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12.05.2008 | Der heutige Tag war sehr chaotisch. Nach dem Etappenstart am Fuße des Ätnas gab es immer wieder Regenphasen, in denen es zu zahlreichen Stürzen kam. Von unserem Team war Andrea Moletta betroffen. Seit seinem schweren Sturz bei Mailand-San Remo im letzten Jahr, wo er sich das Bein gebrochen hat, ist er immer etwas ängstlich, wenn es zu regnen beginnt. Der heutige Sturz hat ihn da mental sicherlich wieder etwas zurückgeworfen. Da müssen wir jetzt Aufbauarbeit leisten.
Ich hatte unterwegs ein paar Magenkrämpfe und konnte bis ins Ziel nichts mehr essen. Jetzt nach der Etappe scheint aber wieder alles in Ordnung zu sein. Beim Abendessen werde ich aber noch vorsichtig sein.
Auch wenn das Finale heute sicherlich nicht ganz nach Plan lief - unser Sprintkapitän Robert Förster war eingeklemmt - konnten wir uns immerhin über den vierten Platz von meinem Zimmerkollegen Thomas Fothen freuen.
Das größte Ärgernis des Tages steht uns noch bevor. Wir müssen noch einen 90minütigen Transfer mit der Fähre zurücklegen und dann geht es mit den Autos in Richtung Hotel. Da wird es heute sehr spät werden und natürlich leidet die Regeneration darunter. Dementsprechend sauer sind auch die Fahrer. Man kann nur hoffen, dass die Fähre niemanden vergessen hat.
Da ich auf der Fähre zwischen zwei Italienern sitze und Kommunikation nur begrenzt möglich ist, werde ich jetzt meine Kopfhörer herauskramen und etwas Musik hören. So kann ich vielleicht noch etwas entspannen.
Bis morgen,
Euer Johannes
Johannes Fröhlinger bestreitet ab Samstag seinen ersten Giro d`Italia. Der 22-jährige Gerolsteiner-Profi, der im letzten Jahr bei der Vuelta bester deutscher Fahrer in der Gesamtwertung wurde, führt in den nächsten drei Wochen auf Radsport News Tagebuch von der Italien-Rundfahrt und berichtet von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke.
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