Fuentes-Affäre

McQuaid:Warum werden nur Radsportler genannt?

17.09.2006  |  (Ra) - UCI-Chef Patrick McQuaid hat sich besorgt über die seiner Meinung nach erfolgende Ungleichbehandlung von Sportlern beklagt, die in die Fuentes-Affäre verstrickt sind. In einem Interview mit der niederländischen Zeitung Telegraaf beklagte sich McQuaid darüber, dass nur Radsportler mit der Affäre in Verbindung gebracht würden, während der beschuldigte Arzt Eufemiano Fuentes zugegeben habe, dass ein großer Teil seiner Kunden aus anderen Sportarten kämen.

“Mir wurde gesagt, dass ungefähr 200 Sportler in die Doping-Affäre verstrickt wären”,sagte McQuaid. “Davon seien jeweils 30 Prozent Radsportler und Fußballer, 20 Prozent Tennisspieler und zahlreiche Leichtathleten. Bis jetzt sind aber nur Radsportler namentlich genannt worden. Spanische Politiker bestreiten jetzt sogar, dass Tennisspieler und Fußballer überhaupt betroffen sind. Fuentes hat aber genau das bestätigt. Ich finde das merkwürdig und habe IOC-Präsident Jaques Rogge gebeten, deshalb eine Untersuchung einzuleiten. Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA sollte sich darum kümmern. Ich denke, dass alle Sportarten gleich behandelt werden sollten.“

McQuaid ergänzte, die laufenden Untersuchungen hätten ihn zu der Überzeugung gebracht, dass es möglich sei zu dopen, ohne in Kontrollen aufzufallen. „Das beste Beipsiel ist Jan Ullrich“, sagte der Ire. „Zwischen dem Giro und der Tour ist er jede Woche kontrolliert worden. Alle Ergebnisse waren negativ. Aber wenn man den Fuentes-Papieren glaubt, hat er genau in dieser Zeit gedopt.“ Die „Operacion Puerto habe gezeigt, so McQuaid, dass es zahlreiche Doping-Praktiken gebe, die nicht nachweisbar seien.

„Wir brauchen die Unterstützung von Politik und Justiz“, fuhr der UCI-Präsident fort. „Es ist nicht nur ein Problem des Sports, sondern der ganzen Gesellschaft. Überall gibt es Betrüger. Deshalb ist es unrealistisch zu glauben, dass man Doping ganz aus dem Sport heraus bekommt.“

Die Aufgabe des Radsports sei es aber, für das Publikum wieder glaubwürdig zu werden. „Diese Aufgabe liegt auf unseren Schultern“, sagte McQuaid.

Quelle: cyclingnews.com

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