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29.03.2008 | (rsn) - Ich melde ich nun zum vorletzten Mal von der Bahnrad-WM. Am Morgen war ich mit meiner Schwester kurz in der Stadt. Ich habe Postkarten gekauft und die in den wenigen freien Minuten auch schon geschrieben. Danach habe ich mir bei Starbucks noch schnell eine heiße Schokolade geholt und dann mussten wir schon in den Bus zur Bahn. Ich wollte ja von Anfang an alles live miterleben.
Auf der Bahn angekommen, wurde ich von allen möglichen Menschen angesprochen, weswegen mir die 2.000 Franken Strafe aufgebrummt wurden. Ja, das wusste ich im ersten Moment leider auch nicht. Ich hatte mir für die Siegerehrung im Teamsprint vorgestern von der Bundeswehr einen Anstecker auf mein Trikot gemacht. Nur leider war mir das laut UCI-Reglement nicht erlaubt, wie ich dann hinterher erfahren musste. Nun hoffe ich natürlich, dass dem Einspruch, den unser Sportdirektor eingelegt hat, stattgegeben und die Strafe zurückgezogen wird. Es war ein wirklich großer Schock für mich, aber mir bleibt nichts anderes als abzuwarten!
Auf der Bahn heute war wieder mal eine super Atmosphäre. Die Mädels, die gestern Mannschaftsverfolgung gefahren sind, haben mir vorhin erst mal vorgerechnet, dass während der ganzen Wettkampftage hier bisher nur fünf verschiedene Hymnen gespielt worden sind. Die französische jedoch wurde beim Sieg der Männer im Teamsprint nicht gespielt, da diese nicht gefunden wurde. Da hat dann das Publikum unterstützend geholfen und alle haben gemeinsam gesungen. Aber es ist schon Wahnsinn, wie dominierend die Briten hier auftreten.
Aber aus deutscher Sicht war es auch wieder ein guter Tag. Ich war beim Zuschauen heute nervöser und aufgeregter als bei meinen eigenen Starts. Im Keirin der Männer reichte Carsten Bergemann ein 10. Platz aus, um einen Startplatz für Olympia zu holen. So können wenigstens die Sprinter mit fünf Männern nach Peking fahren.
Im letzten Rennen, dem Zweier-Mannschaftsfahren, habe ich vom Zuschauen nasse Hände bekommen. Ich hatte danach das Gefühl, selbst gefahren zu sein. Olaf Pollack und Roger Kluge waren einfach nur beeindruckend. Als sie von der Bahn kamen, sprachen ihre Gesichter Bände. Vollkommene Erschöpfung und gleichzeitig riesige Freude über den zweiten Platz. Ich habe mich total für die beiden gefreut.
Also, ich schreib dann morgen wieder von meinen Erlebnissen von der Tribüne!
Bis dann,
Eure Miriam
Wie in den vergangenen Jahren führt Miriam Welte auch diesmal wieder für Radsport news Tagebuch von der Bahnrad-WM. Die 21-jährige Sprinterin aus Otterbach wird in der Zeit vom 25. bis 30. März von ihren Erlebnissen auf und neben der Strecke in Manchester berichten.
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