RSN-Rangliste 2009, Platz 30: Joaquin Rodriguez (Caisse d`Epargne)

Künftig Kapitän statt Edelhelfer

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Künftig Kapitän statt Edelhelfer"

Joaquím Rodríguez (Caisse d´Epargne) gewinnt die 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt.

Foto: Monika Prell

13.12.2009  |  (rsn) – Joaquin Rodriguez hat 2009 eindrucksvoll bewiesen, dass er nicht nur Edelhelfer ist, sondern auch Siegfahrer sein kann. Der Spanier feierte zwei Siege und landete sowohl bei Lüttich-Bastogne-Lüttich als auch bei der Straßen-WM in Mendrisio auf dem Podium.

Den ersten Saisonhöhepunkt für den Caisse d`Epargne-Profi stellte die Fernfahrt Tirreno-Adriatico dar. Wie im Vorjahr auch gewann Rodriguez die Mini-Bergankunft auf dem Monte Lupone und übernahm für einen Tag die Gesamtführung. „Diese Art von Anstieg ist perfekt für mich", freute sich der Spanier über die Wiederholung seines Vorjahrescoups. "Ich habe mich heute großartig gefühlt und ich wusste, ich hatte die Beine um zu gewinnen.“ Im Abschlussklassement landete er auf Rang 15.

Danach fokussierte sich der Kletterspezialist auf die Ardennenrennen. Während es beim Amstel Gold Race und dem Fleche Wallonne mit den Plätzen 29 und 42 noch nicht nach Wunsch lief, gelang Rodriguez bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beinahe der ganz große Coup. Bei „La Doyenne“ musste sich der 30-Jährige nur dem Solosieger Andy Schleck geschlagen geben. „Für mich ist der zweite Platz wie ein Sieg“, freute sich Rodriguez über die Top-Platzierung. Zum Abschluss der Frühjahrssaison bestritt er noch den Giro d`Italia, den er nach unauffälligen Leistungen allerdings nach elf Etappen wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig beendete.

Nach einer zweimonatigen Rennpause setzte Rodriguez Ende Juli mit dem zweiten Platz beim spanischen Eintagesrennen Prueba Villafranca (Kat. 1.1) Akzente. Bei der eine Woche später folgenden Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC) bewies er mit seinem zweiten Saisonsieg, dass die Formkurve in Richtung Vuelta a Espana eindeutig nach oben zeigte. „Letztendlich ist alles so ausgegangen, wie wir es geplant hatten“, erklärte Rodriguez nach der Siegerehrung. „Mein Team hat den ganzen Tag gearbeitet und die Situation unter Kontrolle gehalten. Ich bin genau im richtigen Augenblick angetreten und konnte so die Etappe gewinnen.“

Bei der Spanien-Rundfahrt war der 30-Jährige einer der wichtigsten Helfer seines Kapitäns Alejandro Valverde. Neben der tatkräftigen Unterstützung im Hochgebirge für den Gesamtsieger hatte Rodriguez allerdings noch genügend Kraftreserven um sich selbst den siebten Platz in der Endabrechnung zu sichern.

Gestärkt durch die starken Leistungen bei der Vuelta ging der Spanische Meister von 2007 bei der WM in Mendrisio selbstbewusst ins Rennen. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille hätte er allerdings wohl selbst nicht gerechnet. „Ich hatte einen super Tag. Am Ende war ich aber tot und konnte der Attacke von Evans nicht mehr folgen“, so Rodriguez gegenüber El Correo. „Die Bronzemedaille ist für mich der Lohn jahrelanger harter Arbeit.“ Beim letzten Saisonrennen, dem Japan-Cup (Kat. 1.HC) Ende Oktober fuhr der WM-Dritte mit Rang sechs sein letztes Spitzenresultat für Caisse d`Epargne heraus.

In der kommenden Saison wird Joaquin Rodriguez für das russische Katjuscha-Team fahren. Dort wird er die Kapitänsrolle bei den Ardennenklassikern einnehmen und möglicherweise auch bei einer großen Landesrundfahrt auf eigene Rechnung fahren dürfen. „Die Ardennenrennen werden wieder ein Saisonhighlight sein. In Lüttich zu gewinnen ist ein Traum von mir. Danach bereite ich mich auf meine erste Tour vor, wo ich auf einen Etappensieg hoffe“, so Rodriguez. Man darf gespannt sein, wie er mit den neugewonnenen Freiheiten umgehen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.12.2009Damoklesschwert über einer exzellenten Saison

(rsn) – Auch 2009 hat Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) bewiesen, dass er derzeit der konstanteste, aber zugleich auch der umstrittenste Radprofi ist. Neben seinen acht Saisonsiegen, darunter de

30.12.2009Auf dem Weg zum Tour-Seriensieger

(rsn) – Auch 2009 hat Alberto Contador (Astana) unter Beweis gestellt, dass er der derzeit beste Rundfahrer der Welt ist. Der Spanier gewann im Sommer souverän die Tour de France und sicherte sich

30.12.2009Die Radsport News Jahresrangliste 2009

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2009. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen Fahrer sowie der 100 besten i

29.12.2009Starke Saison, fulminantes Finale

(rsn) – Philippe Gilbert blickt auf die erfolgreichste Saison seiner bisherigen Karriere zurück. Für sein neues Silence-Lotto-Team fuhr der Belgier insgesamt sieben Siege sowie zahlreiche weitere

28.12.2009Regenbogentrikot statt Maillot Jaune

(rsn) – Die Tour de France 2009 war für Cadel Evans eine einzige Enttäuschung. Mit einem starken Vuelta-Auftritt und dem Gewinn der Goldmedaille im WM-Straßenrennen von Mendrisio bescherte sich d

27.12.2009Meister der Beständigkeit

(rsn) – Auch wenn Samuel Sanchez im abgelaufenen Jahr nur ein einziger Sieg gelang, kann der Euskaltel-Kapitän mit seiner Saison zufrieden sein. Der Baske zeigte konstant gute Leistungen und verpas

27.12.2009Ein wahrer Alleskönner

(rsn) – Mit gerade einmal 22 Jahren hat Edvald Boasson Hagen (Columbia-HTC) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch in großen Rennen ein Siegfahrer ist. Der Norweger feierte 13 Siege, sec

25.12.2009Saison mit sieben Siege(l)n

(rsn) – Das siebte Jahr bei Quick Step war für Tom Boonen ein verflixtes. Zwar gelangen dem Belgier sieben Siege, darunter mit seinem dritten Triumph bei Paris-Roubaix und dem Gewinn der belgi

25.12.2009Zu den Saisonhöhepunkten in Gala-Form

(rsn) – In der abgelaufenen Saison ist Andy Schleck endgültig aus dem Schatten seines Bruders Fränk gefahren und hat eindrucksvoll gezeigt, dass er sowohl bei den Ardennenklassikern als auch bei

24.12.2009In der Weltspitze angekommen

(rsn) – Heinrich Haussler war der Aufsteiger der Saison 2009. Nach durchwachsenen Jahren im Gerolsteiner-Dress gelang dem Deutsch-Australier beim Cervélo TestTeam der große Durchbruch. Während ih

23.12.2009In den Sprints das Maß aller Dinge

(rsn)- In der abgelaufenen Saison hat Mark Cavendish eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er derzeit der beste Sprinter der Welt ist. Insgesamt feierte der Columbia-Sprinter 23 Siege - so viele s

23.12.2009Eine fast perfekte Saison

(rsn) – Abgesehen von einer enttäuschenden Tour de France lieferte Filippo Pozzato (Katjuscha) eine nahezu perfekte Saison ab. Bei den Frühjahrsklassikern kämpfte der Italiener bei allen großen

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)