Welt(es) Meisterschaften / 2. Wettkampftag

Meine erste WM-Medaille!

Von Miriam Welte

28.03.2008  |  Der zweite Wettkampftag fing damit an, dass ich eine Stunde vor dem Wecker von unserem Teamarzt aus dem Bett geschmissen wurde: Blutkontrolle. Verschlafen gab ich mein Blut ab und ging dann zum Frühstück. Hinlegen hätte keinen Sinn mehr gehabt. So begann gestern einer der schönsten Tage meines Sportlerlebens! Im Teamsprint mit Dana Glöß habe ich meine erste WM-Medaille geholt. Wir schlugen im kleinen Finale die Französinnen und wurden damit Dritte.

Am Vormittag waren wir noch auf der Bahn, um uns locker einzufahren. Nach dem Mittagessen - das Essen im Hotel schmeckt ganz gut - haben wir nochmal versucht, einen kleinen Mittagsschlaf zu halten. So ganz hat das aber nicht geklappt. Die Nervosität war bei uns beiden zu groß!

Ich habe mir dann die Zeit mit Sudoku vertrieben, Dana hörte Musik. Als es endlich 16 Uhr war, hieß es: ab auf die Bahn. Das Warten auf dem Wettkampf war vorbei. Eineinhalb Stunden vor Wettkampfbeginn haben wir angefangen, uns warm zu fahren. Ich wusste: Es konnte richtig gut werden für uns.

Als ich dann in der Startmaschine stand, war die Nervosität wie weg gewischt. Ich bin die erste Runde gefahren und beim Wechsel feuerte ich Dana an. Als ich auf die Zeit schaute, sah ich, dass nur die Chinesinnen schneller waren als wir. Und es kamen noch zwei Mannschaften, von denen die Britinnen ebenfalls schneller als wir waren. Das hieß für uns, dass wir im Rennen um Bronze starten konnten. Das war unsere Chance und die haben wir genutzt. Mit einer Zeitsteigerung zum Vorlauf konnten wir die Französinnen in unserem Finale besiegen und uns die Medaille holen. Das war so ein tolles Gefühl! Wir sind uns in die Arme gefallen und waren einfach nur glücklich!

Die Siegerehrung war großartig. Es ist schon etwas Besonderes, oben auf dem Treppchen zu stehen: vor uns eine Menge Fotografen, die Bilder gemacht haben, einfach nur toll.

Auf der Bahn herrschen im Gegensatz zu draußen super Temperaturen. Es hat knapp 26 Grad, die Außentemperatur hingegen bewegt sich unter 10 Grad und es regnet. Die Stimmung in der Halle ist auch super. Als der Britische Vierer auf Weltrekordkurs lag, konnte sich niemand mehr auf den Plätzen halten. Ich war mit der Vorbereitung auf unser Finale beschäftigt, habe aber allein schon vom Zuschauen Gänsehaut bekommen. Es sieht einfach genial aus, wenn die Vierer mit über 60km/h um die Bahn rasen!

In der Nacht nach unserem Medaillen-Gewinn habe ich kaum geschlafen. Die Freude und Anspannung waren einfach zu groß. Am heutigen dritten Wettkampftag steht aber noch das Sprinttunier auf dem Programm. Ich werde versuchen noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und auch hier eine gute Leistung zu erzielen! Die Ergebnisse der letzten beiden Tage motivieren mich sehr!

Eure Miriam

Wie in den vergangenen Jahren führt Miriam Welte auch diesmal wieder für Radsport news Tagebuch von der Bahnrad-WM. Die 21-jährige Sprinterin aus Otterbach wird in der Zeit vom 25. bis 30. März von ihren Erlebnissen auf und neben der Strecke in Manchester berichten.

Weitere Radsportnachrichten

16.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

16.04.2024Es gilt nur eins: Wer erklimmt die Mur de Huy am schnellsten?

(rsn) – Sieben Mal Anna van der Breggen, fünf Mal Marianne Vos, fünf Mal Alejandro Valverde und drei Mal Julian Alaphilippe: Kein Rennen wurde in den letzten 20 Jahren so oft von denselben Fahreri

16.04.2024Eine Mur mehr als bisher: Strecken des Fleche Wallonne im Detail

(rsn) – Wenn am Mittwoch zum 30. Mal in Charleroi der Fleche Wallonne der Männer beginnt, gibt es ein Novum: Bei der 88. Austragung des ´Wallonichen Pfeils´ wird die Mur de Huy erstmals vier Mal

16.04.2024Auf den heimischen Straßen setzte Gamper alles auf eine Karte

(rsn) – Eigentlich war Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) von seinem Team gar nicht vorgesehen für die 47. Tour of the Alps. Doch die Möglichkeit sich wieder einmal dem heimischen Publikum zu pr

16.04.2024Pöstlberger: “Als wäre man nur später in die Saison gestartet“

(rsn) – Schon gegen Ende der Saison 2023 war Lukas Pöstlberger klar, dass das kommende Jahr ein schwieriges für ihn werden würde. Der frühere Giro-Etappensieger war bei der Vergabe der neuen Ver

16.04.2024Gnadenwald-Attacke beschert De Marchi Solo-Sieg in Stans

(rsn) – Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla) hat als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps gewonnen. Der 37-jährige Italiener setzte sich auf der längsten Etappe der Woche nach 190,7 Kilomet

16.04.2024Not-OP nach Lungenembolie: Vogel im Krankenhaus

(rsn) – Kristina Vogel ist am Wochenende einmal mehr dem Tod nahe gewesen und ihm gerade so entgangen. Das machte die zweifache Bahnrad-Olympiasiegerin am Montag via Instagram bekannt. Dort postete

16.04.2024Vingegaard verlässt das Krankenhaus in Vitoria-Gasteiz

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat zwölf Tage nach seinem schweren Sturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt das Krankenhaus von Txagorritxu in der baskischen Hauptstadt V

16.04.2024Shackley muss ihre Karriere mit nur 22 Jahren beenden

(rsn) – Anna Shackley (SD Worx – Protime) muss ihre Profikarriere im Alter von nur 22 Jahren beenden. Die Britin, die im vergangenen Jahr in der U23 EM-Zweite und WM-Dritte sowie Zweite der Tour d

16.04.2024Eschborn-Frankfurt verspricht erneut Angriffs-Spektakel

(rsn) – Nicht nur wie ursprünglich angekündigt 13, sondern sogar 14 WorldTour-Mannschaften werden am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt am Start stehen und das Rennen durch den Taunus in Angriff nehmen

16.04.2024Blackmore steigt bei Israel - Premier Tech zu den Profis auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

16.04.2024Stork: Aus der Höhe über die Alpen zum Giro d´Italia

(rsn) – Auf der 1. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) lief es noch nicht ganz rund bei Florian Stork (Tudor). Der 26-Jährige verpasste bei der zweiten und letzten Überfahrt von Penone das erste F

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine