3-Länder-Tour: Paul Martens-Tagebuch/1

Die Favoriten hätten sich beinahe verpokert

Von Paul Martens

19.09.2007  |  Zum Auftakt der 3-Länder Tour gab’s eine Bummeletappe mit einem am Ende doch relativ sportlichem, aber auch merkwürdigem Finale. Die ProTour-Teams haben sich heute lange zurückgehalten - und hätten sich beinahe verpokert. Die beiden französischen Ausreißer (einer von Agritubel und von unserem Team Clément Lhotellerie) sind stark gefahren und haben bei heftigem Gegenwind gut gegengehalten.

Überhaupt das Wetter: Es war richtig kalt, so um die zehn Grad. Viele Fahrer sind mit Beinlingen gefahren, was man bei Rennen zu dieser Jahreszeit auch nicht allzu oft sieht. Unterwegs habe ich mit Kollegen plaudern können. Viele sagten mir, dass aufgrund der niedrigen Temperaturen die Beine nicht so gut seien. Bei mir war es nicht anders. Aber unsere Körper werden sich an die äußeren Bedingungen gewöhnen und ich denke, dass es dann auch wieder anspruchsvollere Rennen zu sehen gibt.

Ich habe die heutige Etappe genutzt um mich einzurollen. Dadurch, dass einer aus meinem Team vorne dabei war, mussten wir zwar keine Nachführarbeit leisten. Ich hätte heute aber lieber attackiert anstatt bei den niedrigen Temperaturen im Feld rumzubummeln. Ging aber nicht anders.

Rund 20 Kilometer vor dem Ziel haben die ProTour-Teams dann ernst gemacht. CSC und Rabobank sind auf Windkante gefahren und haben dadurch das Feld in mehrere Teile zerlegt. Da wurde deutlich, dass es sehr große Nioveauunterschiede bei dieser Rundfahrt gibt. Fahrer aus U23- oder Continental-Teams können eben nicht die Rennhärte wie Fahrer aus einem ProTour-Team haben. Das macht die Sache für die Favoriten nicht eben leichter. Sie müssen ständig aufmerksam sein und schauen, dass sie immer unter den ersten 20 fahren.

Skurril war das Finale. Der letzte Kilometer wurde groß angezeigt, aber nach schätzungsweise 500 Metern erschien plötzlich schon das 150-Meter-Schild. Da hat wohl was mit der Abmessung nicht gestimmt. Der Sprint war noch in vollem Gang, als das Rennen auch schon vorbei war. Ich hoffe, dass es mit der Organisation in den nächsten Tagen besser klappt.

Wir haben jetzt noch 160km Transfer nach Lollar, wo morgen die 2. Etappe startet. Heute habe ich mich warm gefahren, morgen kann es dann richtig losgehen.

Paul Martens (Skil Shimano) zählt zu den deutschen Entdeckungen der Saisoon 2007. Der 23-jährige Rostocker überzeugte in zahlreichen Rennen und zählte auch zum erweiterten deutschen WM-Aufgebot. Bei der 3-Länder-Tour schildert Martens seine Erlebnisse in einem tagebuch für Radsport aktiv.

Weitere Radsportnachrichten

17.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche

(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe

17.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

17.04.2024Wird Het-Nieuwsblad-Sieger Tratnik Teamkollege von Roglic?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

17.04.2024Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann

(rsn) – Fast fünf Jahre musste Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) auf den 19. Sieg ihrer Profikarriere warten. Bei der 27. Ausgabe des Flèche Wallonne Femmes war es soweit. Nach 146 Kilometern mit

17.04.2024Williams genießt Regen und Kälte und triumphiert an der ´Mur´

(rsn) – In einer wahren Regenschlacht kämpfte sich Stephen Williams (Israel - Premier Tech) beim 88. Flèche Wallonne an der berühmten Mauer von Huy als Erster über den Zielstrich. Beim zweiten A

17.04.2024Degenkolb: Geschwollenes Knie gefährdet Start in Eschborn

(rsn) – Nach dem Sturz auf sein linkes Knie bei der Streckenerkundung von Paris-Roubaix konnte John Degenkolb (dsm-firmenich – PstNL) zwar sein Lieblingsrennen bestreiten und belegte am 7. April i

17.04.2024Lopez trotzt bei seinem ersten Profisieg Regen und Kälte

(rsn) – Mit seinem ersten Profisieg hat Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) das Grüne Trikot der Tour of the Alps (2.Pro) übernommen. Der 26-jährige Spanier setzte sich auf der 3. Etappe über 124,8

17.04.2024Steinhauser holt sich in guter Form den Giro-Feinschliff

(rsn) – Eine Corona-Erkrankung beendete Georg Steinhausers erste Profisaison 2023 vorzeitig. Der Deutsche kämpfte daraus resultierend sogar mit Herzproblemen und verpasste dadurch auch die Vuelta,

17.04.2024Benoot: “Muss meine Energie heute von woanders hernehmen“

(rsn) - Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) startet heute beim 88. Flèche Wallonne. Ob der Belgier beim zweiten der drei Ardennenklassiker allerdings im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird, darf be

17.04.2024Vlasov: “Wenn alles in Stücke zerfällt, muss ich mitgehen“

(rsn) - Mit dem Flèche Wallonne steht am Mittwoch der ’kleinste‘ der drei Ardennenklassiker auf dem Programm. Die 88. Austragung des ´Wallonischen Pfeils´, der in Charleroi beginnt und nach 19

17.04.2024Ludwig: “Vielleicht wird der Wind einer Gruppe in die Karten spielen“

(rsn) – Erstmals in der Geschichte des Flèche Wallonne starten die Frauen nach den Männern. Auf den 146 Kilometern rund um Huy müssen sieben kategorisierte Anstiege bewältigt werden, die berühm

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine