dopingsperre absaß, wurde im Vorjahr Vierter und will in diesem Jahr unbedingt aufs Podium. Allrounder Hondo wird auf mittelschweren Etappen wohl einige Freiheiten erhalten, um auf Etappenjagd gehen zu können. Eine wichtige Rolle werden Scarponis Edelhelfer Alessandro Spezialetti (36) und Przemyslaw Niemiec (30) spielen. Mit dem Slowenen Simon Spilak (24) und dem Italiener Diego Ulissi (21) stehen zwei junge Akteure im Team, die auf schwerem Gelände ebenfalls glänzen können. Das Lampre-Team ist rundum stark besetzt und scheint für alle Szenarien bestens präpariert zu sein.

Leopard-Trek: In Abwesenheit der Stars wie Fränk und Andy Schleck sowie Fabian Cancellara können beim luxemburgischen Rennstall die Fahrer der zweiten Reihe auf sich aufmerksam machen. Die Marschroute lautet: Volle Konzentration auf Etappensiege. Für den ersten Grand Tour-Etappenerfolg der Teamgeschichte kommen der Freiburger Fabian Wegmann auf welligem Terrain, der Österreicher Thomas Rohregger und der Schweizer Oliver Zaugg bei den Bergetappen und Dominik Klemme auf flacheren Etappen in Frage. In den Sprints ruhen nach der verletzungsbedingten Absage von Daniele Bennati die Hoffnungen auf dem Belgier Wouter Weylandt und dem Italiener Davide Vigano. Die Top-Fünf allerdings das höchste der Gefühle sein. In der Gesamtwertung sind Rohregger und auch Zaugg bei gutem Verlauf Platzierungen unter den besten 15 zuzutrauen.

Liquigas-Cannondale: Bei den Italienern ist alles auf Vincenzo Nibali ausgerichtet. Der Vuelta-Sieger soll in diesem Jahr den Giro-Erfolg einfahren. Die begehrte Trophäe würde somit nach Bassos Triumpf im Vorjahr  in den eigenen Reihen bleiben. Neben Contador ist Nibali sicherlich der große Favorit, im Duell gegen den Spanier wird er aber ziemlich sicher den kürzeren ziehen. Mit dem Polen Sylvester Szmyd und den Italienern Valerio Agnoli und Alessandro Vanotti hat Nibali drei klassische Edelhelfer an seiner Seite, die sich in den drei Wochen komplett für ihn aufopfern werden. Sprinter Fabio Sabatini kann bei Massenankünften unter die ersten Fünf fahren kann.

Movistar: Mit David Arroyo befindet sich der Vorjahreszweite im Giro-Aufgebot der Spanier. Auf die Vorstellung des 31-Jährigen darf man gespannt sein, denn 2010 hatte sich Arroyo die überraschende Spitzenplatzierung zum Teil durch das Gespür für die richtigen Gruppen, aber auch mit einer kämpferischen Leistung im Hochgebirge verdient. Diesmal wird die Konkurrenz den Spanier allerdings nicht in einer Ausreißergruppe ziehen lassen. Die Top Ten sind Arroyo so oder so zuzutrauen. Neben der Gesamtwertung peilt Movistar Etappensiege an. In den Sprints könnte dafür der in diesem Jahr stark fahrende Spanier Francisco Ventoso sorgen - vier Saisonsiege sprechen eine deutliche Sprache. Im abschließenden Zeitfahren könnte der Litauer Ignatas Konovalovas seinen Coup von 2009 wiederholen, als er den abschließenden Kampf gegen die Uhr in Rom für sich entschied. Auf fast jedem Terrain zum Erfolg kommen kann durch einen Ausreißversuch der Weißrusse Vasil Kiryienka. Im Hochgebirge sollte man zudem den Spanier Sergio Pardilla auf der Rechnung haben. Mit dem 35-jährigen Pablo Lastras steht ein weiterer offensivfreudiger Fahrer im Movistar-Aufgebot, der dank seiner Erfahrung weiß, wann sich ein Antritt lohnt.

Omega Pharma-Lotto: Auch die Belgier schonen ihre Topstars Philippe Gilbert, André Greipel und Jurgen van den Broeck für die Tour de France. Die Gesamtwertung ist kein Thema für das Team von Marc Sergeant. In den Sprints soll sich der junge Brite Adam Blythe zeigenn. Dem 21-Jährigen ist bei Massenankünften das Podium zuzutrauen. Als Ausreißer können der Finnische Meister Jussi Veikkanen, der Belgier Olivier Kaisen, aber auch Sebastian Lang in Erscheinung treten. Auf den hügeligen Etappen könnte Jan Bakelants Akzente setzen, am ehesten für das Hochgebirge geeignet ist Francis De Greef, beim letztjährigen Giro immerhin auf Platz 21 der Gesamtwertung. Für eine Überraschung könnte der junge Belgier Klaas Lodewyck bei seiner ersten großen Rundfahrt sorgen. Der 23-Jährige bewies in der vergangenen Saison, dass er bei Klassikern gute Platzierungen herausfahren kann. Das wird Lodewyck sicherlich zum Kandidaten für lange Fluchtunternehmen machen.

QuickStep: Im Vorjahr war QuickStep eine der positiven Erscheinungen beim Giro. Das will die Lefevere-Truppe nun bestätigen. Wieder mit an Bord ist der Franzose Jerome Pineau, der 2010 als Ausreißer eine Etappe gewinnen konnte. Auch diesmal ist der 31-Jährige für die großen Fluchtunternehmen vorgesehen, genauso wie Neuzugang Jurgen van de Walle. Im Sprint sollen es der Italiener Francesco Chicchi und der Pulheimer Gerald Ciolek richten. Mit Dario Cataldo und Kevin Seeldrayers, 2009 Giro-Dreizehnter und Gewinner des Weißen Trikots, stehen auch zwei junge Kletterer im Aufgebot. Für die von der Teamleitung erhoffte Top Ten-Platzierung im Gesamtklassement kommen sie aber kaum in Frage.

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