Interview

Markus Fothen: Es macht wieder richtig Spaß!

Foto zu dem Text "Markus Fothen: Es macht wieder richtig Spaß!"

Markus Fothen

Foto: gerolsteiner.de

29.04.2008  |  (rsn) – Markus Fothen (Gerolsteiner) hat sein Tief vom letzten Jahr überwunden und überzeugte in diesem Frühjahr bereits mit guten Leistungen, zuletzt am Sonntag beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. „Ich versuche die Fehler vom letzten Jahr zu vermeiden“, so die Gerolsteiner Tour-Hoffnung unmittelbar vor dem Prolog zur Tour de Romandie. Welche das waren, erklärte der 26-Jährige im Interview mit Radsport news.

2007 haben Sie die Auftaktetappe in der Romandie gewonnen. Mit welchen Zielen gehen Sie diesmal in das Rennen?

Markus Fothen: Ich möchte bei der Romandie schon ein bisschen was zeigen, nach Tirreno-Adriatico ist die Rundfahrt mein zweiter Frühjahrs-Peak. Ein Etappensieg oder eine gute Klassements-Platzierung wären optimal, aber an erster Stelle steht für mich die Überprüfung meiner Form.

Das Profil der Rundfahrt ist erneut sehr anspruchsvoll. Welche Etappen liegen Ihnen besonders?

Markus Fothen: Also ich habe mir keine Etappe herausgepickt, wo ich sage: die kann und will ich gewinnen. Aber man weiß ja, dass ich im Zeitfahren nicht der schlechteste bin, hingegen ist ein nur zwei Kilometer langer Prolog dann doch wieder sehr speziell. Ansonsten freue ich mich darauf, meinem Körper mal wieder mit richtig langen Anstiegen zu belasten und zu testen.

Nicht zuletzt Ihr Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich hat gezeigt, dass Sie in diesem Frühjahr in besserer Verfassung sind als zum vergleichbaren Zeitpunkt im letzten Jahr. Woran liegt das?

Markus Fothen: Ja, es läuft ganz gut, kein Grund zur Klage. Es macht wieder richtig Spaß, mal vorne raus zu fahren und es dort richtig krachen zu lassen. Woran das liegt, dass das nun wieder geht? Nun, ich denke, ich habe einfach versucht, die Fehler vom letzten Jahr zu vermeiden und mich noch mehr auf meinen Beruf als Radprofi zu konzentrieren. Und das scheint mir ganz gut zu tun.

Sie sprechen von Fehlern. Welche waren das?

Markus Fothen: Da kam vieles zusammen. Wir haben ein Haus gebaut, das vor der Tour fertig sein sollte und im August stand unsere Hochzeit an. Die Belastungen, die da auf eine Familie mit Mutter, Kind und einem Radprofi zukommen, habe ich – muss ich ehrlich sagen – dramatisch unterschätzt. Mein Kopf war mit allem möglichen voll – nur nicht immer 100% mit Radsport. Hinzu kommt noch, dass ich kurz vor der Tour meinte, unbedingt noch ein paar Pfund abnehmen zu müssen – ein astreines Eigentor! Hinterher ist man immer schlauer. Aber hinterher ist ja auch vorher. Und da sind wir jetzt.

Welchen Stellenwert hat die Tour de Romandie in Ihrer Saisonplanung – ist es nur ein Vorbereitungsrennen im Hinblick auf die Tour oder fühlen Sie sich stark genug, etwa dem Titelverteidiger Thomas Dekker Paroli bieten zu können?

Markus Fothen: Wie schon erwähnt, die Tour de Romandie ist ein weiterer Mosaikstein in meiner Vorbereitung auf die Tour de France, aber auch durchaus ein echter Formtest. Ich bin gespannt, wie es läuft.

Wie wird in der Romandie die Rollenverteilung im Team sein?

Markus Fothen: Bernhard Kohl, Oliver Zaugg und ich sind für die Bergetappen hier. Ob ein Ergebnis dabei herausspringt, mal sehen, wir wollen das auf alle Fälle. Vor allem Heinrich Haussler und Markus Zberg werden in den Sprints versuchen, unser Trikot nach vorne zu bringen und Carlo Westphal, Mathias Frank und Francesco De Bonis werden in erster Linie Mannschaftsarbeit verrichten. Was aber unsere Tagesaufgabe sein wird, entscheidet unser Sportlicher Leiter Reimund Dietzen. Da hat er das letzte Wort, er ist der Chef.

Noch immer ist die Zukunft Ihres Teams ungewiss. Haben Sie das Gefühl, mit guten Ergebnissen resp. Siegen die Sponsorensuche erleichtern zu können oder denken Sie, dass ein möglicher Sponsor letztlich nach anderen Gesichtspunkten entscheidet?

Markus Fothen: Wenn ich eines gelernt habe im letzten Jahr, dann dass gute sportliche Ergebnisse – besonders im Radsport - nicht alles sind. Sie schaden natürlich nicht. Aber im Wettbewerb um die Sponsoren zählen mittlerweile viele, wahrscheinlich sogar maßgeblichere Dinge. Und genau da haben wir als Mannschaft hervorragende Voraussetzungen.

Wer zählt für Sie zu den Favoriten in der Romandie?

Markus Fothen: Ich glaub, man sollte vor allem Thomas Dekker im Auge behalten.

Die Fragen an Markus Fothen stellte Matthias Seng.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.05.2008Klöden ist bereit für den Giro

(rsn/dpa) - Andreas Klöden (Astana) hat auf der letzten Etappe der Tour de Romandie nichts mehr anbrennen lassen und sich souverän den Gesamtsieg vor dem Tschechen Roman Kreuziger (Liquigas) und de

03.05.2008Klöden auch am Berg souverän

(rsn) - Andreas Klöden (Astana) hat auf der Königsetappe der Tour de Romandie seine Gesamtführung souverän verteidigt. Auf dem mit drei Bergwertungen der 1. Kategorie gespickten 4. Teilstück von

03.05.2008Wie steht es um Klödens Berg-Form?

(rsn) - Die ersten Monate der Saison 2008 liefen für Andreas Klöden krankheitsbedingt alles andere als nach Wunsch. Bei der Tour de Romandie meldete sich der 32-jährige Astana-Profi jetzt eindruck

02.05.2008Klöden ist wieder da!

(rsn/dpa) - Nach einem durch zahlreiche Krankheiten verkorksten Frühjahr hat sich Andreas Klöden auf der dritten Etappe der Tour de Romandie mit seinem ersten Saisonsieg eindrucksvoll zurückgemeld

01.05.2008McEwen sprintet zum Sieg, Fothens Attacke scheitert

(rsn) - Robbie McEwen (Silence-Loto) hat die zweite Etappe der Tour de Romandie für sich entschieden. Der 35-jährige Australier setzte sich auf dem 170 Kilometer langen Teilstück von Moutier nach

30.04.2008Iglinsky siegt, Albasini holt Gelb

(rsn) - Maxim Iglinsky (Astana) hat die 1. Etappe de Tour de Romandie über 184,8 Km von Morges nach Saignelegier gewonnen. Der 27-jährige Kasache ließ im Sprint einer rund 40 Fahrer starken Spit

29.04.2008Cavendish nach Prolog-Sieg in Gelb

(rsn/dpa) - Mark Cavendish hat seinem High-Road-Rennstall zum Auftakt der Tour de Romandie den nächsten Sieg beschert. Der 22-jährige Sprinter von der Isle of Man gewann den 1,9 Kilometer langen Pr

29.04.2008Gerolsteiner mit Markus Fothen, High Road mit Cavendish

(rsn) - Jens Voigt wird bei der 62. Auflage der Tour de Romandie sein CSC-Team anführen, Markus Fothen steht an der Spitze des Gerolsteiner-Aufgebots. Astana reist mit dem zweimaligen Tour-Zweiten An

29.04.2008Tour de Romandie live im Schweizer Fernsehen

(rsn) - Die am Dienstag beginnende 62. Auflage der Tour de Romandie (29. April - 4. Mai) wird täglich im Schweizer Fernsehen zu sehen sein. SF2 übertragt live und beginnt heute mit dem Prolog von Ge

28.04.2008Klöden fordert Dekker heraus

(rsn) - Bei der 62. Auflage der Tour de Romandie stehen die 18 ProTour-Teams sowie der Zweitdivisionär BMC Racing am Start. Die anspruchsvolle ProTour-Rundfahrt durch die französischsprachige Westsc

28.04.2008Milram mit jungem Team in die Westschweiz

(rsn) – Mit vielen jungen Fahrern startet Team Milram bei der 62. Auflage der Tour de Romandie (29. April - 4. Mai) (ProTour). An der Spitze des achtköpfigen Aufgebots, das ein Durchschnittsalter

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

19.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

19.04.2024Lopez wehrt alle Angriffe ab und gewinnt Tour of the Alps

(rsn) – Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) kam am Schlusstag der 47. Tour of the Alps (2.Pro) nicht mehr in Schwierigkeiten. Der Spanier selbst hat auf dem schweren letzten Teilstück seine Kontrahent

19.04.2024Die Strecke des vierten Monuments: Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten ´La Doyenne´ dagegen erst zum achten Mal. Die Strecke hat sich für beide

19.04.2024Im Chaos-Finale fahren Malmberg, Röber und Paluta in die Top 10

(rsn) - Auch im chaotischen Finale der 2. Etappe von Belgrade Banjaluka (2.2) waren die drei deutschen Kontinental-Teams vorne mit dabei. Während der Däne Matias Malmberg (Maloja Pushbikers) und Do

19.04.2024Kehrt der Intergiro bei der Italien-Rundfahrt zurück?

(rsn) - Auf einigen der von der RCS veröffentlichen Profilen der Italien-Rundfahrt taucht der Intergiro zum ersten Mal seit 2005 wieder auf. Der Intergiro ist eine Sonderwertung, bei dem die Zeit all

19.04.2024Skjelmose erklärt seine Unterkühlung beim Flèche Wallonne

(rsn) - "Skjelmose wird hier gerade vom Rad getragen und ist vollkommen am Zittern. Komplett kalt. Komplett im Arsch", hieß es nach einem Augenzeugenbericht unseres Mannes vor Ort am Mittwoch in unse

19.04.2024Querfeldeinstar Kuypers steigt auf und gibt Debüt in Lüttich

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

19.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)